Captain Marvel

Superman gegen Shazam: Teil 3

DC Comics

Der Mann aus Stahl gegen Captain Marvel, das sieht auf dem Papier einfach gut aus: Blau gegen Rot, mit ein paar gelben Klecksen, die perfekten Antipoden. Daher wurde der ewige Widerstreit der Gleichgesinnten auch in den 90ern fortgesetzt. In Superman #102 (1995) kämpfen die beiden gegeneinander, nachdem die Schurkin Blaze dafür sorgt, dass sie jeweils Cyborg und Black Adam in einander sehen. Es wird sogar ein grünes Auto geworfen! Und am Ende wollen Ma und Pa sogar kurz Billy Batson adoptieren – doch leider kommt es nicht dazu, obwohl das sicher eine tolle Story gegeben hätte. (Idee für Elseworlds: Was wäre, wenn Billy in Smallville aufgewachsen und Superman ein ewiges Waisenkind geblieben wäre?)

Das Autowerfen ist eine alte Superheldentradition.

Ein Jahr später arbeiteten die Helden wieder zusammen, als Billy Batson mit dem Zauberer Shazam nach Metropolis kommt, um nach dem Schurken Satanus (Collin Thornton) zu suchen und dieser über die Droge DMN Menschen in Dämonen verwandelt („The World’s Mightiest Mortals!“, Superman: The Man of Tomorrow #4, 1996). Shazam verwandelt die Drogenopfer wieder in Menschen zurück.

Am Ende wollen die Helden aber doch noch Kräfte messen, beim Armdrücken. Zwei Stunden lang bleibt es beim Unentschieden. Wie es ausgeht, erfahren wir nicht. Gerade wenn die Story interessant wird, bricht sie ab! Immerhin sammelt man dabei Spenden für einen guten Zweck …

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Superman gegen Shazam: Teil 2

DC Comics

Die Serie DC Comics Presents (gestartet im goldenen Superman-Jahr 1978) war einzig und allein dazu da, Superman mit anderen Helden zusammen zu bringen. 1981 (#33-34) traf er wieder auf Captain Marvel (auf dem Cover „Shazam!“ genannt). Dabei kam es zum Rollentausch: Superman trägt plötzlich das rot-weiß-gelbe Kostüm, während auf der Parallelerde Earth-S Captain Marvel im blau-rot-gelben Kostüm Gauner bekämpft. Und nicht nur das: Die beiden haben auch die Kräfte des jeweils anderen, also muss Superman ohne Röntgen- und Hitzeblick auskommen, während Shazam sich über ein Upgrade freuen darf.

Superman reist über den Rock of Eternity in die Parallelwelt und die Irration ist schnell geklärt: Wenn so seltsame Dinge ohne Erklärung passieren, kann nur einer verantwortlich sein: Mr. Mxyzptlk, der Kobold aus der fünften Dimension. Doch der hat diesmal Hilfe von Mister Mind, dem bösen Wurm und Erzfeind von Captain Marvel und der macht gemeinsame Sache mit King Kull, der sich immer noch an der Menschheit dafür rächen will, dass diese einst sein Volk ausgelöscht hat.

Als wäre das Ganze nicht schon albern genug, treffen die Helden noch auf Hoppy, the Marvel Bunny und den Rest der Marvel Family.

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Superman gegen Shazam: Teil 1

Shazam #1 & Superman #276, 1974 (DC Comics)

Superman und Shazam (der erste Captain Marvel) haben eine lange gemeinsame Geschichte, die so alt ist wie die Helden selbst. Zunächst bekämpfte man sich am Zeitungsstand, dann vor Gericht, bevor es dann endlich zum Duell im Comic kam – aber das dauerte einige Jahre.

Captain Marvel erschien zunächst 1940 als rote, verzauberte Variante zu Superman im Konkurrenzverlag Fawcett. Dort war der „Big Red Cheese“ so erfolgreich, dass er – mit mehreren Parallelserien – sogar Superman toppte. DC (damals National) ließ sich das nicht gefallen und verklagte Fawcett wegen Urheberrechtsverletzung. Vielleicht hätte Zeichner C.C. Beck auf dem Cover von Whiz Comics #2 (eine erste Ausgabe, die nur zu Werbezwecken gedruckt wurde, ist nicht erhalten) den neuen Helden kein Auto werfen lassen sollen, wie Superman auf Action Comics #1.

DC Comics

Der Streit zog sich hin, bis Fawcett 1953 aufgab, da sich der Kampf nicht mehr lohnte – die Comicverkäufe ließen nach. Man einigte sich außergerichtlich auf angeblich 400.000 US-Dollar und stellte Captain Marvel ein.

Captain Marvel kommt zu DC

Der „Big Red Cheese“ verschwand für lange Zeit, bis sich 1972 Stan Lee den Namen schnappte, um bei seinem Verlag Marvel einen neuen „Captain Marvel“ zu erschaffen, der mit dem alten nichts gemeinsam hatte. Ein Jahr später belebte DC den ersten Captain Marvel wieder und gab ihm eine eigene Serie, die den Titel „Shazam!“ trug, weil aus rechtlichen Gründen der Name Captain Marvel nur bei Marvel-Comics auf dem Cover stehen darf.

Obwohl auf dem Titelbild von Shazam! #1 (gezeichnet von C.C. Beck) auch Superman zu sehen ist, wie er den DC-Lesern der 70er die alte Figur wieder vorstellt, taucht der Mann aus Stahl im Heft selbst nicht auf. Die erste Begegnung der Helden in einer Story ließ auf sich warten. Und als es dann kam, geschah es auf seltsame Weise. Statt den Captain/Shazam ins DC-Universum zu integrieren, verbannte man ihn zunächst nur auf die Parallelwelt Earth-S. Das erste Treffen mit Superman war ein inoffizielles.

Zunächst teaserte DC es nur an, indem die Redaktion die Leser fragte, wen sie besser fanden: Superman oder Captain Marvel. Die Reaktionen folgten prompt, 1974 druckte man in Superman #278 sogar eine ganze „Battle Page“ mit Leserbriefen ab, die linke Spalte für Superman-Fans, die rechte für Captain-Marvel-Befürworter. Die einen machen Shazam runter als billige Kopie für Kinder mit schwachen Storys, andere loben gerade den Eskapismus und als Fantasie in Reinform, ohne – wie Superman – pseudo-wissenschaftlich zu sein. Shazam traue den Lesern Intelligenz zu, statt diese zu beleidigen, fand ein Leser.

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Captain Marvel gegen die Erderwärmung

Titel: Captain Marvel Battles the World

Autor/Zeichner: Otto Binder/C.C. Beck

Erschienen: 1953 (Captain Marvel Adventures #148), enthalten in Shazam!: A Celebration of 75 Years (2015)


Die Erde leidet unter der Erdölförderung. (DC Comics)

Vor 70 Jahren erschien eine kleine, harmlose Comicstory mit einer verrückten Idee: Captain Marvel (heute „Shazam“) kämpft gegen die Welt. Gemeint ist: der Planet Erde, der hier eine eigene Persönlichkeit erhält und seine Geschichte erzählt. Die Erde wird geplagt von den Menschen, die nach Öl bohren und ihr damit weh tun, denn die ganzen Löcher dringen in ihre Haut. Der Planet rächt sich, indem er die Wolken verschwinden lässt. Dadurch scheint ungehindert die Sonne und sorgt für eine unerträgliche Hitzewelle und Dürre.

Die Erde wehrt sich mit Hitze gegen die Menschen. (DC Comics)

Auch Billy Batson gerät ziemlich ins Schwitzen, verwandelt sich in Captain Marvel, um einen Hydranten kaputtzutreten und die Menschen auf der Straße abzukühlen. Ein Schraubenschlüssel hätte es auch getan, aber irgendwie muss man seine Superkräfte dienstbar machen. Doch diese punktuelle Lösung reicht natürlich nicht. „Holy Moley!“, sagt sich Cap. „This is the opposite of the ice age earth had long ago! This is a horrible heat age!“

Ein Comic zur Klimakrise

Und plötzlich scheint die Geschichte nicht mehr im Jahr 1953 zu spielen, sondern 2023, denn genau das ist es, was derzeit schleichend passiert. Während die Menschen Öl, Kohle und Gas verbrennen, heizt sich das Klima auf, wir steuern auf eine globale Katastrophe zu, die unsere Lebensgrundlage zerstört. Wir haben es mit einem übermächtigen „Gegner“ zu tun, mit dem man nicht verhandeln kann – allerdings ein Gegner, der es eigentlich gut mit uns meint. Also kämpfen wir eigentlich gegen uns selbst.

Dafür hat man Superkräfte: Captain Marvel sorgt für Abkühlung. (DC Comics)

Captain Marvel kommt noch nicht auf die Idee, dass die Ursache beim Menschen liegt. Erdöl ist in den 50ern noch unverdächtig und Symbol des wachsenden Wohlstands. Doch auch er sieht, dass er diesen scheinbaren Gegner nicht wie einen Schurken behandeln und einfach kaputtprügeln kann. Also versucht er sich darin, das Wetter zu beeinflussen. Er holt einen Asteroiden aus dem All und erschafft aus dem Eis Wolken. Die Hitzewelle ist vorüber. Die Erde rächt sich, indem sie Eisberge gegeneinander knallen lässt, dadurch entstehen Vibrationen, die Häuser zum Einsturz bringen. Captain Marvel steckt ein Kissen zwischen die Eisberge – Problem gelöst. Dann fährt die Erde das schwerste Geschütz auf: Sie löst Südamerika aus ihren Angeln und versucht, den Kontinent gegen Nordamerika prallen zu lassen. Unser Held kann auch das mit Muskelkraft verhindern.

Captain Marvel Battles the World

DC Comics

Schließlich rast ein riesiger Komet auf die Erde zu. Cap besorgt sich einen Klumpen Plutonium und lässt mit dieser improvisierten Atombombe den Kometen explodieren, bevor er aufschlagen kann. Der Mond redet der Erde daraufhin ins Gewissen: Schämst du dich nicht? Sie könne froh um die Menschen sein. Er selbst beneide sie darum. Ja, sagt die Erde. Immerhin seien sie unterhaltsam zu beobachten.

Die Erde ist schließlich in doppelter Hinsicht befriedet. Sie lässt die Menschen munter weiter nach Öl bohren … Doch am Ende regt der Planet sich auf, weil Billy ihn öffentlich „Mother Earth“ nennt. Das bringt ihn am meisten zum Kochen, weil er sich offenbar für einen Mann hält. Damit kriegt die Story sogar noch einen Spin in Richtung Genderdebatte – zeitgemäßer kann ein Comic aus dem Golden Age kaum sein.

>> Shazam/Captain-Marvel-Comics

Batman trifft Shazam

Titel: World’s Finest

Autor/Zeichner: Jeff Loveness/Brandon Peterson

Erschienen: 2020 (Shazam #12)


Begegnungen zwischen Captain Marvel/Shazam und Superman gibt es viele. Klar, die beiden sind von Anfang an Konkurrenten gewesen, zumindest auf dem Comicmarkt, dann im Gerichtssaal, bestand doch der Vorwurf, der „Big Red Cheese“ sei nur ein Abklatsch von „Big Blue“. Und als DC die Rechte an Cap kaufte, wurden ab den 70ern Konfrontationen zwischen den Helden zu einem beliebten Motiv – erst recht, wenn sie kämpften.

Doch bei Batman und Shazam verhält es sich anders. Ich habe lange suchen müssen und im Grunde nur zwei Storys gefunden: Abgesehen von Gruppentreffen wie der Justice League und anderen Crossovern gab es bloß ein Team-up in der Zeichentrickserie The Brave and the Bold (S02E10, 2010) und nur eines in einem Comic, das erst 2020 erschien. Das war’s. Sollte ich mich irren und jemand weiß mehr, dann freue ich mich über jeden Hinweis.

Shazam und Scarecrow

In dieser Story stellt Billy Batson fest, dass er nur zwei ernstzunehmende Schurken hat: Doctor Sivana und Black Adam. Superman hat mehr – und erst recht Batman. Also fliegt er noch Gotham, um sich mit einem von ihnen anzulegen. Er hat Glück: Zufällig treibt Scarecrow sein Unwesen mit Angstgas in einem Chemiewerk. Shazam hat leichtes Spiel gegen den Schwächling, doch nur bis er eine Dosis Angstgas einatmet. Dann wird er mit seinen inneren Dämonen konfrontiert: Versagensängste, Hochstaplersyndrom. Was, wenn Leute seinetwegen sterben

Da taucht auch schon Batman auf, um ihn davon zu befreien. Wie immer hilft das Gutzureden: Überwinde deine Angst, indem du sie nutzt, werde mutiger als die Angst etc. Das klappt dann auch sehr gut und sehr schnell, denn wir haben ja nur eine Heftlänge Zeit. Daher bleibt es auch ohne Konsequenz, dass Batman seine Gasmaske verliert und Gift von Scarecrow gespritzt bekommt. Kaum hat Billy seine Angst überwunden, setzt es einen letzten gemeinsamen Schlag gegen den Schurken und die Sache ist erledigt. Zum Schluss muss sich Billy noch eine Standpauke anhören. Kleinmütig rechtfertigt dieser sich, er sei ja nur ein Kind, daher der Unsinn …

War das jetzt eigentlich ein Team-up? Nein, sagt der arrogante Batman. Doch, sagt Billy, auf jeden Fall. Und da es bisher kein echtes Team-up im Comic gab, wollen wir das mal gelten lassen. Gerne mehr davon. Dieses war nur ein spaßiges Zwischenspiel. Das nächste Mal darf es etwas ausführlicher und gehaltvoller sein.

>> Shazam-Comics


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