Die Heilkraft der Fledermausmaske

DC Comics/Panini Comics

DC Comics/Panini Comics

Titel: Shaman (dt. Der Schamane)

Autor/Zeichner: Dennis O’Neil/Ed Hannigan

Erschienen: 1989-90 (Legends of the Dark Knight #1-5, Paperback 1993), dt. Carlsen 1991, Panini 2014


 „Aber du kannst nicht wirklich glauben, dass Geschichten und Masken wirklich Heilkräfte innewohnen.“ (Bruce Wayne)

„Du musst zur Maske werden.“

Bruce Wayne wurde nicht zu Batman, nur weil eine Fledermaus durchs Fenster flog. Die Fledermaus erinnerte ihn an ein Erlebnis in Alaska, als er im Sterben lag und ein Schamane ihn mit einer Geschichte über eine Fledermaus und einer passenden Maske heilte. Davon erzählt Dennis O’Neil in seiner Story Shaman. Die erste Storyline der Serie Legends of the Dark Knight spielt in Batmans erstem Jahr und erzänzt Frank Millers Origin um einen neuen Sub-Plot.

Dieser ist allerdings ziemlich wirr und wenig einnehmend. Es geht um Ritualmorde, die irgendwas mit Drogengeschäften zu tun haben, um einen Banker und um einen mysteriösen Mörder, der die Fledermausmaske eines Schamanen trägt. Der frischgebackene Batman spielt Detektiv, kommt schnell zu den richtigen Schlüssen und wie er dazu kam, wird in Gedankenboxen nachgereicht. Zwei Mal darf er noch nach Alaska reisen, wo er sich einbildet, die Tochter des Schamanen abschleppen zu können. Aber das Glück mit den Frauen ist ihm eben nicht vergönnt.

Ganz nebenbei sehen wir, wie Batman sein von Alfred genähtes Kostüm zum ersten Mal anzieht und wie er beginnt, die Höhle unter dem Anwesen zu seinem neuen Arbeitszimmer zu machen. Bruce erzählt Alfred bei der Besichtigung der Höhle, wie er einmal als Kind hineingefallen ist. Batmans Maske bekommt heilende und schützende Kräfte zugesprochen, sodass der Batman-Mythos mit einem mystischen Hintergrund aufgeladen wird.

Die Zeichnungen von Ed Hannigan sind ziemlich schwach, die Figuren wirken steif und ihre Mimik ausdruckslos, nur Batman bekommt einige ansehnliche Panels. Ansonsten sind die Farben – nun ja – wie die Farben Ende der 90er nun mal waren. Shaman ist also weder ein großes Lesevergnügen noch eine Augenweide, aber immerhin eine Ergänzung für Freunde von Batmans Anfangszeit.

>> Batman: Legends of the Dark Knight

9 Kommentare

  1. Habe die Tage „Der Schamane“ erstmal gelesen und gehe mit einem etwas positiveren Fazit als du aus der Lektüre heraus. Tatsächlich sind mir die Zeichnungen nicht negativ aufgefallen – sie führen meines Erachten den Stil aus „Year One“ einigermaßen konsequent weiter – und ich finde auch den Plot selbst als Fortsetzung von Millers Geschichte durchaus gelungen, weil der Spannungsbogen an den richtigen Stellen anzieht und Batman als Detektiv hier eine ganz gute Figur abgibt, ohne dass sich diese zu weit von dem „Anfänger“ als „Year One“ unterscheidet.

    Über die innere Logik zwar sollte man (wie bei vielen Batman-Geschichten) nicht länger als nötig nachdenken, aber im Vergleich zu den vielen abstrusen Plotlines heutiger Serien kommt diese sogar noch bodenständig daher. Was mich etwas stört, ist die Tatsache, dass bereits so früh jemand Batmans wahre Identität in Erfahrung bringt. Kulminiert mit all denen die da in den folgenden Jahren seiner Tätigkeit noch dazukommen, wird die Maske da irgendwann eigentlich obsolet. 😉

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