Superman trifft Spider-Man (Teil 2)

DC Comics/Marvel

Titel: Superman and Spider-Man

Autor/Zeichner: Jim Shooter/John Buscema

Erschienen: 1981 (Marvel Treasury Edition #28), Nachdruck 1995


Fünf Jahre nach dem ersten Aufeinandertreffen von DC und Marvel gab es ein weiteres: Diesmal hieß es nicht Superman VS. Spider-Man sondern Superman AND Spider-Man, was deutlich weniger Dramatik verspricht – und selbst diese niedrige Erwartung noch unterbietet.

Die beiden Helden nehmen es diesmal mit Doctor Doom und Parasite auf. Nicht gerade die Schurken, die man sofort mit Spider-Man und Superman verbindet, da gibt es bekanntere, aber das ist nicht mal das Hauptproblem. Schwierig ist, dass diese Handlung nur am Rande eine Rolle spielt. Denn zunächst geht es um alles andere: Superman prügelt sich mit dem Hulk, Spider-Man ist dabei überflüssig, zwischendrin rettet Superman ein paar Menschen aus den typischen Notsituationen (Flugzeug, Zug), während sich Clark Kent und Peter Parker in der Redaktion des jeweils anderen versuchen, Clark beim Bugle, Parker beim Planet etc.

Unbegrenzte saubere Energie

Das alles nimmt unnötig viel Zeit (bzw. Raum) in Anspruch und ist sehr langweilig zu lesen. Es wird viel zu viel geredet, manche Panels ersticken geradezu in Bleiwüsten. Selbst der Kampf mit dem Hulk ist uninspiriert erzählt. Als es dann endlich zum Showdown kommt, trifft Spider-Man völlig aus dem Nichts auf Wonder Woman, die ihn nur bekämpft, weil sie Schlechtes über ihn in der Zeitung gelesen hat. Von ihr hätte man mehr Besonnenheit erwartet. Dann werden Hulk, Wonder-Woman und die Titelhelden von den Schurken gefangen genommen, als Teil eines Plans zur Weltherrschaft.

Hier wird es kurz interessant: Doom will sämtliche fossilen und nuklearen Energieträger unbrauchbar machen, um die Welt zuerst ins Chaos zu stürzen und dann seine Macht zu etablieren, indem er die Welt mit sauberer, unbegrenzter Energie aus einem Fusionsreaktor versorgt. Leider hat er den noch nicht perfektioniert, daher braucht er den Energiefresser Parasite. Über 40 Jahre später scheint dieses Energie-Utopia immer noch aktuell. Aber das war’s auch schon mit den guten Ideen.

Team-up ohne Dynamik

Die Helden treffen erst am Ende wieder aufeinander, dann aber lässt sich Spider-Man bereitwillig von Superman zur Seite schieben, nur um ihm dann später doch den Hintern zu retten. So kann keine Dynamik zwischen ihnen aufkommen. Nur ganz am Ende erfolgt die typische Arbeitsteilung: Spider-Man kümmert sich ums Technische, Superman ums Schweißtreibende.

Ansonsten ist Superman and Spider-Man eine zu routinierte und erschreckend öde Angelegenheit. Auch grafisch bleibt es hinter seinen Möglichkeiten weit zurück. Das verblüfft umso mehr, wenn man bedenkt, dass alle nötigen Teile da sind und es beim ersten Mal wunderbar funktioniert hat. Eigentlich sind solche Crossover Selbstläufer, hier aber hat man es eindeutig vergeigt.

Mehr zum Thema:

Ein Kommentar

Hinterlasse einen Kommentar