
DC Comics
Titel: Batman Adventures: Batgirl – A League of Her Own
Autor/Zeichner: Paul Dini, Ty Templeton/Rick Burchett
Erschienen: 1998-2001 (Batgirl Adventures #1, Gotham Adventures #8-9, 22, 38), Paperback 2020
Ich bin ja kein großer Fan von Sidekicks und anderen Mitgliedern der Bat-Family, auch nicht von Batgirl. Aber das Batgirl aus The Animated Series hat es mir angetan. Nicht nur, weil die Serie an sich grandios ist, sondern weil Barbara Gordon hier besonders liebenswert geraten ist – so liebenswert, dass man Batman gar nicht vermisst. Batgirl stiehlt ihm mit ihrer entwaffnend positiven Haltung die Show.
Auch in der Comicserie, den Batman (& Robin) Adventures hat sie einige denkwürdige Auftritte. Nun hat DC ihre Storys aus der Nachfolgeserie Gotham Adventures zusammengefasst – inklusive des Batgirl-Specials, das eine Weihnachtsgeschichte erzählt. Leider ist das Heft in einem Kleinformat gedruckt, als „Graphic Novel“ für Kinderhände sozusagen. (Wie auch bei Nightwing Rising.)
In „Oy to the World“ hilft Batgirl Harley Quinn, Poison Ivy aus den Fängen der Schurkinnen Foxes zu befreien. Paul Dini erzählt eine typische Quinn-Story mit Slapstick und anarchischem Humor. Manche mögen’s, andere nicht … Batgirl muss den Fall lösen, während ihr ahnungsloser Vater auf sie wartet, um Weihnachten mit ihr zu verbringen. Aber sie setzt andere Prioritäten.
Batgirl trifft James Gordon
Danach reisen Batman und Batgirl nach Paris und treffen den Glöckner von Notre Dame, einen Mann aus Stein, der aussieht wie ein Wasserspeier und Batman nacheifert. Gemeinsam jagen sie ein Mitglied der League of Assassins, um aus ihm den Aufenthaltsort des Sensei herauszubekommen. Es geht um die Frage der Folter: Darf man sie anwenden, um Menschenleben zu retten? Batman ist dagegen. Der Glöckner droht zwar mit Mord, aber er würde niemals töten. Batman bleibt sein Vorbild.
Im zweiten Teil geht die Jagd nach dem Sensei in Tibet weiter. Batgirl gerät in Versuchung, Waffengewalt anzuwenden. Batman hält das für einen Fehler und rät ihr, die Waffe wegzuwerfen. Doch sie besteht darauf, sie zu benutzen – immerhin ist sie Polizistin und weiß, damit umzugehen. Der Sensei belehrt sie dann eines Besseren.
Ein anderes Mal arbeitet Batgirl mit ihrem Vater, Commissioner James Gordon, zusammen. Zunächst prügeln sie sich durch einen Gefängnisaufstand, dann durch eine Kneipe voller Schläger. Die Gordons werden zum neuen Dynamischen Duo – allerdings erkennt der Vater seine Tochter trotzdem nicht wieder. Und schließlich verbündet sich Batgirl noch mit Robin, um einen Täter zu fassen, der Eishockeytrainer krankenhausreif schlägt.
Sensationell ist davon nichts, aber doch kurzweilig unterhaltsam, wenn man den Zeichen- und Erzählstil der TV-Serie mag. Und die Sensei-Story ist für einen angeblichen Kindercomic sogar ziemlich tiefgründig.
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