Titel: Heart of Hush (dt. Hush – Herz der Finsternis)
Autor/Zeichner: Paul Dini/Dustin Nguyen
Erschienen: 2008-2009 (Detective Comics # 846-850, Paperback 2009), dt. Panini Sonderband 2009
„Beware the man who can strike from a distance.“
Ein drittes Mal versucht Hush, seine Rache an Batman zu vollziehen: Rache dafür, dass Bruce Waynes Vater damals bloß seinen Job gemacht hat, als er Tommy Elliots Mutter rettete. In Heart of Hush wird ausführlich die Geschichte nach dem von Tommy verursachten Autounfall erzählt, von der Schreckensherrschaft der Mutter bis zu ihrem unglückseligen Ende. Autor Paul Dini versucht damit, stärker das Rachemotiv herauszuarbeiten, was aber nur leidlich glückt. Wie schon bei Jeph Loeb ist Hushs Hass auf Batman weit hergeholt und nur damit zu erklären, dass der Schurke eben – wie die meisten – verrückt ist.
Als Chirurg hat sich Tommy Elliot weiterentwickelt: Vom Hirnchirurgen hat er sich auf Kardiologie spezialisiert und eine leerstehende Klinik gekauft, in der er ein paar Obdachlose unter Drogen setzt und sie zu seinem Personal macht. Nach einem Vorspiel mit Scarecrow und Venom (Hush lässt immer noch gerne andere die Drecksarbeit erledigen), nimmt er Catwoman gefangen und entfernt ihr Herz, wobei er sie und ihr Organ mit einem komplexen Apparat am Leben erhält (Mr. Freeze hilft dabei). Batman muss sich beeilen. Doch Hush hat auch als plastischer Chirurg dazugelernt und verfolgt noch weitere Pläne …
Die Story, die als Tie-in zu Batman R.I.P. angelegt ist, aber vor den Ereignissen spielt, ist zwar ebenso kurzweilig wie Hushs erster Auftritt, aber bei weitem nicht so furios. Sie ist bescheidener angelegt, aber auch fader. Dass ein Großteil der Story der Vorgeschichte gewidmet ist, beraubt sie der Spannung und lässt den Verdacht entstehen, dass sonst nicht viel zu erzählen war. Das Finale leidet darunter, dass man den Schurken nicht besonders ernst nehmen kann, wie er mit seinen Waffen durch Wayne Manor streift – selbst Alfred kann ihn erledigen, und als noch Robin und Nightwing dazu kommen, ist die Sache ohnehin gelaufen.
Heart of Hush ist ein ziemlich durchschnittliches Vergnügen, auch in visueller Hinsicht: die kantigen Zeichnungen von Dustin Nguyen haben ihren Charme, doch überzeugen sie nicht durchgehend. Außerdem werden zu viele alte Griechen zitiert – lauter kluge Sprüche machen noch kein kluges Buch.
Das habe ich mir damals tatsächlich angetan. Weiß Gott, was mich da geritten hat, diese Story tatsächlich bis zum Ende zu lesen. Welch ein hanebüchener und überflüssiger Irrsinn! Und der Zeichner ist auch nicht so meins.
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