
DC Comics
Titel: Superman and Batman… Outlaws
Autor/Zeichner: Edmond Hamilton/Curt Swan
Erschienen: 1965 (World’s Finest #148), Hardcover 2019 (Batman & Superman in World’s Finest: The Silver Age Omnibus Vol. 2)
Eigentlich ist das keine richtige Clayface-Story, aber ich will sie euch trotzdem nicht vorenthalten, denn sie geht einer interessanten Frage nach: Was wäre, wenn Batman und Superman Schurken wären?
Unsere World’s Finest probieren eine neue Maschine aus, von der niemand weiß, was sie tut. Dass Superman sich nicht fürchtet, überrascht nicht, aber bei Batman mutet das Experiment etwas lebensmüde an. Beide überleben zwar, finden sich aber in einer feindlichen Parallelwelt wieder, in der sie als Verbrecher gejagt werden. Nicht nur die Polizei ballert gleich los, auch Lex Luthor und Clayface tauchen sofort auf, um die beiden mit Kryptonithandschellen festzunehmen. Clayface wird zum Geparden.
Bloß weg hier! Und tatsächlich: Clayface und Luthor sind die Helden dieser Welt, während Superman und Batman als größte Gauner gelten. Natürlich hat das mit dem schlechten Einfluss zu tun: Jonathan und Martha Kent waren als eine Art Bonnie-und-Clyde-Duo unterwegs, als sie Klein-Kal-El fanden, später plünderte er Banken für sie. Thomas Wayne war ein bekannter Einbrecher, ein „cat-burglar“, der ohne erfindlichen Grund seinen Sohn zu einem Batman gemacht hat.
Als die World’s Finest auf die World’s Worst stoßen, komm es zum unvermeidlichen Duell. Die Guten ziehen den Kürzeren. Daraufhin wollen die Bösen die Maschine klauen, um in die andere Dimension zu reisen und dort Reibach zu machen. Als die Guten das verhindern wollen, werden sie selbst gefangen genommen und vor Gericht gestellt. Natürlich glaubt ihnen niemand ihre Geschichte.
Resozialisierung durch Gehirnwäsche
Während des Prozesses klauen die Bösen die Maschine, werden dabei gefilmt und dank Luthors Aussage kommen unsere Helden frei. Auf zur Bathöhle! Da ist aber niemand. Dann auf zur Festung der Einsamkeit! Clayface wird zur Rakete, bricht die Tür auf, Batman legt dem bösen Superman die Handschellen an, Superman hindert den bösen Batman, nach einer Waffe zu greifen und damit sind die Verbrecher endlich gefasst.
Zum Schluss kommt Batman eine Idee: Wie wär’s, wenn Luthor die beiden Schurken einer Gehirnwäsche unterzieht, damit sie zu anständigen Bürgern werden? Na klar: Gesagt, getan. Auch beim bösen Robin. Niemand äußert moralische oder juristische Bedenken, denn am Ende sind alle glücklich und zufrieden und winken der Menge zu. Vielleicht könnte man dasselbe mal bei Luthor und Clayface auf unserer Erde durchziehen, findet Batman. – Erschütternd.
Naja…es ist ja nicht so, als hätte die League (oder besser gesagt Zatanna in deren Auftrag) das mit der Gehrinwäsche nicht auch schon einmal mit dem Schurken Dr. Light und sogar daraufhin gleich auch noch mit Batman gemacht, als dieser davon erfuhr und sich dagegen auflehnte!
Aber stimmt schon, die Geschichten aus dieser Zeit hier machen sich eher den Utilitarismus als die Deontologie zu eigen. Mit Gerechtigkeit und Gesetzestreue hat der Ausgang der Geschichte hier wenig bis gar nichts zu tun.
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