Batman: Gotham by Gaslight – The Kryptonian Age

DC Comics

Deutscher Titel: Batman: Gotham by Gaslight – Das kryptonische Zeitalter

Autor/Zeichner: Andy Diggle/Leandro Fernandez

Erschienen: 2024 (Miniserie #1-6), Hardcover 2025; dt. Panini 2025


Mit Gotham by Gaslight begann 1989 die Elseworlds-Reihe, in der DC-Figuren in andere Welten mit anderen Regeln versetzt wurden. Es hieß zwar damals noch nicht so (das kam erst 1991 mit Holy Terror), aber es legte das Prinzip fest. Hier war es Batman im Victorianischen Zeitalter, der Jack the Ripper jagt – was wunderbar zu der Figur passte. Mike Mignola hat es schön düster inszeniert. 1991 folgte eine vergessenswerte Fortsetzung, 2018 kam eine passable Verfilmung heraus.

Etwa 20 Jahre lang lag Elseworlds brach, nun hat DC es wiederbelebt und knüpft als Auftakt an Gotham by Gaslight an, der Story, mit der alles begann. The Kryptonian Age erweitert diese Welt auf den Rest des DC-Universums. Es beginnt mit Supermans Rakete, die 1860 in Kansas landet. Clark Kent wird 33 Jahre später Sheriff von Smallville.

Doch zuvor findet in Gotham die Ausstellung über das vergessene „Kryptonian Age“ statt, eine Hochkultur vor allen bekannten. Catwoman stiehlt einen geheimnisvollen grünen Ring und wird von der League of Shadows angegriffen, Batman geht dazwischen und liefert sich einen spektakulären Kampf mit Talia al Ghul. Doch der Ring ist eine Fälschung und das Original reist per Zug durch Colorado, wo ein Ballonfahrer namens Alan Scott ihn findet und schließlich zu Green Lantern wird.

Parallel dazu ist ein gewisser Adam Strange auf Expedition in der Antarktis, um die Überreste der untergegangenen Zivilisation zu finden. Dort trifft er auf Riesenkäfer und Wonder Woman. Doch das ist noch längst nicht alles: Dann gibt es noch John Constantine und Queen Victoria, Martian Manhunter, Lois Lane, Harley Quinn, Killer Croc, Deadshot, Ra’s al Ghul und natürlich darf auch Lex Luthor nicht fehlen, der Jay Garrick gefangen hält und Experimente an Victor Stone treibt …

Überbordende Story

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Das ist viel. Sehr viel. Alles an diesen sechs Ausgaben dient dem World Building. Und darum ist es bei Elseworlds vor allem gegangen, der Titel sagt es bereits: andere Welten zu etablieren. Die Story ist Nebensache. Hier baut sich zwar auch eine große Handlung an vielen Schauplätzen und mit vielen Figuren auf, tatsächlich wird aber nichts aufgelöst, denn Andy Diggle (Batman: Rules of Engagement, Green Arrow: Year One) erzählt bloß die erste Hälfte der Geschichte.

Doch auch wenn das Epos zuweilen überladen mit Figuren wirkt und dabei die Titelfigur aus den Augen verliert, macht dieser Auftakt neugierig und großen Spaß, auch in visueller Hinsicht. Leandro Fernandez steht Mike Mignola in Sachen Stimmung in nichts nach. Zuweilen erinnert sein Stil auch an Eduardo Risso. Sehr Noir, aber auch mit Liebe zum Detail und extrem dynamisch. So wird die Welt erst richtig lebendig.

Wir können uns freuen auf ein Steampunk-Abenteuer, das Superman und Batman im Wilden Westen zusammenbringt. Wann die Fortsetzung kommt, ist allerdings noch unklar. Die letzte Ausgabe (#6) erschien bereits im November und es ist bislang keine weitere angekündigt. Gleiches gilt für die anderen neuen Batman-Elseworlds wie The Barbarian oder Nightfire, von denen sind nicht einmal die ersten Ausgaben erschienen.

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4 Kommentare

  1. Danke für den Artikel, Lukas!

    Da bin ich wieder einmal hin-und hergerissen. Einerseits klingt das alles echt stark und könnte Lust auf mehr machen. Doch darin liegt zugleich die Krux: Bis nicht eindeutig klar ist, dass die Serie definitiv fortgesetzt wird, lasse ich besser die Finger davon. Denn erst den Motor so richtig auf Touren bringen, nur um ihn gleich darauf brutal abwürgen, das kann ich auf den Tod nicht leiden. Ich warte ja heute noch sehnsüchtig auf die Fortsetzung zu „Cacophony“ und „The Widening Gyre“, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen, welches mir spontan in den Sinn kommt.

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