Titel: Batman: Li’l Gotham (dt. Little Gotham)
Autor/Zeichner: Derek Fridolfs/Dustin Nguyen
Erschienen: 2013-2014 (Miniserie #1-12), Paperbacks 2014 (2 Bände), Sammelband 2018; dt. Panini 2016 (2 Bände)
Bei der traditionellen Erleuchtung des Weihnachtsbaums auf Gotham Plaza singt normalerweise ein Kinderchor des Waisenhauses Saint Peter’s Academy, doch diesmal erscheinen die Kleinen nicht. Batman und Nightwing schauen mal, wo die bleiben und entdecken einige festgefroren in einem Schulbus, den Rest hält Mr. Freeze in einer riesigen Schneekugel.
Doch die Kinder seien keine Gefangenen, beteuert er. Jedes Kind sei einzigartig, wertvoll und zerbrechlich, er wolle sie nur von der brutalen Stadt Gotham und vor der Ausbeutung in Feiertagsritualen bewahren. Außerdem will er zusammen mit ihnen leben – abgeschieden vom Bösen der Welt. Was sie natürlich dann doch zu Gefangenen macht. Und was Batman und Nightwing dann zu verhindern versuchen.
Doch statt ihn einfach nur zu verprügeln, kommen sie mit konstruktiven Vorschlägen: Wenn Mr. Freeze Kindern helfen wolle, könne er sich anderweitig nützlich machen: auf der Eisfläche beim Eishockey, im Zirkus als Polarbär-Dompteur oder als Eisverkäufer. Aber Mr. Freeze mag nicht, er will auch nicht zum Weihnachtssingen – er hockt lieber traurig in Arkham. Dann kommen die Kinder halt zu ihm und singen ihm was vor …
Egal, ob Weihnachten, Neujahr, Halloween, Thanksgiving, Valentinstag oder Ostern: Jeder Feiertag wird in Li’l Gotham mit einer zehnseitigen, humorvollen Geschichte abgehandelt. Alle unsere Lieblingshelden der Batman Family und auch alle Schurken sind dabei, oft auch mehrfach. Nach der Hälfte (Vatertag) gehen Autor Derek Fridolfs allerdings die Anlässe aus, weshalb dann auch internationale dazugenommen werden und dann verliert sich das Konzept, aber der Stil bleibt sich treu.
Dustin Nguyen (Streets of Gotham, Private Casebook, Robin & Batman) zeichnet alles nicht nur in seinen bewährten Wasserfarben, sondern alle Figuren auch als kleine, gedrungene Miniaturen – so wirken auch die Erwachsenen, als wären sie Kinder. Das macht es nicht nur kindgerecht, sondern bringt auch einen Niedlichkeitsfaktor in das sonst düstere Gotham und lässt die schlimmsten Schurken harmlos erscheinen.
Dieser Comic ist eben was Nettes für Zwischendurch, aber ohne ältere Leser zu unterfordern. Der pfiffige Humor verleiht dem Comic eine willkommene Leichtigkeit, wenn man sich auf das Konzept einlassen kann. Aber es kann ja auch in Gotham nicht immer nur finster sein – während der Feiertage dürfen es auch mal Batman und Co. etwas entspannter und lustiger angehen lassen.

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