Ein tierisches Trio: Fuchs, Hai und Geier

Detective Comics #253-321 (DC Comics)

Titel: The Fox, the Shark, and the Vulture/The Terrible Trio

Autor/Zeichner: Dave Wood/Sheldon Moldoff

Erschienen: 1958/1963 (Detective Comics #253, #321)


Batman und Robin sind eigentlich für jede Herausforderung gerüstet, egal ob auf dem Land, im Wasser oder in der Luft. Doch was ist, wenn eine Bande das ebenfalls ist? Beim Terrible Trio, das aus drei Erfindern mit Tiermasken (Fuchs, Hai und Geier) besteht, konzentriert sich jeder auf eines der Fachgebiete. Vulture plündert ein Museumsflugzeug im Flug (was es nicht alles gibt), Fox bohrt sich mit seinem Gefährt durch den Boden einer Bank. Batman und Robin jagen mit dem Batplane hinterher, doch dann entkommt die Bande ins Wasser, wo sie mit Sharks mechanischem Riesenaal davonkommen – dieser schlägt die Helden mit Elektroschocks in die Flucht. Mit einem Schwertfisch-U-Boot plündert die Bande auch ein Schiff.

Doch wo schlägt sie als nächstes zu? Batman hat es bald raus: Im Wasser, denn die drei Bereiche wechseln sich ab. Die drei bewohnen einen Leuchtturm, in dem jeder eine Etage für sich hat: oben der Geier, unten der Fuchs, ganz unten der Hai. Es gibt sogar eine Küche, doch nur der Hai hat ein Bett und einen Sessel. Offenbar müssen die anderen nicht schlafen (und die Toilette erledigt man offenbar draußen).

Also auf zur nächsten Mission: Mit einem „Pilot Fish“-U-Boot dockt man an einem Frachter an, um wertvolle Schätze und Mumien aus dem alten Ägypten zu stehlen. Doch dann erwachen die Mumien zum Leben: Es sind Batman und Robin! Ein fliegender Rochen wird mit dem Batarang abgewehrt, Kugeln, die aus einem Fuchskopf schießen, mit Granaten, schließlich wirft Batman einen Dartpfeil auf die Kontrolle des Leuchtturms und blendet die Gauner, damit sind sie überwältigt.

Angriff mit Delfinen: das Terrible Trio. (DC Comics)

Fünf Jahre später kehrt das Trio zurück, diesmal offiziell unter dem Namen „Terrible Trio“. Sie brechen aus dem Knast aus und Batman und Robin halten sofort nach ihnen Ausschau. Die drei könnten natürlich überall sein und wer würde sie schon erkennen, wenn sie ihre Masken nicht tragen, aber die Detektive versuchen einfach mal ihr Glück, an einer Bushaltestelle oder am Flughafen. Und tatsächlich: Am Flughafen befreit ein Kerl Tauben aus einem Käfig und lässt sie steigen, um Diamanten zu schmuggeln. Schnell mit den Whirlybats hinterher und schon landen wir beim Geier, der seine Adler auf die Helden loslässt. Die werden dann schnell in Capes gewickelt. Doch der Geier entkommt mit einer Rakete.

Nächstes Verbrechen: Im Hafen, mit dressierten Delfinen, die Druckplatten für Falschgeld schmuggeln. Die Delfine stoßen auf Befehl Batman und Robin ins Wasser. Doch was hat der Fuchs vor? Irgendwas mit Menschenschmuggel … Sie helfen anderen Knastausbrechern bei der Flucht. Etwa Archie Craig. Der Fuchs bringt ihn mit seinem Erdbohrer in Sicherheit. Batwoman wird darauf aufmerksam und folgt ihnen. Doch Craig ist in Wahrheit Batman in Verkleidung. Als er im Versteck des Trios auffliegt, jagen die Gauner ihn mit Robin in Raketen ins All (damit sie später nicht wegen Mordes angeklagt werden können). Doch zum Glück ist da noch Batwoman mit ihrem Haarnetz …

Leider erfahren wir aber in beiden Geschichten nicht, wer hinter den Tiermasken steckt und wie diese Typen heißen. Nicht, dass es wichtig wäre, aber seltsam ist es schon, denn Maskierte werden eigentlich immer demaskiert.

Die Rückkehr des Trios

Das schreckliche Trio in Batman: The Animated Series. (Warner Bros)

Mehr als 30 Jahre später kehrte das „Trio des Schreckens“ zurück – allerdings in Batman: The Animated Series (1995, Staffel 2, Episode 6). Diesmal erfahren wir, wer hinter den Masken steckt: drei reiche junge Schnösel, die aus Langeweile Einbrecher spielen. Sie schrecken auch vor Mord nicht zurück, als eine Freundin das Geheimnis aufdeckt. Die Folge zeugt von Sozialkritik: Zum einen führt sie die Dekadenz der High Society vor, zum anderen dass sich ehrliche harte Arbeit nicht lohnt. Verbrechen allerdings noch weniger: Zumindest der Anführer landet im Knast. Er kann sich auch mit Geld nicht von der Verantwortung freikaufen.

Das Terrible Trio von Brian Bolland. (DC Comics)

Ein Jahr später tauchte das Trio wieder im Comic auf, als Brian Bolland sie in einem Panel seiner Kurzgeschichte „An Innocent Guy“ zeichnete (Batman Black and White #4). Der Erzähler degradiert sie bloß als die drei Typen in Tiermasken, an deren Namen er sich nicht mal erinnern könne.

Erst 2007 fand das Dreigespann ins offizielle DC-Universums zurück. In Detective Comics #832 (2007) erfahren wir erstmals die zivilen Namen der Orginalbande. Doch bevor wir näher Bekanntschaft mit ihnen machen können, geht es schon zu Ende, denn jemand hat es auf die drei abgesehen. Shark wird tot aufgefunden, nach einer Seebestattung mit Haien, dann ist Fox dran – dem sollen Wölfe auf den Pelz rücken. Schließlich bekommt Vulture eine unfreiwillige Luftbestattung mit Geiern – bei lebendigem Leibe. Batman kann dem Einhalt gebieten. Dahinter steckt ein unbekannter „Vierter“. Wer das ist? Das müsst ihr schon selbst herausfinden.

Das Terrible Trio von 2011. (DC Comics)

Schließlich gibt es ein Widersehen in DC Retroactive: Batman-The ’70s (2011). In diesem seltsamen Nostalgie-Comic, das in den 70ern spielt, erscheint ein neues Terrible Trio, das mit Hilfe von hochentwickelten Maschinen die High Society ausraubt. Einer von denen ist Timothy Fox, der missratene Sohn von Lucius Fox. Allerdings steckt er nicht wie erwartet hinter der Fuchsmaske, sondern verkleidet sich als Geier. Warum? Das wird leider nicht erklärt. Wahrscheinlich ist es nur ein spätpubertärer Akt der Rebellion gegen den Vater. Auch woher die drei die Mittel und das Know-How für die Maschinen haben, bleibt ein Rätsel.

Das Terrible Trio bleibt also auch in der Moderne eine höchst kuriose Erscheinung.

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