Batman und Superman gegen böse Roboter

DC Comics

Titel: Batman/Superman – World’s Finest Vol. 3: Elementary (dt. Der erste Fall)

Autor/Zeichner: Mark Waid/Dan Mora; Travis Moore

Erschienen: 2023 (Batman/Superman: World’s Finest #12-17), Hardcover 2024; dt. Panini 2024 (enthält #13-19)


Metamorphos Nemesis, Simon Stagg, ist tot, ermordet mit Gift. Einst hat er Rex Mason umbringen wollen und ihm dann aus Versehen Superkräfte verpasst, nun steht Rex selbst unter Mordverdacht. Batman und Superman gehen dem Fall nach, Rex beteuert seine Unschuld. Und dann recherchiert auch Jimmy Olsen und kommt zum Schluss: Bruce Wayne ist der Mörder!

Doch schnell wird klar: Stagg ist gar nicht tot, es handelt sich nur um einen Androiden. Und dann drehen einige andere Roboter durch. Die World’s Finest nehmen es auf mit einem neuen Gegner: „Ultramorpho“, einer bösen und ultratödlichen Variation von Metamorpho, und dahinter steckt noch ein weiterer „Newmazo“, eine Art Amazo 2.0 …

Warnung vor künstlicher Intelligenz

Es ist schwer, diese Namen zu lesen und nicht zumindest ein Lachen zu unterdrücken. Aber so funktioniert diese verrückte Welt der Superhelden nun mal. Mark Waid versucht gar nicht erst, sie zu ernsthaft und realistisch zu gestalten – er zelebriert die gute alte Superheldenstory und fährt alles auf, was schon immer Spaß daran gemacht hat: Over-the-top-Charaktere und -Action, unzählige Gastauftritte bekannter Gesichter. Hier ist es jeder Held und Schurke mit Roboterbezug: von Red Tornado bis zu den Metal Men, dazu wieder mal die Doom Patrol und die Justice League. Und die Challengers of the Unknown. Und Robin. Und einige, die ich gar nicht kenne … Kurz: Für jeden ist hier was dabei.

Doch natürlich kann man in Zeiten von ChatGPT so eine Story nicht lesen, ohne sie als Warnung vor den Gefahren künstlicher Intelligenz zu lesen. Der Schurke will die Menschen auslöschen und alles, was mit KI gesteuert ist, wird der Gesellschaft zum Verhängnis. Tausendmal gehabt, aber heutzutage ist es nicht mehr Science-Fiction, sondern ein Blick in eine nahe mögliche Zukunft. So wirkt dieser World’s-Finest-Band dank vieler Schaueffekte, dem flotten Strich von Dan Mora und quietschbunten Farben nur scheinbar wie schöner Eskapismus und erweist sich als das genaue Gegenteil davon.

Wie alles begann – noch einmal

In der deutschen Ausgabe wird am Ende noch in einem Zweiteiler die erste Begegnung von Batman und Superman nacherzählt: „Der erste Fall“. Nein, nicht die Story auf dem Schiff (Superman #76, 1952), auch nicht die aus Man of Steel (1986), aber eine Art Mischung aus verschiedenen Klassikern: Diesmal hinterlässt der Riddler Rätsel auf Kryptonisch, während Menschen in Gotham spurlos verschwinden. Dahinter steckt der Schurke Jax-Ur aus der Phantomzone – aber so ganz leuchtet der Plan nicht ein … (Und warum er Batman zuerst verbannt und dann wieder zurückholt, ergibt gar keinen Sinn.)

Das Ganze hat stark nostalgische Anklänge, auch Adam West lässt grüßen, aber diese Neufassung des Team-up-Origins hat nicht genug Charme und Innovation, um zum Klassiker zu werden. Und Zeichner Travis Moore ist eben kein Dan Mora: Hier geht es viel zu brav, bieder und langweilig zu, die Gesichter lassen Ausdruck vermissen. Auf den ultimativen „ersten Fall“ der beiden größten Superhelden wird man also noch einige Jahre warten müssen. Vielleicht klappt’s ja beim nächsten Mal …

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