Justice League im Wilden Westen

DC Comics

Titel: Justice Riders

Autor/Zeichner: Chuck Dixon/J.H. Williams III

Erschienen: 1997 (One-shot), Paperback 2016/2024 (Elseworlds: Justice League Vol. 1)


Die Stadt Paradise, irgendwo im Wilden Westen. Der Zauberer Felix Faust wird von Maxwell Lord aus dem Knast befreit – und dabei wird die ganze Stadt zerstört, die Bevölkerung ausgelöscht. Sheriff Prince (Wonder Woman) will Gerechtigkeit. Dafür sammelt sie eine Gruppe von Helden: Kid Flash, den Ureinwohner Katar (Hawkman), später auch Booster Gold und den Erfinder Blue Beetle sowie John Jones (Martian Manhunter). Gemeinsam kämpfen sie gegen Robotercowboys und Maxwell Lords Superwaffen im industriellen Helldorado.

Das Wild-West-Abenteuer wird zum Steampunk-Spektakel samt Killer-Roboter-Lokomotive alias Lord Havoc. Doch für alle Probleme gibt es eine einfache Lösung: Ballern! Unsere „Justice Riders“ schießen alles kaputt, was sich bewegt, und der Endgegner wird in die Luft gejagt. Superkräfte spielen hier ebenso wenig eine Rolle wie eine Strategie oder Teamwork. Ganz zu schweigen von der moralische Hemmung, jemanden umzubringen. Im Wilden Westen gelten eben andere Gesetze. Hier können auch Superhelden das Gesetz in die eigenen Hände nehmen und Rächer spielen.

Von einem 64-seitigen Elseworlds-One-shot darf man wohl nicht zu viel erwarten. Meistens bleiben bei diesen Experimenten die Geschichten hinter ihren Möglichkeiten zurück. Es geht um nichts als kleine Einblicke in alternative Welten. Dieser hier lohnt sich allein schon wegen der Zeichnungen von J.H. Williams III (Son of Superman, Batman: The Black Glove, Batwoman: Elegy), der sich schon in diesem Frühwerk als wahrer Meister erweist: stimmungsvolle Schatten, interessante Layouts, dynamische wie präzise Figuren. Wer vermisst bei diesen herrlichen Comicseiten noch eine ausgeklügelte Story?

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