Titel: Underworld Unleashed (dt. Underworld: Hölle auf Erden)
Autor/Zeichner: Mark Waid/Howard Porter
Erschienen: 1995 (Underworld Unleashed #1-3), Paperback 1998, dt. Dino 1997; 2020: 25th Anniversary Edition
In der Hölle hat ein Neuer die Führung übernommen: Neron. Nun sucht der Dämon Verbündete auf der Erde und bietet reihenweise Deals an. Zuerst den Superschurken, dann den Helden. Die Schurken nehmen gerne an, besonders die Dauerversager, die ohnehin niemand ernst nimmt. Die kriegen coolere Kräfte oder Ausrüstung. Aber auch die Großen wie Luthor und Joker lassen sich auf den Teufelspakt ein, denn wer braucht schon eine Seele, wenn er kubanische Zigarren haben kann?
Aber die Helden lassen sich nicht korrumpieren. Jedenfalls die Meisten. Nur weniger Wichtige helfen mit, wie Blue Devil, und reden sich ein, sie begehen Verbrechen ohne Opfer, während die Welt in Chaos versinkt. Doch die Alphatiere wie Flash, Green Lantern und Batman bleiben standhaft. Auch wenn Batman angeboten wird, Jason Todd wieder zum Leben zu erwecken (passiert dann halt später, fast von selbst, siehe Under the Hood). Am Ende ist das alles auch gar nicht so wichtig, denn Neron hat es ohnehin nur auf eine Seele abgesehen, und zwar die edelste von allen. Alle denken, es wäre Superman, doch es ist in Wahrheit … – ACHTUNG SPOILER! – Captain Marvel alias Shazam!
Monotones Erzählmuster
Underworld Unleashed von 1995 ist ein Crossover-Event auf (grüner) Sparflamme: mit drei Heften á 38 Seiten ist es relativ übersichtlich (trotzdem gibt es zahlreiche Tie-ins) und kommt mit relativ wenigen Figuren aus. Die Story ist aus der Sicht des Tricksters erzählt, der zwischen den Fronten steht und was dem Ganzen einen persönlichen Anstrich gibt. Insgesamt aber ist das Erzählmuster etwas eintönig, im Wesentlichen besteht es nur aus einer Abfolge von Verhandlungen, bis dann ziemlich schnell der Showdown kommt.
Die Moral von der Geschicht: Die Menschen sind zwar schlecht, aber nicht ganz, deshalb lohnt es sich, für sie zu kämpfen. Außerdem kann sich jeder noch ändern. Um es mit Goethe zu sagen: „Ein guter Mensch in seinem dunklen Drange / Ist sich des rechten Weges wohl bewusst.“ (Faust I)
Zeichner Howard Porter ist noch nicht ganz auf der Höhe seiner Schaffenskraft, die erreicht er dann zwei Jahre später mit Grant Morrisons JLA, aber dennoch gelingen ihm einige spektakuläre Hingucker.
Hölle in Arkham
Der Tie-In Batman – Devil’s Asylum #1: zeigt, was in Arkham los ist. Nämlich – wie kann es auch anders sein – die Hölle. Oder sagen wir mal: Ein kleiner Aufstand nach einem Stromausfall. Doch auch da sucht Neron nach Verbündeten und findet ausgerechnet einen in dem Giftmörder Kryppen. Der vergiftet den Kakao, den alle zu trinken bekommen, sodass 200 Menschen im Sterben liegen – inklusive Anstaltsleiter Jeremiah Arkham.
Als Batman erscheint bietet Kryppen ihm einen Deal an: Er gibt ihm das Gegengift, wenn Batman irgendjemanden umbringt. Daraufhin vergiftet Batman Kryppen und zwingt ihn so dazu, das Gegengift rauszurücken. Ende der Geschichte.
Alle Tie-Ins, die in der 25th Anniversary Edition enthalten sind:
- The Unexpected #1
- Abyss–Hell’s Sentinel #1
- Apokolips–Dark Uprising #1
- Batman- Devil’s Asylum #1
- Patterns of Fear #1
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Danke für den Beitrag Lukas.
Ich empfand „Underworld Unleashed“ schon damals (ich hab die 97’er Variante auf deutsch von Dino) als eher uninspiriert und prall gefüllt mit Klischees. Ich hab aber auch schon schlimmeres gelesen. Positiv anmerken muss man ja auch tatsächlich, dass es nicht unnötig in die Länge gezogen und mit Hauptprotagonisten überschwemmt war, sondern relativ geradlinig und überschaubar verlief. Irgendwas ist halt (fast) immer 😉
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