Legends of the Dark Knight: Werewolf

DC Comics

Autor: James Robinson/John Watkiss

Erschienen: 1995 (Legends of the Dark Knight #71-73), Paperback 2009 (Batman: Monsters; enthält auch Infected und Clay)


Arbeiten für Bruce Wayne ist gefährlich. Zwei Männer, die für die Wayne Foundation gearbeitet haben, werden ermordet – der eine erschossen, der andere zerfleischt von einem Werwolf. Einer von den Toten war Hugh Downs, einer von Alfred Pennyworths wenigen Freunden. Der andere, Fitzroy, untersuchte die Londoner Wayne-Filiale wegen Verdacht auf Korruption und Geldwäsche. Zwei andere Werwolf-Morde wurden aus London berichtet – also reist Batman mit Alfred nach Großbritannien.

Und dann wird viel geredet. Mit Gaunern und Polizisten, einer Zeugin, einem zwielichtigen Gebrauchtwarenhändler (gibt es noch andere?), der Anhängerin eines Kultes usw. Die Spur führt zu Charles Blake, der angeblich an der Werwolf-Krankheit litt. Doch bis es zur Begegnung mit dem Monster kommt, werden noch viele Klinken geputzt und es wird noch mehr geredet. Diese Detektivroutine kann ziemlich öde sein.

James Robinson hat einige starke Batman-Comics geschrieben (z.B. Blades), aber dieser Dreiteiler gehört nicht dazu. Ich habe zwei Anläufe gebraucht, bin zwischendurch eingeschlafen und habe mich bis zum Schluss durchgequält. Nicht nur, weil es an Action oder Spannung mangelt. Es liegt auch an den Zeichnungen. John Watkiss hat einige starke Panels im Noir-Stil zu bieten, aber sein Stil ist zu grob, seine Figuren zu steif und ausdrucksarm, sein Monster wirkt unbeholfen und nicht mal ein Stadtpanorama hinterlässt tiefen Eindruck. London als mythischer Ort bleibt eher eine Behauptung als eine vor Augen gestellte Tatsache.

Besonders ärgerlich ist eine Sequenz im dritten Teil: Da schlägt Batman das Tagebuch von Blake auf und liest – und wir lesen mit, wobei wir nichts von dem, was wir lesen in einer Rückblende gezeigt bekommen, sondern bloß statische Ansichten aus dem Raum – und dazu sehr viel Text. Überhaupt gibt es hier teilweise so viele Sprechblasen, dass sie ganze Panels füllen. Manches will man gar nicht so genau wissen. Die viele Erklärung hat nur wenig Ertrag: Die Auflösung am Ende lässt einen ziemlich kalt.

Das alles macht Werewolf für mich zur bisher schwächsten der sonst so interessanten Legends of the Dark Knight.

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