Titel: All For One, One For All/The Three Super Musketeers
Autor/Zeichner: Don Cameron, Edmond Hamilton/Dick Sprang
Erschienen: 1945/1956 (Batman #32/World’s Finest #82), Hardcover 2017 (Batman: The Golden Age Omnibus Vol. 4), 2016/2024 (Batman & Superman in World’s Finest: The Silver Age Omnibus Vol. 1)
Bruce Wayne und und Dick Grayson langweilen sich. Offenbar reicht es ihnen nicht, mindestens einmal pro Woche ein wildes und lebensgefährliches Abenteuer zu erleben und sie haben wohl sonst nichts zu tun. Muss Dick Grayson nicht mal zur Schule? Stattdessen gibt es Geschichtsunterricht mal anders. Zum zweiten Mal lassen sie sich von Professor Carter Nichols per Hypnose in die Vergangenheit befördern (wie schon in Batman #24, 1944). Diesmal landen sie im Paris des 17. Jahrhunderts, jedenfalls in eine Version, wo alle Englisch sprechen.
Da treffen sie auch schon auf die drei Musketiere, die d’Artagnan auf der Straße bedrohen. Dick und Bruce schlüpfen in ihre Batman- und Robin-Kostüme und machen den Degenschwingern klar, dass drei gegen einen ziemlich unfair ist. D’Artagnan weist die Hilfe zurück, er kann sich selbst verteidigen. Batman und Robin wissen natürlich, dass die vier Musketiere Freunde werden, weil sie Alexandre Dumas‘ Roman von 1844 gelesen haben und die Literatur für bare Münze nehmen. Deshalb können sie auch weissagen, dass als nächstes Richelieus Wachleute angreifen. Weshalb sie sich trotzdem einmischen, bleibt unklar – vielleicht aus Spaß an der Freude.
Weil d’Artagnan verletzt wird, übernimmt Batman seine Rolle. Zusammen mit Robin (der auch einen schicken Federhut bekommt) rettet er Lady Constance, damit sie nicht mit einem Juwelengeschenk auf Friedensmission nach London gehen kann. Also segeln die Helden mit den Juwelen nach England und kehrten in Windeseile wieder zurück, als sie erfahren, dass Lady Constance vergiftet werden soll. Da hat sich d’Artagnan wieder erholt und kann mit Batman und Robin die Geliebte retten. Damit ändern sie aber die Geschichte, indem sie ihr ein Happy End verpassen. Allerdings sehen sie kein Problem darin, denn die Rede ist nur noch vom Roman, nicht von der Historie …
Superman und der Mann mit der eisernen Maske
Elf Jahre später gibt es ein Widersehen mit d’Artagnan. Diesmal reisen Batman und Robin mit Superman in die Zeit. Professor Nichols ist nun Historiker und bekommt die Aufgabe, herauszufinden, wer der legendäre Mann in der eisernen Maske gewesen ist, der 34 Jahre lang vom französischen König Ludwig XIV. gefangen gehalten wurde. Spekulationen gibt es viele, für Dumas war es der Zwillingsbruder des Königs.
Doch statt es selbst herauszufinden, wie es sich für einen Wissenschaftler gehört, schickt Nichols lieber wieder die Laien Bruce und Dick zurück ins 17. Jahrhundert, und als Clark Kent davon hört, darf er auch mit. Er denkt nämlich, er könne mit seinem Röntgenblick hinter die Maske schauen, allerdings weiß der Professor nicht, dass er Superman ist. Wie dem auch sei: Sogleich treffen die Helden auf d’Artagnan, doch der erkennt sie nicht wieder – und sie ihn auch nicht. Entweder sind sie sehr vergesslich oder es ist dem Autor entgangen, dass es mal ein Treffen gegeben hat.
Jedenfalls fliehen die Musketiere vor den Wachen des bösen Kanzlers Bourdet und die anderen drei Freunde sind verletzt. Das hören unsere Zeitreisenden gern und übernehmen sofort Mantel und Degen, um gegen die Truppen zu kämpfen. Selbst Superman fechtet mit, obwohl er alle mit bloßen Händen in einem Wimpernschlag besiegen könnte. Doch er steckt lieber drei Degen zusammen, um mehrere Männer gleichzeitig zu entwaffnen.
Laut d’Artagnan hält Bourdet den Grafen Ferney, einen Freund des Volkes, gefangen und lässt ihn eine eiserne Maske tragen. Also ab zum Schloss! Dank Superman kommen sie mühelos rein, doch der kann nicht hinter die Maske sehen, weil sie mit Blei verkleidet ist. Bourdet hält den Gefangenen als Geisel und lässt die Helden mit einer riesigen Kette an eine Steinsäule fesseln, dazu zündet er noch eine Lunte zu einer Sprengladung an, um das Schloss in die Luft zu jagen – offenbar hängt er nicht an dem Gebäude. Wir sparen uns die Frage, ob das alles nicht einfacher zu haben wäre, und warum Superman mit seiner „Superspeed“ nicht kurzen Prozess macht. Aber nein, das wäre zu einfach, deshalb spielt Superman gern mit und löst lieber ein Problem nach dem anderen.
Deshalb kann er auch nicht einfach Ferney aus der Bastille befreien. Batman und Robin brechen beim König ein, um ihn von Bourdets Schuld zu überzeugen. Der will die Eindringlinge abwehren, stößt sich dabei aber den Kopf und wird bewusstlos. Batman übernimmt dessen Identität. Der König bekommt Batmans Kostüm. Als der Mann mit der Maske in seiner Zelle ertränkt werden soll, tauscht Superman mit ihm die Rollen. Am Ende wird der König überzeugt, der böse Bourdet bekommt die Maske übergestülpt und landet im Knast. Es gab also zwei Männer hinter der Maske – oder besser gesagt: drei, wenn man Superman dazu zählt, aber das behalten die Helden lieber für sich.

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