Batman: Full Moon

DC Comics

Titel: Batman: Full Moon

Autor/Zeichner: Rodney Barnes/Stevan Subic

Erschienen: 2024 (Miniserie #1-4), Hardcover 2025


Ein Werwolf bricht aus einem Labor aus und metzelt ein paar Menschen dahin. Es handelt sich um den ehemaligen Soldaten Christian Talbot, der bei einem Einsatz in Rumänien (was auch immer da los gewesen sein soll) von einem Werwolf gebissen wurde. Batman will nicht so recht an Monster aus Spukgeschichten glauben, obwohl er mit der Zauberin Zatanna zusammen ist. Doch dann wird er selbst von dem Ungeheuer gebissen und mutiert von da an bei Vollmond zu einem …

Eigentlich, lässt uns der Autor wissen, hätte dies eine Vampirgeschichte werden sollen, aber weil es Batman und Vampire schon genug gibt, ist es eine Werwolfstory geworden. Batman als Vampir gegen Vampire kam bereits bei Red Rain vor, hier ist es eben Batman als Werwolf gegen einen anderen Werwolf. Unterstützung gibt es nicht nur von Zatanna, sondern auch von John Constantine, der ständig einen flotten Spruch auf Lager hat und meistens nur an Sex denkt, und auch von Dr. Kirk Langstrom alias Man-Bat.

Klischees und Allgemeinplätze

DC Comics

Zeichner Stevan Subic (Riddler: Year One) erschafft mit seinem an Andrea Sorrentino erinnernden Stil eine ultradüstere, bedrückende Horror-Stimmung, doch zuweilen sind die Hintergründe so sparsam, dass die Figuren oft im leeren Raum zu schweben scheinen. Auch die Kolorierung verleiht der Story eine entrückte Atmosphäre, in der man sich nicht wohlfühlt – aber das ist wohl beim Horrorgenre nicht das Verkehrteste.

ACHTUNG: SPOILER!

Trotz dieser Ästhetik bleibt die Story routiniert und ohne Ideen, die dem Genre etwas Neues abgewinnen. Stattdessen werden brav die Klischees bedient: ein Werwolf aus Rumänien, eine Roma-Hexe mit Kristallkugel, brutale Monster, die zu eindimensionalen Killern werden. Innere Monologe verschiedener Figuren sollen etwas Tiefe reinbringen, doch es bleibt bei Allgemeinplätzen.

Hier bringt es nichts, den eigenen Dämon zu bekämpfen, hier kann die Hilfe nur von außen kommen – und nicht mal der Glaube an Gott bringt etwas. Das schränkt die Handlungsoptionen stark ein. Da es nicht gelingt, den Fluch loszuwerden und den Werwolf zu besiegen, kommt es zum Showdown in Rumänien und das Problem muss drastisch gelöst werden, obwohl es eine Alternative gibt – aber die kommt zu spät. Batman kommt dabei zu kurz.

Erwarte ich zu viel von solchen Storys oder muss man sich auch hier mit dem Mittelmaß zufrieden geben? Immerhin haben mich manche Sprüche zwischendurch schmunzeln lassen. Und hey, wie cool, es gibt immerhin ein Glow-in-the-Dark-Cover …

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