Harvey Bullock allein gegen Black Mask

DC Comics

Titel: Bullock’s Law

Autor/Zeichner: Chuck Dixon/Flint Henry

Erschienen: 1999 (One-shot)


Gotham nach dem Beben. Das Leben geht weiter. Detective Harvey Bullock scheut keine Mühe und keinen Herzinfarkt, um Gauner in den Knast zu bringen. Nachdem er Johnny Poodles, einen Falsefacer, hochnimmt, macht ihm Black Mask ein Angebot, das er nur schwer ablehnen kann: Bullock bekommt eine Diskette mit belastenden Informationen über Gothams Unterwelt, dafür soll er Poodles noch mal davonkommen lassen.

Bullock lässt sich auf den Deal ein und genießt schon bald darauf eine Erfolgswelle. Das sieht so verdächtig aus, dass es sogar Batman auf den Plan ruft. Und dann ist da noch ein Serienmörder namens Widow Whacker. Und dann macht auch noch die Gesundheit Probleme …

Bullock, der nostalgische Filmfreak

Dieser One-shot gewährt uns einen intensiven Einblick in Harvey Bullocks Leben und Denken. Einerseits ein wandelndes Klischee des donutessenden Polizisten, andererseits ein harter Hund, der für seinen Beruf lebt und auch mal die Grenzen überschreitet – was ihn der von ihm verhassten Fledermaus nicht unähnlich macht. Hier bekommt der Charakter mehr Tiefe: Er mag alte Filme, die auch mal sentimental sein dürfen. Er spendet konfisziertes Drogengeld der Kirche, um sein Karma etwas aufzuwerten.

Wer Bullock mag, wird ihn hier lieben. Chuck Dixon mag in den 90ern viel Batman geschrieben haben, wahrscheinlich zu viel, aber manches ist eben bei aller Routiniertheit eine runde Sache. Flint Henrys Zeichnungen (Man-Bat, 1996) borden über vor Details und Ausdruck. Manchmal neigt er zu Extremen (Batman erscheint nahezu surreal), sodass es unübersichtlich werden kann, aber dafür wird auch nichts beschönigt – wir sehen Gotham, seine Gauner und seine Helden in all ihrer Hässlichkeit. So nah war man Harvey Bullock selten. Und wie schön, dass er hier seine Probleme selbst löst und am Ende sich nicht von Batman retten lassen muss.

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Ein Kommentar

  1. Ich liebe ja den heruntergekommenen Penner-Bullock. Freue mich immer, wenn ein Autor ihn genau so schreibt – was ja leider nur allzu selten passiert.
    Das hier würde mich auch sehr interessieren … Aaaber, wenn ich das richtig sehe, ist’s leider nie auf Deutsch erschienen. Schade!!! 😦

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