Road-Trip mit Harley Quinn und Poison Ivy

Panini/DC Comics

Titel: Harley Quinn and Poison Ivy

Autorin/Zeichnerin: Jody Hauser/Adriana Melo

Erschienen: 2019-2020 (Miniserie #1-6), Hardcover 2020; dt. Panini 2020


„Wenn die Welt schon kaputt ist, macht’s dann noch Spaß, sie noch kaputter zu machen?“ (Harley Quinn)

Poison Ivy hat gerade einmal kurz die Welt beherrscht, wurde getötet und hat sich davon wieder erholt (Heroes in Crisis). Harley Quinn mietet ein Haus für sie beide, um mal ein wenig zur Ruhe zu kommen und sich wieder zu sammeln, denn Ivy hat es schwer, die Form zu wahren. Harley schlägt vor, zur Abwechslung mal keine Schurkinnen, sondern Heldinnen zu spielen. Doch das Glück währt nur kurz, denn da taucht wieder Jason Woodrue, der Floronic Man auf und will Ivy für seine eigenen Weltherrschaftspläne. Die beiden wehren ihn ab und fliehen – es beginnt ein wilder Road Trip.

Um Ivy zu helfen, suchen sie zunächst den Mad Hatter auf, doch der hat leider statt Hilfe nur Böses im Sinn. Und so schlägt man sich weiter durch, nächste Station: ein Dino-Freizeitpark mit einer seltsamen neuen Schurkin, dann geht’s auch schon zum Showdown nach New York und kommt Batwoman vorbei …

Komödie oder Drama?

Das Ende überrascht mit einer interessanten Wendung, Ivy gegen sich selbst, aber überzeugt nicht ganz. Wieder mal wirkt die Story überkonstruiert, es gäbe sie nicht, wenn man sich bloß mal ausgesprochen hätte. Harley Quinn ist immer noch nur leidlich witzig und die alte Krawallnudel wie stets zuvor. Poison Ivy ist der ernste Gegenpart, der ständig Form und Kostüm wechselt, bis hin zu einer hölzernen Rüstung. Zeichnerin Adriana Melo zeichnet allzu glatte und idealisierte Frauenkörper und schwächelt bei Gesichtsausdrücken. Optisch ist dieser Comic Durchschnittsmainstream.

Ansonsten kann sich die Autorin nicht entscheiden, ob sie eine Komödie oder ein Drama erzählen will, vertrödelt zu viel Zeit mit albernem Beiwerk („Dracorex“), statt sich stärker auf die Harley-Ivy-Beziehung zu konzentrieren und sie mehr Höhen und Tiefen erleben zu lassen. Die Story endet abrupt und offen, bleibt dadurch unbefriedigend. Wie es weitergeht, kann man in G. Willow Wilsons Poison-Ivy-Serie nachlesen – die legt den besseren Road Trip hin.

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