DC gegen Marvel 2: All Access

DC Comics

Titel: All Access (dt. Access – Der Wächter)

Autor/Zeichner: Ron Marz/Jackson Guice

Erschienen: 1996-1997 (Miniserie #1-4), Omnibus 2024; dt. Dino 1997 (DC gegen Marvel 8-10)


Nach dem Crossover-Event DC versus Marvel (1996) legten die beiden Verlage mit einer Fortsetzung nach. Im Vordergrund steht der Charakter Access (Axel Asher), der Wächter, der dafür sorgen soll, dass die beiden Welten getrennt bleiben und kein neues Amalgam-Chaos entsteht. Während unser Axel bei einem Date ist, wird er nach Metropolis gerufen, wo gerade Venom randaliert und sich mit Superman anlegt. Dann kommt auch noch Spider-Man zur Hilfe und während die beiden gegen Venom kämpfen, macht sich Access nützlich und holt eine Schallkanone – Problem gelöst. Doch das ist nur der Anfang …

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Robin trifft Jubilee wieder

Danach wird Axel wieder beim Date gestört, diesmal von Jubilee, Mitglied der X-Men. Die hat sich in Robin verguckt und würde ihn gerne wiedersehen. Und der Mann, dessen einzige Aufgabe ist, die Welten getrennt zu halten, bringt die Nervensäge dennoch nach Gotham, damit sie sich ordentlich verabschieden kann. Dann taucht Two-Face auf, der zwar angeblich zu gefährlich ist für Jubilee, weshalb Robin die Frau nach alter Chauvi-Tradition zunächst wegschickt, aber dann doch mit vereinten Kräften superschnell besiegt ist. Und als auch noch der Spider-Man-Schurke Scorpion aus dem Nichts erscheint, greift Batman (ebenfalls aus dem Nichts) ein.

JLA gegen X-Men

Der lässt sich dann von Access zu Doctor Strange bringen, wo er einfach mal durchs Glasdach springt, statt einfach mal anzuklopfen wie ein zivilisierter Held. Strange wusste als Dr. Strangefate über das Amalgam-Universum Bescheid, kann sich jedoch angeblich nicht mehr dran erinnern. Da schleppt Jubilee die X-Men an (woher sie auch immer weiß, wo sich Access und Batman befinden) und es kommt zum Kampf mit der JLA! – Warum? Egal! Aber warum dann nicht gleich so?

Es ist seltsam, die Figur des Access – für die sich kein Mensch interessiert – zum angeblichen Helden zu erklären und die Miniserie nach ihm zu benennen, statt einfach ein erneutes Helden-Crossover zu bewerben. Noch seltsamer ist es, eine von vier Ausgaben mit Nebenfiguren wie Jubilee und Robin zu vetrödeln, während der Kampf der beiden Teams ganz am Ende und nur kurz abgehandelt wird, damit dann doch alle noch mal miteinander verschmelzen – aber auch nur ganz kurz, um schnell wieder alles auf den alten Status quo zu setzen. Erst zum Schluss darf sich Access – auch ohne Superkräfte – nützlich machen, indem er Doctor Strange zurückholt und dieser dann sein böses Alter Ego Doctor Strangefate besiegt.

An Crossover wie diese darf man keine zu hohen Ansprüche haben, weder was Story noch Charaktere betrifft. Es geht im Grunde nur um Schauwerte. Aber nicht mal diese Lust wird hier ordentlich befriedigt. Man hätte die Schlacht der Titanen viel breiter darstellen können, stattdessen wird das Potenzial verschwendet für etwa zehn Seiten, in denen die Helden von JLA und X-Men nicht einmal episch sondern gequetscht aussehen.

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