Titel: Legends of the Dark Knight Vol. 2 (dt. Megaband 1: Gothams Legenden)
Autor/Zeichner: diverse
Erschienen: 2013 (Legends of the Dark Knight #6-10, Paperback 2014), dt. Panini 2015 (mit Ausnahme von #10, aber zusammen mit den Ausgaben #1-5)
„Gotham … what are you doing this time?“
„… crime and art … they have a meaning.“
„I suscribe to News of the Weird. You’d be surprised how often it leads to clues.“
Seit fünf Jahren sitzt Bruce Wayne im Rollstuhl, der Körper ist zerstört wie der Verstand, er leidet unter Parkinson, Demenz, Amnesie und Wahnvorstellungen. All die Kämpfe als Batman haben ihre Spuren hinterlassen, jetzt träumt er sich nur noch in seine Rolle als Batman hinein, will es nicht wahrhaben, was da passiert – es könnte alles nur eine Illusion von Scarecrow sein.
„Dreaming He Is A Butterfly“ von Christos Cage ist mit Abstand die interessanteste Story im zweiten Band der Anthologie-Serie LOTDK. Im Vergleich zum ersten hat die Qualität sonst nachgelassen. Es beginnt schon mit einem seltsam schwachen Auftakt: „Gotham Spirit“ erzählt auf nur wenigen Seiten, wie Batman ein paar Kleinganoven zur Strecke bringt. Das ist zwar hübsch anzusehen, aber sonst ohne Mehrwert. Es gibt keine Wendung, keine Einsicht, keinen Dialog. Man hat sich nicht mal die Mühe gemacht, diese Allerweltsepisode mit irgendeinem grüblerischen Monolog über das Wesen von Gotham, Batman und das Verbrechen im Allgmeinen zu untermalen. Der Inbegriff der Ideenlosigkeit.
Danach gibt es zwar mehr Story, aber es geht ähnlich befremdlich weiter: Batman kämpft gegen einen Drachen und Chimären sowie einen Bildhauer und einen irren Psychiater in Arkham, der mittels der Insassen den Geist einer Toten heraufbeschwört. Wenig davon hinterlässt einen bleibenden Eindruck – bis auf die Zeichnungen von Sergio Sandoval („Unnatural Selection“) und Michael Avon Oeming („Dungeons and Dragons“). Beeindruckend sind auch die detailreichen Panels von Juan Jose Ryp in „Look Inside“, darin hat Batman es mit einem bleichen Kerl im weißen Anzug zu tun, der in seinem antiken Lieferwagen ein furchtbares Geheimnis mit sich herumfährt – die Story lebt vom Unheimlichen des Nichtwissens.
Die letzten zwei Storys heben das Niveau leider nicht. Da gibt es eine Begegnung mit Catwoman, wie man sie schon hundert Mal gesehen hat, und eine Jagd nach einem Kannibalen, doch alles, woran man sich noch erinnern kann, ist das Bild eines abgetrennten und hirnentleerten Kopfes. Vielleicht ein unfreiwilliges Symbol für die kreative Potenzial hinter den meisten Geschichten dieses Bandes.
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