Titel: Batman & Green Lantern: The Lords of Luck (dt. Die Herren des Glücks/Das Buch des Schicksals)
Autor/Zeichner: Mark Waid/George Pérez
Erschienen: 2007 (The Brave and the Bold #1-6), Paperback 2008/2024; dt. Panini 2008 (100% DC #13), Eaglemoss 2015
Green Lantern (Hal Jordan) findet im Weltall in Erdnähe die Leiche eines Mannes, gestorben an einer Schusswunde. Er ruft den besten Detektiv der Welt an, doch der hat exakt die gleiche Leiche bei sich in der Batcave. Dann taucht plötzlich ein gelbes Riesenmonster auf. Die Spur führt nach Las Vegas, wo eine Casino-Chefin versucht, ein mysteriöses „Buch des Schicksals“ abzufackeln und dabei das ganze Haus in Brand setzt. Dort sind auch die zwei Aliens, Atum und Neferto. Sie haben den Haruspex bei sich, eine Waffe, mit der das Unmögliche möglich wird. Die beiden trennen sich im Kampf, einer haut mit der Waffe ab, der andere mit dem Buch, in dem alles steht, was war, ist oder sein wird – die ultimative Macht. Batman und Green Lantern trennen sich, um beides zurückzuholen.
Autor Mark Waid (Kingdom Come, Batman/Superman: World’s Finest) überträgt das traditionelle Team-up-Konzept von The Brave and the Bold in eine Story mit einer Reihe von Team-ups, wodurch die Story fast zum Crossover-Event mutiert: Green Lantern trifft auf Supergirl, Supergirl auf Lobo, Batman auf Blue Beetle und dann noch die Legion of Super-Heroes. Wir sehen außerirdische Zockerplaneten, Zeitreisen, haufenweise Superschurken wie Helden, Batman wird zeitweilig zum Cyborg. Kurzum: Wo alles möglich ist, wird auch alles Unmögliche einmal durchgespielt.
Zu diesem Spektakel gibt es wohl keinen besseren Zeichner als Altmeister George Pérez (Crisis on Infinite Earths). Der bleibt sich treu und zeichnet Seiten mit einer überbordenden Detailfülle, bei denen einem schnell die Augen flirren, erst recht bei den knalligen bunten Farben.
Supergirl als Objekt der Begierde
Die Legion of Super-Heroes sind wie immer zu viel des Guten, aber Batman weiß sich auch im 31. Jahrhundert gegen sie zu helfen. Gibt es tatsächlich Fans dieses unübersichtlichen Haufens von Langweilern?
Für den Humor sorgt das 17-jährige Supergirl, die sich entweder an den deutlich älteren Hal Jordan ranschmeißt oder in unangebrachter Weise von Lobo angegraben wird. Klar, Lobo war noch nie für Moral bekannt, aber es hat schon ein Geschmäckle, wie die naive, bauchfreie Minderjährige zum ständigen Objekt der Begierde wird – und sich dann auch noch als unschuldiges Mädchen im knappen rosa Kleidchen präsentiert.
Das größte Problem jedoch ist das typische Zeitreiseparadoxon: Wenn es ein Buch gibt, in dem das Schicksal steht, aber man dieses verhindern kann, wenn man es liest, dann ist es ja kein Schicksal mehr und das Buch ist nutzlos, es sei denn, es sieht auch das voraus, was dann ja wieder determiniert wäre – man dreht sich im Kreis.
Doch wer nicht zu viel darüber nachdenken will und einfach Spaß an solchen abwechslungsreichen wie überfüllten Space-Abenteuern hat, wird hier wohl auf seine Kosten kommen. Doch wer klassischen Batman erwartet, sollte davon die Finger lassen.

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