Doppelter Batman gegen doppelten Teufel

Cover von Dave Gibbons (DC Comics)

Titel: Batman & Batman: Smell of Brimstone, Stench of Death

Autor/Zeichner: Mike W. Barr/Dave Gibbons

Erschienen: 1983 (The Brave and the Bold #200), Hardcover 2021 (Batman: The Brave and the Bold – The Bronze Age Omnibus Vol. 3)


Wir sind mit The Brave and the Bold noch lange nicht durch, aber als DC entschied, die Serie 1983 einzustellen, hat man sich für die 200. Ausgabe etwas Besonderes einfallen lassen: Kein Team-up, sondern eine Geschichte, die auf zwei Parallelwelten spielt.

Auf der einen ist Nicholas Lucien ein teuflischer Schurke mit dem Namen Brimstone (Schwefel), der gegen Batman und Robin im Stil des Golden/Silver Age kämpft. Das ist zwar schon einmal schief gegangen, aber diesmal soll es wirklich klappen. Doch wie die meisten Schurken dieser Zeit begeht er den Fehler, seine Verbrechen mit Hinweisen anzukündigen, die er der Polizei schickt. Mal sind es neun Ringe aus Dantes Inferno, die eine Sportarena als Tatort meinen, dann ein Stück angebranntes Papier auf eine Müllverbrennungsanlage, schließlich wird eine Fabrik für Fischköder zur Todesfalle, in die sich Batman nur zu gern locken lässt, damit es für uns spannend wird.

DC Comics

Batman wird in einen Abgrund gestoßen, der sich mit Lava füllt, aber er kann sich dank einer schnell zusammenimprovisierten Bombe daraus freisprengen (natürlich ohne einen Kratzer davonzutragen). Der diabolische Schurke freut sich zu früh. Er hätte auf seine Handlanger hören und Batman einfach erschießen sollen, als er die Gelegenheit dazu hatte.

Rache in der Parallelwelt

So weit, so nostalgisch. Im Jahr 1983 erwacht Lucien im Knast als alter Mann aus dem Koma und der Joker erklärt ihm, Batman sei bereits tot. Da nimmt Lucien Kontakt auf zu einem Ich auf einer Parallelwelt und ergreift Besitz von ihm, um sich diesmal richtig zu rächen – auch an Leuten, die nichts damit zu tun haben.

Jetzt ist Schluss mit lustig, Brimstone lässt es krachen und schürt Angst und Hass: Er lässt eine Kirche explodieren, in der vornehmlich Schwarze Gottesdienst feiern, dann ein Vereinshaus von Hispanics, schließlich ein jüdisches Gemeindehaus. Die Menschen sind in Aufruhr. Die Polizei bekommt diesmal nur eine Botschaft: „Don’t want money, only Gotham’s death.“ Als nächstes soll der „Racial Unit Broadcast“ in die Luft gejagt werden (eine TV-Sendung, die seltsamerweise um Mitternacht ausgestrahlt wird, wo sie bestimmt kaum jemand sieht). – Brimstone wird zum wahren Teufel!

Nachdem Batman einige Teufelsbiker im Nahkampf besiegt hat, landet er wieder in einer höllischen Todesfalle aus Lava und tödlichem Gas. Doch Batman entkommt erneut ohne große Mühe, indem er sich auf eine hitzebeständige Plattform stellt und das Gas mit einem elektrischen Funken entzündet – wieder geht der Held ohne die geringste Blessur daraus hervor. Der Schurke verlässt den Körper seines Wirtes und kehrt zurück in seine Welt. Doch mit dem Teufel verschwindet leider nicht das Böse.

Diese Retro-Story wird brilliant illustriert von Dave Gibbons, dem wir unter anderem den Superman-Klassiker For the Man Who Has Everything und den Comic-Meilenstein Watchmen (beide mit Autor Alan Moore) zu verdanken haben. Außerdem hat er die Miniserien World’s Finest (1990) und Batman vs. Predator (1991-1992) geschrieben.

Nach der Einstellung von The Brave and the Bold (einer Traditionsserie, die 1955 begann) bekommt Batman im Monat darauf eine neue Teamserie mit den Outsiders.

Batman im Golden und Silver Age:


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