Wiedersehen für Batman und Wonder Woman

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DC Comics

Titel: Batman & Wonder Woman: Yesterday Never Dies

Autor/Zeichner: Gerry Conway/Jim Aparo

Erschienen: 1980 (The Brave and the Bold #158)


Furchterregender als Scarecrow! Gefährlicher als der Joker! – Das soll der neue Schurke sein, der Batman und Wonder Woman hier erwartet, heißt es jedenfalls auf dem Cover. Aber kann die Story das halten? Schauen wir doch mal rein.

Drei maskierte Gauner versuchen, eine Diplomatenparty in New York auszurauben. Zufällig ist Bruce Wayne da, der immer sein Batman-Kostüm dabei hat und dessen eigentliche Superkraft darin besteht, sich in Windeseile umziehen zu können. Nach ein paar Schüssen, die danebengehen und einigen Faustschlägen, die ihr Ziel treffen, ist die Sache erledigt.

„Deja vu“ und Flashback

Batman zieht sich wieder seinen Smoking an und wen sieht er da wieder? Diana Prince, die mittlerweile sein Geheimnis kennt. Doch da taucht ein weiterer Maskierter auf: ein neuer Schurke mit einer Blasenpistole. Diesmal zieht sich Diana um. Kaum platzen die Blasen, sieht Wonder Woman aber ihren Geliebten Steve Trevor sterben – schon wieder. (Das ist bereits in WW #180 passiert.)

Der Schurke hat es eigentlich auf einen französischen Botschafter abgesehen, der sich wegen eines Deals mit Bruce Wayne trifft. Er traumatisiert den Mann und droht, es dürfe keine Deals zwischen den USA und Frankreich geben. Dann droht er noch, die geplante Konferenz in Paris dürfe nicht stattfinden. Gezeichnet: „Deja vu!“

Der Mann stammt übrigens selbst aus Frankreich, was etwas verwundert, denn ein Franzose würde eher „Déjà-vu“ schreiben, mit Strichen nach rechts und links und einem dazwischen, aber anscheinend hat er eine Rechtschreibschwäche oder er passt sich dem Niveau der US-Leserschaft an (wobei auch Amerikaner das eigentlich richtig schreiben). Jedenfalls ist es unseren Helden egal, die nennen ihn einfach „Flashback“.

Im Finale: Faust ins Gesicht

Und fliegen trotzdem nach Paris. Während Bruce Wayne konferiert, untersucht Wonder Woman eine Chemiefabrik, zu der sie das Gas zurückverfolgt. Dort trifft sie den Schurken wieder, aber ohne ihn fassen zu können. Erst später treffen die Helden wieder auf „Flashback“, diesmal bringt er Batmans altbekanntes Trauma zurück, den Tod seiner Eltern, allerdings mit einem Clou: Batman gibt Wonder Woman die Schuld – und dafür setzt es Keile. Mit knapper Not kann sie ihn mit ihrem Lasso zurück zur Wahrheit bringen.

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Batman schlägt Wonder Woman. (DC Comics)

Derweil bringt unser Schurke weiterhin seine unerwünschten Bonbons unter die Leute. Wonder Woman wirbelt mit dem Lasse das Gas weg, der Schurke ist eingenebelt und kann nichts sehen, da verpasst ihm Batman eine und knockt ihn so aus. Darin besteht hier das wahre Déjà-vu für die Leser, hunderte Male haben wir es schon gesehen: Meistens endet eine Geschichte damit, dass Batman einem ins Gesicht schlägt. Aber dazu besteht oft gar kein Anlass. Monsieur Flashback ist wehrlos, sogar orientierungslos. So jemanden schlägt man nicht einfach, sondern fesselt ihn und führt ihn ab. So würde es jedenfalls die Polizei machen. Alles andere wäre unrechtmäßige Polizeigewalt. Aber Batman ist eben Batman. Batman schlägt gern Leute. Er darf das. Er muss es sogar tun, sonst wär’s ja öde.

Und so ist die Standpauke, die ihm Diana am Ende hält, keine Rüge, sondern eine Motivationsrede: Wie der Schurke sei zwar auch er von Hass auf Kriminelle getrieben, aber er (Bruce) rettet immerhin Leben. Oft gehört, aber Bruce ist dankbar für die Erinnerung. Déjà-vus haben also auch ihren Wert. Na dann bis zum nächsten Wiedersehen!

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