Titel: Showdown at Gotham City
Autor/Zeichner: Dennis O’Neil/Rich Buckler, Dick Giordano
Erschienen: 1980 (World’s Finest #261)
Der Pinguin ist auf Bewährung raus, tritt live im Fernsehen auf und stellt der Öffentlichkeit einen Mann vor, der der echte Western-Outlaw Butch Cassidy sein soll. Dieser sei nicht etwa 1908 gestorben, sondern sei in einer mexikanischen Höhle eingeschlafen und von einem sonderbaren Gas konserviert worden. Als wäre die Story nicht schon unglaubwürdig genug, springt Batman von einem Kamerakran und überführt den Pinguin als Betrüger.
Da taucht ein Cowboy auf einem fliegenden Pferd auf, fängt Batman mit dem Lasso ein und haut mit Pinguin und „Butch“ ab. – Muss ich noch weitererzählen? Die Story stammt nicht aus dem Jahr 1956, sondern aus dem Jahr 1980, als man den schieren Unsinn längst hinter sich gelassen hatte. Oder zumindest wird das oft so behauptet.
Superman als Sundance Kid
Jedenfalls – für alle, die es interessiert – versucht dann Superman (der die Sendung im TV verfolgt hat), die Gauner aufzuhalten. Der fliegende Cowboy ist für ihn kein Unbekannter, sondern als Terra-Man bekannt (erster Auftritt: Superman #249, 1972). Doch der verschwindet in einem selbstgeschaffenen Tornado. Später erklärt ihm Pinguin, bloß einen Kerl einer Gehirnwäsche unterzogen zu haben, damit dieser glaubt, Butch Cassidy zu sein. Als Manager verspricht sich der Pinguin 15 bis 50 Prozent der Einnahmen von der Vermarktung. Ich bin skeptisch, dass auch nur einer auf den Schwindel reingefallen wäre.
Schließlich locken die Schurken Superman in eine Falle und reden ihm ein, er sei Sundance Kid. Dann hetzen sie ihn gegen Batman auf, den sie als Pinkerton-Detektiv ausgeben. Superman fordert Batman zum Duell heraus – mit Revolvern. Doch Batman weigert sich, die Pistole, die Superman ihm hinwirft, aufzuheben. Da geht Butch dazwischen, weil er nicht glauben will, dass es sich um Sundance Kid handelt. Superman kommt wieder zur Besinnung, schießt Terra-Man die Waffen weg und besiegt ihn, Batman schnappt sich den Pinguin.
Was für ein Humbug. Und nicht mal ein pfiffiger, dass man sich am Blödsinn erfreuen könnte. Da schaut man sich doch lieber nochmal den Filmklassiker Butch Cassidy and the Sundance Kid von 1969 an (dt. Zwei Banditen).
