
DC Comics
Titel: Broken Dates/The First Day of Spring/Day of Doom
Autor/Zeichner: Doug Moench/Rick Hoberg
Erschienen: 1985 (Batman #384, Detective Comics #551, Batman #385)
„I don’t really want to kill Batman.“ (Calendar Man)
Alles kehrt wieder. Tag und Nacht, die Wochentage, die Jahreszeiten. Und auch die Superschurken. Der Grund leuchtet nicht immer ein. Manchmal ist es einfach wieder an der Zeit, jemanden wieder aus dem Figurenfundus zu holen. Wie den Calendar Man. Der nimmt sich diesmal die Feiertage als Thema vor.
Es beginnt mit einem Haufen Gauner, die Batman ausschalten wollen. Also bestellen sie seinen Tod bei einem geheimnisvollen Typen namens Monitor, der irgendwo in einem Satelliten hockt und dafür einen geeigneten Auftragskiller beauftragt. Warum er sich ausgerechnet für den Calendar Man entscheidet, bleibt so rätsel- wie zweifelhaft. Interessant auf verschiedenen Ebenen nennt er ihn, aber der Schurke hat, abgesehen von seiner mageren Erfolgsbilanz, noch nie Interesse am Töten gezeigt – und erweist sich auch hier als völlig unbrauchbar.

Julian Day in seinem Kalendarium. (DC Comics)
Schon zu Beginn steht Julian Day in seinem mit übergroßen Kalender-Requisiten vollgestopften Geheimversteck und grübelt, ob er den Auftrag überhaupt annehmen soll. Er ist zwar kein Killer, aber das Geld ist immerhin ein guter Motivator. Vor allen will er die Gelegenheit nutzen, sich noch einmal mit Batman messen. Und sollte er ihn nicht stoppen, wird Batman am 21. März sterben. Aber das wirkt alles sehr halbherzig. Denn im Vordergrund steht natürlich der Spaß an schrägen Verbrechen.

Calendar Man spielt mit falschen Karten. (DC Comics)
Bald darauf ist die erste Bank ausgeraubt, um an das nötige Startkapital zu kommen (wie er sein Versteck so aufwendig einrichten konnte, bleibt ein Rätsel). In einer Rückblende erfahren wir nur, dass Julian Day einst ein Illusionist unter dem Künstlernamen Maharaj gewesen ist. Es folgt die übliche Schnitzeljagd: Calendar Man tritt an jedem Tag in einem anderen Kostüm auf und schafft es, sich jedes Mal in Sachen Kuriosität zu überbieten. Einmal trägt er schwarz-weiß, kann blendendes Licht strahlen, wirft mit übergroßen Karten, dann tritt er als eine Art Sonnengott auf und wirft Blendgranaten („solar bomb“) in einem Theater und stiehlt Juwelen. Nur das rot-weiße Kalenderkostüm, das er auf den Covern trägt, hat er in der Story kein einziges Mal an. Nicht, dass man es vermissen würde, aber betrogen kann man sich schon fühlen. (Mit riesigen Zahlen wirft er übrigens auch nicht.)

Calendar Man als Sonnengott (DC Comics)
Der Calendar Man lässt ein Kalenderblatt zurück und Batman und Robin erfahren, dass er es auf sie abgesehen hat. Batman erteilt Robin daraufhin Hausarrest, Robin widersetzt sich wie immer und es entspinnt sich die alte Diskussion, welche Rolle Robin spielt: Ist er Batmans Schwachstelle oder dessen Verstärkung?

Mörderische Pfeile: Calendar Man als Amor (DC Comics)
Am Valentinstag tritt Calendar Man als gelber Amor mit Lendenschurz, Flügeln und Bombenpfeilen auf, dann als eine Art Uncle-Sam-Verschnitt mit Zylinder und Sternchenunterhose, schließlich wirft er mit Schlangen um sich und kämpft mit einem Flammenschwert und einer Laserkanone. Unnötig zu erwähnen, dass der ganze Aufwand umsonst ist und dass am Ende Robin mal wieder Batman rettet – weil er ihm nicht gehorcht.

Patriot: Calendar Man als Uncle Sam (DC Comics)
Wer hat eigentlich behauptet, dass das Bronze Age Batman wieder ernsthafter gemacht haben soll? In manchen Geschichten ist das arg zu bezweifeln. Und zwischendurch gibt es ganz viel Melodrama: Bruce Wayne ist immer noch in Selina Kyle und Nocturna verliebt, während er mit Vicky Vale und Julia Pennyworth zu tun hat. Es war bei Batman wohl nie mehr Herz im Spiel als in den 80er-Jahren.

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