Legends of the Dark Knight: Legendär ist anders

DC Comics

Titel: Legends of the Dark Knight

Autor/Zeichner: Darick Robertson, Stephanie Phillips/Max Dunbar u.a.

Erschienen: 2021-2022 (Legends of the Dark Knight #1-8), Paperback 2022


Legends of the Dark Knight war einst eine langlebige Comic-Serie, die anfangs in Year-One-Manier Batmans Anfänge beleuchtete, zwischendurch wurde sie auch für Kapitel der großen Storylines wie Knightfall und No Man’s Land genutzt. Nach ihrer Absetzung 2007 gab es zwischendurch ein Revival als Anthologieserie, 2021 sind erneut acht (Print-)Ausgaben (bzw. 16 digitale) erschienen. Ja, nur acht – was schon nichts Gutes verheißt, aber lassen wir uns von Verkaufszahlen nicht blenden.

Die erste Story (von The Boys-Zeichner Darick Robertson) handelt von einem supertödlichen Gas, das einen Käufer sucht. Batman vermutet Pinguin, Mr. Freeze, Joker, Riddler und Scarecrow als mögliche Interessenten – und er hat mit allen fünf Recht. So hangeln wir uns der Reihe nach von einem zum anderen. Keine Ahnung, was der Pinguin damit will – und erst recht bleibt offen, warum Mr. Freeze dafür über Leichen geht. Der Joker jedenfalls scheint wie immer bloß Spaß haben zu wollen.

Batman rettet dem Joker das Leben (sogar zweimal). Dann stellt er fest, dass der Riddler die Liebe seines Lebens gefunden hat. Rätsel gibt es genauso wenig wie Spannung. Schließlich gibt es beim Showdown gegen Scarecrow eine große Keilerei auf einem Schiff und Batman schleppt sich halbtot heim, ohne sich zu schade zu sein für das lange nicht mehr lustige Klischee: „You should see the other guy.“ Ende einer Geschichte, die auf nichts hinausläuft, außer dass wir wissen, woraus Bruce Waynes edles Bett besteht.

Viele Stars, wenig Ideen

Die zweite Story (von Stephanie Phillips und Max Dunbar) handelt von einem historischen Mordfall, den Batman aufklärt, nachdem der Pinguin seine Aufmerksamkeit bei einer Auktion erregt hat. Man merkt: Historische Mordfälle sind (in solchen Geschichten) naturgemäß unspannend, wenn sie keine Auswirkungen aufs Heute haben. Dass hier nicht viel zu erzählen ist, merkt man auch an den großzügigen schwarzen Rahmen um die Panels – eine Frechheit gegenüber dem zahlenden Leser.

Der Rest sind weitere Kurzgeschichten, die man ohne Vorkenntnisse lesen kann: Batman trifft auf Martian Manhunter, Solomon Grundy, Azrael und Ra’s al Ghul, Scarecorw – aber diese All-Stars müssen leider ohne eine einzige interessante Idee auskommen. Das Ganze ist gefällig gezeichnet, schnell gelesen, schnell vergessen, alles andere als legendär und schon gar keine Fortsetzung der einst tollen Serie, die viele spannende Geschichten hervorgebracht hat.

Allerdings erfahren wir hier Batmans Geburtstag: Es ist der 7. Oktober. Warum dieser Tag? Detective Comics #27 kam am 30. März heraus, Batman #1 am 24. April, es ist weder der Geburtstag von Bob Kane noch von Bill Finger – und Batman-Day ist im September. Na ja, ist auch egal …

>> Batman 2020-2029

Ein Kommentar

  1. Und dabei war „Legends of the Dark Knight“ einst eine so geniale Serie. Ernsthaft, die frühen Ausgaben waren, zusammen mit dem Kelley Jones run von „Batman“ meine ersten U.S. Hefte, die ich zu sammeln angefangen habe, bzw. welche ich in Händen hielt. Da werd ich schon wieder ganz nostalgisch. 😀

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