Arkham City: Gotham wird zum Irrenhaus

Panini/DC Comics

Titel: Arkham City: The Order of the World (dt. Stadt des Wahnsinns)

Autor/Zeichner: Dan Watters/Dani, Nikola Cizmesija

Erschienen: 2021-2022 (Miniserie #1-6), Paperback 2022 (dt. Panini 2022, zusammen mit Batman: Urban Legends #8-10)


Nach dem Anschlag auf Arkham Asylum, dem A-Day, bei dem viele Insassen durch Giftgas getötet wurden, ist die Polizei damit beschäftigt, die geflohenen Patienten wieder einzufangen. Die Psychiaterin Dr. Jacosta Joy hilft dabei, sie hat mit den Straftätern gearbeitet. Also sammelt man die ganzen B- und C-Lister wieder ein: Ratcatcher, Mad Hatter, dann sind noch Double X und Professor Pyg auf freiem Fuß, Nocturna und Dr. Phosphorus haben eine WG gegründet.

Der Ten-Eyed Man (ein Gesichtsloser mit Augen in den Fingerkuppen) hat Großes vor: Er will ein Ritual durchführen, um sich vor dem Geist von Arkham zu schützen und Gotham vom Wahnsinn zu befreien – dazu sammelt er Körperteile. Dr. Joy begleitet ihn dabei, um wenigstens einem ihrer Patienten zu helfen, wie auch immer das aussehen mag. Und dann ist da noch der fanatische Azrael im Auftrag des Herrn unterwegs. Schwer zu sagen, wer hier noch normal ist.

Arkham City: The Order of the World (nicht zu verwechseln mit dem Arkham-City-Comic zum Game) bietet ein schauriges Szenario mit lauter unheimlichen Figuren und Body Horror – und ist damit der perfekte Herbstcomic. Besonders ragt die Optik heraus: Danis Noir-Stil erinnert an Frank Millers Sin City und entfaltet mit flächigen Farben eine ähnliche Stimmung wie Batman: Year One. Leider ist das alles, was einen bei der Stange hält. Denn der Story fehlt es an Spannung und einer glaubwürdigen Motivation. Die Heldin ist eindeutig Dr. Joy, aber ihr Handeln ist meist nicht nachvollziehbar, wenn sie einem Psycho hinterherrennt, der anderen die Unterkiefer amputiert. Spannungsmomente verpuffen schnell und das Rätsel, was hier eigentlich los ist, löst sich von selbst auf, ohne dass es eine interessante Wendung gäbe. Schurke Pyg erscheint inkonsequent, wenn er seine Gefangenen verschont und am Ende geht alles viel zu schnell.

Doch wer einfach nur ein Comic sucht, das einen in Halloween-Stimmung bringt, könnte hier auf seine Kosten kommen. Wer auf Batman hofft, wird allerdings enttäuscht. Selbst Azrael-Fans könnten sich mehr wünschen – hier geht es nur um die Schurken. Panini hat der deutschen Ausgabe noch eine Kurzgeschichte mit Azrael vorangestellt, die allerdings nichts mit der Handlung der Miniserie zu tun hat und entbehrlich ist.

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Ein Kommentar

  1. Danke für den Artikel. „A-Day“, ernsthaft? *lol* Mal ehrlich, die Inhaltsangabe haut mich jetzt nicht unbedingt vom Hocker. Klingt ganz so, als wäre hier nicht nur die vorangestellte Azrael Geschichte entbehrlich. Blöd.

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