Shadow of the Bat: Feedback

Titel: Feedback: The Day the Music Died/The Space Between Good and Evil

Autor/Zeichner: Alan Grant/Liam Sharp

Erschienen: 1995 (Shadow of the Bat #42, Batman Chronicles #2), Paperback 2019 (Shadow of the Bat Vol. 4)


Kurz vor einem Auftritt der Rockband Missing Lynx wird ein Roadie beim Soundcheck auf der Bühne erschossen – von einem langhaarigen Cyborg namens Johnny Lynx, dem ehemaligen Frontman der Band. Dann sollen auch die anderen Mitglieder dran glauben. Johnny will sich dafür rächen, dass sie ihn nach einem Unfall, als er im Koma lag, im Stich ließen. Der Manager kommt allerdings zunächst davon, weil er rechtzeitig die Vorhänge seines Hotelzimmers zuzieht. Die anderen haben nicht so viel Glück. Er fährt sie mit ihrer Limousine in den Abgrund.

Batman und Robin können ihn nicht rechtzeitig aufhalten, auch ein Nahkampf endet unentschieden: Der Schurke, der sich Feedback nennt, enkommt. Wie die Geschichte weitergeht, erfahren wir in Batman Chronicles #2. (Was im Paperback Shadow of the Bat Vol. 4 nicht enthalten ist, wie überhaupt überwiegend darin Storys nur bruchstückhaft gesammelt werden.) Da hat Johnny den Manager der Band plötzlich als Geisel genommen und will ihn umbringen, Batman und Robin sind schon zur Stelle, um ihn aufzuhalten. Wie es dazu kam? Unwichtig. Batman liefert sich eine kurze Prügelei mit dem Cyborg, dann explodiert ein Gastank und Batman wird bewusstlos.

Vom Rocker zum Cyborg

Batman und Feedback von Liam Sharp. (DC Comics)

Dann versucht Robin, Johnny vom Mord abzuhalten und bringt ihn dazu, seine rührselige Vorgeschichte zu erzählen: Polio als Kind, seitdem behindert, immer ein Außenseiter, dann Erfolg als Musiker, dann wollte man ihn aus dem Rampenlicht drängen, warf ihn in den Pool, wo er fast ertrunken wäre – daher das lange Koma und die Operation zum Cyborg.

Das alles ist zwar ganz aufschlussreich, besonders über die fiese Musikindustrie, aber auch langatmig. Man hätte es besser verteilt erzählen können. Johnny sieht ein, dass er sich als Cyborg und unter Drogeneinfluss ruiniert hat und fast am Ende ist. Schließlich kann ihm Robin einreden, von der Rache abzulassen und Feedback gibt nach 18 Seiten auf. Na ja.

Eine überdrehte Story in einem passenden Stil: Liam Sharp (Batman: Reptilian, Batman & Wonder Woman, Batman/Catwoman) zeichnet einen maßlos übertriebenen Batman: Seine Muskeln sind aufgepumpt, als hätte er eine zu viele Steroide geschluckt und als würden sie gleich platzen, statt eines Halses hat er einen gewaltigen Stiernacken, selbst das Cape schmiegt sich an jede Sehne. Ein grotesker Anblick. Erst recht, wenn hier Kraft am Ende keine Rolle spielt, sondern eher die Einsicht in die Vernunft siegt.

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