King Tut enttarnt Batman

Titel: The Unkindest Tut of All/I’ll Be a Mummy’s Uncle (dt. Der schlimmste Tut von allen/Tief, tiefer, Tut)

Drehbuch: Stanley Ralph Ross

Erschienen: 1967/1968 (Batman S03E06/23)


King Tut hat eine neue Masche: Er betätigt sich als Prophet. Im Fernsehen kündigt er an, wo als nächstes ein Verbrechen passiert. Bislang lag er immer richtig. Nachdem Batman und Robin im Zeltstudio auftauchen, fahren sie zu einem Kino, wo gerade die Kasse von drei Ganoven in Totenkopfmasken die Kasse plündern. Einer von denen klemmt einen Tracker ans Batmobil. Dass darauf noch keiner gekommen ist! Dazu brauchte es anscheinend einen ehemaligen Yale-Professor der Ägyptologie.

Dieser weiß nun: Batman ist Bruce Wayne!

Bruce Wayne ist Batman? Kann nicht sein! Hier ist der Beweis … (Warner Bros.)

Er ruft bei Bruce an, um ihm zu sagen, dass er es im Fernsehen vor aller Welt verkünden will. Bruce bestreitet es. King Tut will es nur glauben, wenn beide zur selben Zeit am selben Ort auftauchen. Und so geschieht es. Bruce Wayne erscheint im Studio, dann fahren Batman und Robin im Batmobil vor. Batman spricht etwas hölzern, aber sonst ist die Täuschung perfekt. Batman hat einfach seinen Bat-Dummy aus dem Schrank geholt und ein bisschen Bauchrednerei betrieben, dazu fuhr das Batmobil automatisch – so einfach geht das!

Stets zu Diensten: der Bat-Dummy. (Warner Bros.)

Bruce baggert bei Barbara

Da King Tuts Plan vereitelt ist, will er altägyptische Schriftrollen aus der Bibliothek stehlen. Aber zum Glück arbeitet da Barbara Gordon, die kennt sich zufällig sehr gut aus in der altägyptischen Literatur, versteht King Tuts Anspielung. Zwar verhindert sie nicht den Diebstahl, dafür folgt sie ihm aber zum Geheimversteck. Leider ist sie nicht so schlau zu merken, dass King Tuts Handlangerin ihr eine Vase über den Schädel haut. Aber da kommen schon Batman und Robin zur Hilfe …

Vorsicht, Batgirl! Hinter dir … (Warner Bros.)

Auffallend an dieser Folge ist die Spannung zwischen Bruce und Barbara. Zu Beginn der Episode lassen sie sich von Alfred zu einem Konzert fahren. Bruce ist bei dem Date sichtlich nervös und schlägt aus Verlegenheit vor, den Fernseher einzuschalten. Ja, gern, sagt Barbara, deshalb seien ja sicher die Vorhänge heruntergelassen – ihr Lächeln spricht Bände … King Tut kann es nicht nachvollziehen: „He’s so deadly dull!“

Barbara und Bruce im schattigen Batmobil (Warner Bros.)

King Tut entdeckt die Batcave

In der letzten King-Tut-Folge der Serie geht es wieder um Batmans Geheimnis. Der Möchtegernpharao kauft ein Stück Land, das an Wayne Manor angrenzt, weil er unter dem Anwesen heimlich nach „Nilanium“ schürfen will, dem härtesten Metall der Welt. Mit dem lassen sich nämlich unverwüstliche Waffen und Häuser bauen, also auch ein unverwüstliches Reich …

„N“ steht zwar für Stickstoff, aber für den Ägyptologieprofessor ist es „Nilanium“. (Warner Bros.)

King Tut und seine Tutlinge fahren durch einen verlassenen Stollen und stoßen zufällig auf die Batcave. Das Verbrechergenie zählt schnell eins und eins zusammen und erkennt aufs Neue, wer Batman und Robin wirklich sind, auch wenn er Dick und Bruce durcheinanderbringt. Er entdeckt sogar den Schrank mit dem Bat-Dummy und rächt sich an ihm …

King Tut und Tulings in der Batcave. (Warner Bros.)

Batman und Robin belehren die Tutlinge per Faustrecht über den Hausfriedensbruch und können sie mit dem griffbereiten Batnesia-Spray alles vergessen machen. Nur King Tut entkommt durch den Stollen – aber dann ist leider das Gas alle! Batman und Robin eilen hinterher, auch wenn es aussieht, als würden sie wie Hampelmänner in Zeitlupe laufen.

Batman lässt mit Batnesia Gas sein Geheimnis vergessen. (Warner Bros.)

Da stehen schon Commissioner Gordon, Batgirl und Chief O’Hara und hören, was King Tut ihnen zu sagen hat. Doch als das laute Großmaul seine Stimme erhebt, stürzt ein Stück vom Stollen ein, schlägt ihm auf den Kopf und sorgt nicht nur für die nötige Amnesie, sondern auch für den Wandel zurück zum Professor. Holy deus ex machina!

Zum ersten Mal nennt der Prof seinen bürgerlichen Namen: William Omaha MacElroy. Und damit verschwindet er für einige Jahre in die Obskurität, bevor er indirekt in Detective Comics #508 (1981) wiedererweckt wird, und dann offiziell in Batman Confidential #26-28 (2009), bevor er in Batman ’66 #8 (2014) auch in seiner ursprünglichen Gestalt wiederkehrt.

Damit wird auch der Schauspieler Victor Buono geehrt, der mit seiner übertrieben pathetischen Art und dem rollenden R zu den herausragendsten Darstellern der Serie gehört. Er soll diesen Anlass zum bewussten Overacting geschätzt haben. Buono war zu der Zeit erst Ende 20, er spielte öfter Charaktere, die älter waren. Seine große Leidenschaft war Shakespeare und er spielte am Theater in mehreren Inszenierungen mit, bevor er zum Film ging. 1962 trat er in Robert Aldrichs Klassiker Was geschah wirklich mit Baby Jane? auf und wurde für seine Rolle als bester Nebendarsteller für den Oscar und den Golden Globe nominiert. Buono starb 1982 mit nur 43 Jahren an einem Herzinfarkt.

>> Batman 1966-1968

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