I Am Batman: Aller Anfang ist schwer

DC Comics

Titel: I Am Batman (dt. Ich bin Batman: Das Erbe des Dunklen Ritters)

Autor/Zeichner: John Ridley/Olivier Coipel, Stephen Segovia, Travel Foreman

Erschienen: 2022 (I Am Batman #0-5), Hardcover 2022; dt. Panini 2022


Wir gehen noch einmal zurück zu der Zeit von Fear State, bzw. kurz davor, nur diesmal aus der Perspektive von Jace Fox. Bereits in Second Son haben wir seine Vorgeschichte kennengelernt (vernachlässigt vom Vater, verwöhntes Kind, Fahrerflucht nach Unfall mit Todesfolge, später Vigilant), nun wird er endlich zu dem Batman, den wir schon aus Future State (The Next Batman) kennen.

Jace jagt noch immer einen Schurken namens Arkadine. Doch dann legt er sich mit dem Magistrate und den Peacekeepern an, einer hochgerüsteten, reaktionären Spezialeinheit, die Superhelden ersetzen soll. Als eine Demo gegen den Magistrate wegen Polizeigewalt eskaliert, steigt Jace in eine Batman-Rüstung, macht sich unbeliebt und geht fast dabei drauf. Was kein Grund ist, es danach nicht weiter als Batman zu versuchen, diesmal in einem ordentlichen Kostüm und mit Mundschutz, damit niemand erkennt, dass er nicht der Original-Batman bzw. schwarz ist.

Zweifelhafte Methoden eines Heuchlers

Zunächst versucht er sich daran, Sprayer zu ermahnen, was in die Hose geht – er hat keine Autorität. Dann bringt er einem jungen Raser die StVO auf die harte Tour bei, indem er ihm einen Knüppel durch die Windschutzscheibe jagt, dessen Lenkrad festklemmt und ihn sich mit dem Auto überschlagen lässt. Der Junge könnte draufgehen, tut er zum Glück aber nicht und muss sich eine Standpauke anhören. Dabei erweist sich Jace als Heuchler – er selbst hat sich nie der Verantwortung gestellt, dass er einen Unschuldigen totgefahren hat. Das alles macht den neuen Batman nicht gerade sympathisch.

Das größte Problem jedoch ist, dass der Held keine echte Herausforderung bekommt. Er prügelt sich mit lauter No-Names auf der Straße, ist immer Herr der Lage. Erst als er am Ende es mit der neuen Spezialtruppe des TALOS-Programms zu tun bekommt (angeblich noch krasser als die Peacekeeper!), wird es ernst. Doch dann bekommt er zweimal den Hintern von einem anderen gerettet.

Unnötiges Beiwerk

Wir wissen: Aller Anfang ist schwer. Und man muss klein anfangen. Hier steigert sich das Geschehen dazu, dass Jace Fox am Ende den Mundschutz abnimmt und zu seiner Identität steht. Schön für ihn. Aber besonders interessant ist der Weg dahin nicht. Dabei passiert eigentlich ständig etwas: Zwischendurch wird Anarky ermordet und ein Schurke namens „Seer (dt. die Seherin) hetzt mit Verschwörungstheorien Menschen auf, Jaces Mutter gerät in Gefahr, doch das Meiste passiert nur parallel zur Heldenreise, ergänzt bloß das andere große Ganze der Fear-State-Storyline, von der wir eigentlich schon genug gelesen haben.

Wie so oft braucht es all dieses Beiwerk nicht. Wie so oft ist dieses nachgereichte Prequel unnötig. Immerhin sind die Zeichnungen (nach dem ersten Kapitel) netter anzusehen als die Fadnis von Travel Foreman, wenn auch hier stört, dass die Zeichner wechseln – und damit auch das Niveau. Aber all das dient lediglich als Sprungbrett für spätere Abenteuer: Der neue Batman geht nach New York. Fortsetzung folgt. Fragt sich nur, warum man das lesen sollte.

>> Batman 2020-2029


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