Autor/Zeichner: Warren Ellis/McCrea
Erschienen: 1996 (Legends of the Dark Knight #83-84), Paperback 2009 (Batman: Monsters; enthält auch Werewolf und Clay)
In der Nähe von Gotham fliehen nachts zwei Männer vor zwei Hubschraubern, die sie verfolgen. Einer der Flüchtigen schießt etwas aus seinem Arm und sprengt einen Helikopter in die Luft. Als die beiden in die Stadt kommen, dreht der andere Heli ab. Bald darauf findet Batman fünf Leichen, Mitglieder eines Drogenrings, durchbohrt von Knochenprojektilen. Weitere Menschen sterben, werden abgeschlachtet. Batman folgt dem Polizeifunk, Branden und seine Leute haben die beiden Tatverdächtigen im Visier.
Als Batman ankommt, trifft er einen mutierten Ex-Soldaten, dessen Arme missgebildet sind und Knochen verschießen. Nach einem Kampf mit ihm findet Batman heraus, es handelt sich um eine Infektion mit einem künstlich geschaffenen Virus, das Menschen auch halluzinieren lässt und so zu Killermaschinen macht. Einer von den beiden Versuchskaninchen erschießt sich, der andere jedoch mutiert weiter und droht, die ganze Stadt mit dem Virus anzustecken.
Gelungene Horrorstory
Autor Warren Ellis (Planetary/Batman, The Batman’s Grave) liebt das Abseitige und so bietet er hier eine Horrorstory mit hohem Ekelfaktor. Der menschliche Kern ist die brutale Wahrheit über den Krieg: dass jede Menschlichkeit verloren geht und jedes Mittel recht ist. John McCrea (JLA/Hitman) zeichnet einen Batman mit so knorrigen Muskeln, dass er fast den Monstern ähnelt, die er bekämpft, aber oft genug ist er auch nichts als ein Schatten in der Nacht und in den Visionen des Infizierten sogar eine Horrorgestalt. Das alles ist meisterhaft ausgeführt, wie auch Gotham City zu einem expressionistischen Albtraumort mit schaurigen Kulissen wird.
Ellis lässt Batman am Ende eine Grenze überschreiten, indem er ihn zur Schusswaffe greifen lässt. Angeblich die einzige Weise, wie man die Waffen des Mutierten ausschalten kann, obwohl er es zuvor noch mit Batarangs geschafft hat. Doch nach zwei gezielten Schüssen (bemerkenswert, da Batman nie schießt) wirft er die Waffe sofort weg und hat ein schlechtes Gewissen. Der Rest geht dann ziemlich einfach mit Fäusten. Der Infizierte landet im Trinkwasserreservoir, was man eigentlich unbedingt vermeiden wollte, aber dann scheint es doch nicht so schlimm zu sein und alle Probleme sind buchstäblich auf einen Schlag gelöst.
Bis auf die Schwäche im Plot (ein dritter Teil wäre vielleicht angemessen gewesen) ist Infected stark geschrieben und noch stärker illustriert. Eine schöne Horrorstory.
>> Batman: Legends of the Dark Knight

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