Der Rat der Eulen im Animated Universe

DC Comics

Titel: Batman: The Adventures Continue Season Two

Autor/Zeichner: Alan Burnett, Paul Dini/Ty Templeton, Rick Burchett u.a.

Erschienen: 2021 (Miniserie #1-7), Paperback 2023


Bürgermeister Hamilton Hill fällt einen Attentat zum Opfer. Batman verbündet sich mit Deadman, um der Sache nachzugehen. Hinter dem Mord steckt der Rat der Eulen – der damit ins Animated-Universe einzieht. Wer jetzt aufgeregt ist, der sollte sich nicht zu früh freuen: Die Story ist hier nicht annähernd so spektakulär wie in Scott Snyders und Greg Capullos Storyline von 2011. Es ist eher eine Sparversion, gequetscht in zwei Ausgaben und pro Seite je zwei (ursprünglich digitale) Halbseiten: kaum Spielraum, keine Splash Pages – die Zeichnungen kommen da kaum zur Geltung. Würde da nicht Boston Brand ständig lustige Sprüche klopfen, wäre es kaum der Rede wert.

Nächste Story: Batgirl jagt einen Ganoven namens Jazzman, der ihren Vater angeschossen hat. Wie das passiert ist, sehen wir nicht. Dafür jagt ihr Huntress hinterher, weil sie mit ihm ebenfalls ein Rechnung offen hat. Wir stellen traurig fest: Rick Burchett ist auch nicht mehr der tolle Zeichner, der er mal gewesen ist.

Dafür überzeugt Zeichner Jordan Gibson umso mehr. Er bringt neuen Schwung in die Serie, allerdings bleibt die Story über einen maskierten Auftragskiller namens „The Muscle“, der Renee Montoya ermorden will, hinter ihren Möglichkeiten zurück. Wie es besser geht, zeigt Gibsons Mister-Freeze-Story am Ende.

Manipulativer Politiker

Interessant wird es erst am Ende: Der Dreiteiler „Mayor of Mayhem“ erzählt vom ehemaligen Bürgermeister Gothams Emerson Mayfield, der einst versucht hat, die Stadt mit einer militärischen Spezialeinheit zu befrieden, dann aber wegen seines Scheiterns zurücktreten musste. Nun kehrt er zurück und tritt erneut für das Amt an – gegen Hamilton Hill Jr., den Sohn des toten Vorgängers.

Mayfield tut so, als hätte er sich geändert und als läge ihm nur das Wohl der Stadt am Herzen, doch in Wahrheit ist er nicht nur ein Populist, sondern manipuliert er die Massen mit Hilfe des Mad Hatters und kooperiert auch mit Schurken, die vor Mord nicht zurückschrecken. Auch Barbara Gordon fällt ihm zum Opfer.

Die Story lässt sich genug Zeit, den Gegner und den Konflikt einzuführen, baut Spannung auf, bietet einige überraschende Wendungen. Vor allem am Ende, da wirkt sie wie ein Kommentar zu der Gefahr heutiger Demagogen. Am Ende hilft alle Manipulation nichts, wenn Menschen nur den Mut haben, sich des eigenen Verstandes zu bemächtigen und Verantwortung zu übernehmen.

Auch hier leidet die Story unter dem gequetschten Format, die Kunst bzw. Dramatik der Seitenübergänge wird vernachlässigt, man hätte sich mehr Raum dafür gewünscht, aber die Geschichte überzeugt bisher am meisten in dieser neuen Serie. Davon hätte man sich mehr gewünscht.

Mehr zum Thema:


Unterstütze das Batman-Projekt

€1,00

Hinterlasse einen Kommentar