„Let’s take the car“, sagt Batman zu Nightwing in Hush. Und dann kommt die großartige Doppelseite, auf der Nightwing antwortet: „Great. Which one?“ Die Halle in der Bathöhle ist voll davon. Zehn Batmobile aus über 60 Seiten Comic- und Filmgeschichte. Fanherzen schlagen höher, Nerds können ihr unnützes Wissen beweisen, indem sie jedes Autos einordnen und das Jahr nennen. Später, in Frank Millers All-Star Batman, zeichnet Jim Lee eine noch größere Bathöhle samt Garage.
Das Batmobil ist das Traumauto schlechthin. Es hat alles, was man sich von einem Auto wünschen kann und mehr – und es hat sich wahrscheinlich öfter verändert als der Batmans Anzug. Unzählige Versionen gab es in Comics, Filmen und Serien. Jeder Zeichner hat seine eigene gemacht, manche sogar mehrere, sogar innerhalb des gleichen Comics. Mal ist es eine Limousine, mal ein Sportwagen, mal ein klobiger Panzer, mal ein Fluggerät.
Von Anfang an (Detective Comics #27) gehörte es zu Batman dazu. Allerdings war es nicht immer schwarz. In den ersten Abenteuern war es mal eine rote Limousine, mal ein schwarzs Cabrio (das aber sehr blau wirkte).
Erst 1941, in Detective Comics #48, wird es allerdings „Batmobile“ genannt. Da ist es rot und hat eine gelbe oder goldene Fledermaus als Kühlerfigur. Im gleichen Jahr wird es wieder schwarz und bekommt seinen „Kopf“ und seine Heckflosse verpasst.
Im Jahr 1950 (Detective Comics #156) wird es bei einem Einsatz zerstört und durch ein High-Tech-Batmobil ersetzt: mit Raketenantrieb, Radar, Rauchkanone und integriertem Labor. Das Batmobil ist leichter und schneller. Es ist allen anderen Autos auch angeblich um zehn Jahre voraus.
Seitdem variieren die Komponenten, aber meist bleibt es bei schwarz – selbst in der bunten wie albernen 60er-Jahre-Serie und dem Film mit Adam West. Dieses Batmobil basiert auf dem Lincoln Futura, einem Konzeptauto aus dem Jahren 1954/1955. Es nicht nur einen Raketenantrieb, sondern auch einen Fallschirm, um eine Vollbremsung hinzulegen, einen Rammbock und etliche andere Gadgets wie eine Diebstahlsicherung.
In den Comics der 70er, 80er und 90er ist das Batmobil meist ein Sportwagen, was allein vom praktischen Nutzen her am meisten Sinn ergeben dürfte.
Die wohl elegantesten und schnittigsten Wagen sind (meiner Meinung nach) die aus dem Burton-Filmen und aus den 90er-Jahre Zeichentrickserien. Es sind hochgerüstete High-Tech-Maschinen, die nahezu unzerstörbar sind. Natürlich gilt auch da: Ohne Raketenantrieb geht nichts.
- Bitte einsteigen: Batmobil 1989.
- Batmobil in The Animated Series (1992-1995)
- Batmobil aus The New Batman Adventures (1997-1999)
- Batmobil in Batman Forever (1995)
1986 lässt Frank Miller seinen The Dark Knight Returns einen gewaltigen Panzer fahren, der Gummigeschosse gegen die Mutantenbande schießt.
- Der Panzer des Dunklen Ritters. (Frank Miller 1986)
- Der Tumbler aus Batman Begins und The Dark Knight (2005-2008)
- Batman v Superman: Dawn of Justice (2016)
Zwei Jahrzehnte später setzt Christopher Nolan in seinen Filmen (Batman Begins, The Dark Knight) einen ähnlichen Kampfwagen ein, der fürs Militär gebaut wurde und kaum noch Ähnlichkeit mit den klassischen Batmobilen hat. Als der zerstört wird, löst Batman ein Motorrad aus ihm heraus: den Batpod. Und Zack Snyder geht in Batman v Superman: Dawn of Justice noch einen Schritt weiter Richtung Miller. Sein Batmobil ist ein Ungetüm von einem Gefährt, das einzig für den Krieg gemacht zu sein scheint – für den Krieg gegen Superman.
Jeder Zeichner hat seine eigene Version. In jüngerer Zeit entwickelt sich das Batmobil zu einem wahren Alleskönner. Es lernt sogar fliegen, wie man bei Frank Millers All-Star Batman und später in Grant Morrison Batman & Robin von sehen kann.
Bei Scott Snyder und Greg Capullo nimmt das Batmobil futuristische Formen an, aber im Zero Year lassen sie es ganz nostalgisch zu einer Art blauem Oldtimer-Rennwagen werden.
- Batmobil im Zero Year (Snyder/Capullo 2013-2014)
- Batmobile in Batman #51 (DC Comics)
Im Film The Batman von Matt Reeves wird das Batmobil zu einem sehr schlichten Sportwagen – ganz in alter Comictradition, aber mit einem großen Unterschied: ohne jegliche Fledermaussymbolik.
Einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Batmobile gibt es unter batmobilehistory.com. Einen sehr gelungenen Dokumentarfilm findet man auf der Blu-ray zu The Dark Knight Rises. Der Eaglemoss-Verlag bietet nun eine Sammelreihe von Batmobil-Modellautos an.
(Hinweis: Dieser Artikel wurde am 6.3.2020 aktualisiert.)

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Danke Lukas für die Zusammenfassung und den sehr schön verfassten Überblick über die vielen, verschiedenen Inkarnationen unseres Lieblingsautomobils 😀
Besonders nice finde ich den Link zu batmobilehistory.com, die Seite kannte ich bisher noch nicht! *mega*
Matt Reeves Batmobil aus „The Batman“ ist nebenbei gesagt echt okay, es tut was es soll: Es sieht cool aus und es fährt sehr schnell! Mir gefällt es jedenfalls tausend Mal besser als das aus dem Snyderverse. Das Design von Batfleck’s Monstrum an sich will mir so gar nicht gefallen und überhaupt: Fest montierte Kanonen und tödliche Projektile gehen gar nicht, meiner Ansicht nach. Aber manchmal denke ich, da bin ich irgendwie allein auf weiter Flur mit meiner Meinung… *sigh*
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