Sintflut für ein Königreich

DC Comics

DC ComicsTitel: Throne of Atlantis/The Grid (dt. Der Thron von Atlantis/Die gefährlichsten Helden der Welt)

Autor/Zeichner: Geoff Johns/Ivan Reis u.a.

Erschienen: 2012-2013 (Justice League #13-17, Aquaman #15-16; Justice League #18-20), Paperbacks 2014; dt. Panini 2014/2015


„Für so etwas gibt es die Justice League.“ (Batman)

Ein US-Marine-Boot beschießt unabsichtlich und scheinbar grundlos Atlantis. Kurz darauf bricht der Krieg aus. Aquamans Bruder Orm, der Herrscher der Unterwasserwelt, lässt die US-Ostküste überfluten, Menschen sterben in Boston und Gotham. Aquaman versucht ihn zur Vernunft zu bringen, aber Orm ist ohnehin nicht gut auf die Luftatmer zu sprechen und lässt seine Armee auf sie los. Weil die Justice League den Ansturm nicht bewältigt bekommt (unter anderem weil Superman, Batman und Wonder Woman gefangen genommen werden), werden kurzfristig einige Reservisten für den Kampf eingesetzt. Doch als plötzlich scharenweise Monster aus der Tiefsee über beide Streitparteien herfallen, wird klar, dass jemand anders den Krieg angezettelt hat …

Am Ende stellt sich heraus, dass Diplomatie nicht immer das beste Mittel ist. Hätte Aquaman Orm sofort angegriffen, wäre viel Unheil nicht passiert. Doch man muss dankbar sein: Endlich wird mit Der Thron von Atlantis eine Geschichte erzählt, die der Justice League würdig ist. Der Disput zwischen Aquaman und Orm hätte ruhig auf einige Wiederholungen verzichten können, Menschelndes um Cyborg sowie Superman und Wonder Woman hätte es auch nicht gebraucht, dafür wirken andere Teile der Geschichte arg gerafft, weil vieles in schmale Panels gequetscht werden musste. Fans von epischen Schlachtengetümmeln werden auf ihre Kosten kommen. Ansonsten ist die Story Stangenware, aber immerhin von einem Format, wie ihn die JL verdient.

Die zweiteilige Story um Cheetah, die ebenfalls im dritten Band enthalten ist, ist nicht der Rede wert. Superman und Wonder Woman gehen in Smallville Kuchen essen. Das ist – was die Geheimidentität angeht – etwa so sinnvoll wie wenn Batman den ganzen Tag heulend in der Crime Alley hocken würde. Aber mit dieser Love Story will Autor Geoff Johns seinen so vielbeschäftigten Figuren wohl ein wenig Menschlichkeit verleihen. Zu Charakteren macht er sie dadurch nicht.

Nach der Atlantis-Schlacht kommen (im vierten Band, The Grid) erst einmal drei Ausgaben Füllmaterial, bis es mit Trinity War wieder in die Vollen geht. Daher nur in aller Kürze: Die Justice League lädt ein paar neue Aspiranten zum Vorstellungsgespräch ein, davon kommen Firestorm, Atom und der Metamorpho-Verschnitt Element Woman in die engere Auswahl. Als erstes dürfen sie sich gegen den Schurken Despero behaupten, der in den Wachturm-Satelliten eindringt und radaliert. (Er will Rache für eine Niederlage in einem Kampf, der bisher noch nicht erzählt wurde.) Doch die Neulinge müssen sich nicht besonders anstrengen. Martian Manhunter kommt als Gott aus der Maschine gehopst und löst die Sache mit einem einfachen Telepathie-Trick. Gut so, denn Despero hatte einen Kryptonit-Ring – das Material dazu stammt aus Batmans Fundus, in dem Notlösungen gegen jeden Helden der JL gesammelt sind. Fast jeden. Jetzt fragen sich alle, wer das Kryptonit gestohlen hat. Aber das wird erst in Trinity War geklärt …

Zwischendrin beenden Superman und Wonder Woman eine Geiselnahme in dem Schurkenstaat Kahndaq und diskutieren anschließend, ob es okay wäre, auch das ganze Land zu befreien. „Wir dürfen die Welt nicht einfach verändern“, sagt Superman. „Ich will den Menschen helfen, aber nicht Gott spielen.“ Dann kommt Batman dazu und hält ihnen eine Standpauke, dass ihre Aktion daneben war, weil sie so die JL in Misskredit bringen. Die alte Leier.

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