
DC Comics
Im Jahr 1973 bekam Metamorpho Back-up-Storys in World’s Finest Comics (ab #218), nachdem er 1972 für einige Ausgaben in Action Comics aufgetreten war. Eine Ausgabe zuvor wurde er in der Serie mit den Titelhelden eingeführt. In „Heroes With Dirty Hands“ (World’s Finest #217, 1973) mutiert der Element Man zu einem Hybrid aus Superman, Batman und Metamorpho. Wie das?
Das Zauberwort lautet „somehow“. Während seines Kurbades, das ihn von seinen Kräften eigentlich befreien soll, kommt es zu einem Computerfehler und er bekommt noch obendrauf die Kräfte von Superman und Batman. Und weil zufällig in dem Moment gerade Simon Staggs Neandertaler-Diener Java ein Superman-Batman-Kostüm da rein wirft, das er gerade selbst anprobiert hat (um die geliebte Sapphire Stagg zu beeindruckten), bleibt es an Rex Masons Körper hängen und er wird irgendwie zu einem Hybrid aus all dem. Seltsame Zufälle …
Bald darauf hilft er als Held mit seinen Kräften da, wo Superman und Batman versagen. Die US-Regierung ist hocherfreut und die Kollegen werden neidisch. Um nicht zu sagen: Sie werden richtig eklig und dissen den Konkurrenten als „Super-Freak“ und sagen andere unschöne Dinge, die die „World’s Finest“ eigentlich nicht sagen sollten.
„That Super-Freak makes us both obsolete!“ (Superman)
Gemeinsam schmieden Superman und Batman eine Intrige, wie sie sich rächen können. Die Lösung: Schmollend laufen sie über nach Slavia, der anderen Großmacht des Planeten, dem Erzfeind der USA (der Leser verstehe) und schwören dem Diktator Rastinyak Treue. „Hail Slavia!“, rufen sie und heben dazu sogar den rechten Arm! WTF?! Was soll das denn? Die größten Superhelden der Welt sind Verräter, Opportunisten, Faschisten?
Tja, es sieht leider so aus … Um ihre Treue zu beweisen, müssen sie an Rastinyak auch noch US-Staatsgeheimnisse wie Atomcodes und Atom-U-Boot-Kurse verraten. Das geht dann doch etwas weit … Super-Freak Metamorpho wird von der US-Regierung beauftragt, die Abtrünnigen zurückzuholen. Es entbrennt ein Wettkampf zwischen dem Super-Freak, Batman und Superman, bei dem beide geschlagen werden. Zwischendrin jodelt Metamorpho sogar, bevor er ins Weltall geprügelt wird – es ist absolut verrückt!
Dann holt Rastinyak seine geheime neue Superwaffe hervor, einen riesigen Kampfroboter, mit dem er den Super-Freak besiegt, da befreit sich Superman aus seiner Antimateriekugel, in die ihn Metamorpho verbannt hat, besiegt den Diktator und bringt ihn vor die Vereinten Nationen, wo er sich wegen internationalen Verbrechen verantworten muss. Müsste das nicht zu einer diplomatischen Krise führen, die den Weltfrieden bedroht? Egal. Wir sind am Ende der Geschichte. Metamorpho verliert seine Super-Freak-Kräfte von selbst.
Da stellt sich raus, dass Superman und Batman nie wirklich übergelaufen sind. Alles nur Show, die dazu diente, dass Rastinyak seine verbotene Superwaffe hervorholt. Das heißt, Metamorpho hat die beiden Kumpel gar nicht im Kampf besiegt? Na ja, es war immerhin nah dran, sagt Batman. Aber mit der Antimateriekugel hätte er fast Erfolg gehabt, meint Superman …
The Freak Who Never Fails
Ein Jahr später (World’s Finest #226, 1974) gibt es ein Wiedersehen. Batman und Superman werden erneut in eine Diktatur geschickt, diesmal nach Mariposa, um den Bio-Physiker Jan Vronsky herauszuholen, der zu den USA überlaufen will. Gleichzeitig schickt Unternehmer Simon Stagg Rex Mason alias Metamorpho in das Land, um Bergwerke zu begutachten. Außerdem soll er Gast des Präsidenten El Jefe sein, einem Freund von Stagg. Dafür bekommt Rex ein saftiges Honorar von einer Million Dollar versprochen – Geld, das er gut gebrauchen kann, um die luxusverwöhnte Sapphire zu gewinnen …
Eigentlich könnte Superman einfach in den Präsidentenpalast fliegen und den Doktor herausholen, aber Batman und Superman spielen lieber Geheimagenten und holen den Doktor auf umständliche Weise heraus, verlieren ihn aber unterwegs wieder und sehen dann Rex im Auto des Diktators sitzen. Nun ist es Metamorpho, der verdächtigt wird, ein Überläufer zu sein und er muss seine Unschuld durch Spionage für die beiden US-Superagenten beweisen.
El Jefe will einen Vronsky-Doppelgänger ins Weiße Haus schicken, um dort die US-Regierung mit einem Killervirus umzubringen. Metamorpho verhindert das, indem er dafür sorgt, dass das Virus zu El Jefe gelangt. (Womit er ihn tötet! Was aber keinen juckt.) Dann bringt er den wahren Dr. Vronsky außer Landes, indem er diesen als Rex Mason ausgibt. Die World’s Finest sind baff: Wie hat er das geschafft? Und warum sind sie gescheitert? Damit dürfte sich der Element Man bei den beiden Angebern, die sich für die Größten halten, revanchiert haben.
The Day the Elements Went Wild
Sieben Jahre später trifft Superman allein auf Metamorpho (DC Comics Presents #40, 1981). Die Story beginnt damit, dass die Elemente verrückt spielen. In einer Sauerstoffflasche ist plötzlich Fluor, aus einer Eisenkugel wird Kobalt, in Heliumballons steckt plötzlich Lithium. Clark Kent geht der Sache als Reporter nach.
Natürlich verdächtigt er sofort Metamorpho und greift ihn sofort physisch an, noch ehe er ihn fragt, was er über die Vorfälle weiß. Superman scheint – trotz der bisherigen Erfahrungen – kein großes Vertrauen in seinen Superheldenkollegen zu haben. Aber sonst gäbe es ja kaum Action hier. Sapphire muss ihm dann erklären, dass wahrscheinlich Papa Simon Stagg verantwortlich ist. Falsch!
Die Auflösung spoilert bereits das Cover: Hinter all dem steckt Java, der Neandertaler, der es mal wieder auf die schöne Sapphire abgesehen hat und sie mit einer Nachbildung des „Orb of Ra“ dazu bringen will, sie zu lieben (als mit der Zauberkugel, die Rex einst verwandelt hat). Dabei kann die Kugel jedoch zur Kernfusionsbombe werden kommen, wie Stagg ihnen klarmacht. Seltsamerweise begreift Superman das eher als der Element Man, der den ganzen Tag Protonen und Elektronen verschiebt …
Am Ende gibt es ein albernes Handgemenge mit dem Neandertaler, Metamorpho wirft die Bombe ins All, wo sie explodiert und Sapphire fällt ihm in die Arme. Und Clark Kent produziert mal wieder eine Story, bei der er selbst als Superman beteiligt war – wogegen sich mein Journalistenethos immer noch sehr sträubt.

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