Batman und die Glühwürmchen

Batman und zwei Fireflys (DC Comics)

Titel: The Human Firefly/The Menace of the Firefly

Autor/Zeichner: Ed Herron, Bill Finger/Dick Sprang, Sheldon Moldoff

Erschienen: 1952/1959 (Detective Comics #184/Batman #126)


Batman hatte schon mit allerlei seltsamen Gestalten zu tun. Nach Killer Moth kam ein weiterer Insektenschurke: ein Glühwürmchen. Allein daran merkt man schon, warum Superhelden niemals eine deutsche Erfindung sein könnten, denn kein Autor, der noch bei Trost ist, würde einen Schurken „Glühwürmchen“ nennen. Da klingt „Firefly“ schon mehr nach Gefahr. Aber das scheint nur so.

Firefly beginnt als Garfield Lynns, das größte Genie für Lichteffekte, das die Welt je gesehen hat. Er arbeitet hinter den Kulissen eines Musicaltheaters. Leider wird dieses Genie aber nicht genug gewürdigt, er verdient mies. Also lässt Lynns auf der Bühne, wo eigentlich die Illusion einer Unterwasserwelt gezaubert wird, scheinbar ein Feuer ausbrechen – alles nur ein Trick, um Panik zu verbreiten und die Juwelen der reichen Zuschauer abzusahnen.

Glühwürmchen als Ablenkung und Inspiration (DC Comics)

Zufällig sind Bruce und Dick im Publikum, ziehen sich um und springen auf Lynns Fluchtauto, der sich davonmachen will. Als er versucht, sie abzuschütteln, stürzt das Auto in den Abgrund und überschlägt sich dreimal. Lynns überlebt nicht nur, sondern entkommt auch, weil ein Glühwürmchen die Aufmerksamkeit des Dynamischen Duos von dem Gauner ablenkt. Batman dachte, dass sich Lynns nach diesem Sturz erstmal eine Kippe angezündet hat …

Beginn einer kurzen Karriere: Firefly designt sein Kostüm. (DC Comics)

Der Gauner macht sich daraufhin das Insekt zu seinem Symbol. Und so tut er, was man in solchen Fällen so tut: Er näht sich ein grün-violettes Kostüm mit einem Cape, zwei Antennen auf dem Kopf und „FF“ auf der Brust, baut sich einen Gürtel für Lichteffekte und startet als Firefly so richtig durch. (Praktischerweise hat er schon ein Geheimversteck in einer Höhle unter einer Scheune, denn ohne geht es offenbar nicht.)

Zuerst versucht er, wertvolle Gemälde aus dem Museum zu stehlen, indem er ihnen die Farben raubt und sie so aussehen lässt, als wären sie nur Kopien. Was die Ablenkung soll, erschließt sich nicht ganz. Als Batman und Robin eintreffen, blendet er sie mit seinem Lichtgürtel. Auf der Flucht löst er mit Blitzen einen Verkehrsstau aus, sodass das Batmobil ihm nicht folgen kann.

Als nächstes wird Firefly zum falschen Leuchtturm und lässt ein Schiff auf Grund laufen. Im echten Leuchtturm sperrt er Batman und Robin ein, um sie mit einer Dauerdiscobeleuchtung entweder zu töten oder in den Wahnsinn zu treiben – beides ist ihm recht. Sie befreien sich natürlich und dann schlagen sie den luziferischen Lichtbringer mit seinen eigenen Waffen: Vom Batplane aus blenden sie seine Handlanger – und die haben leider ihre Schutzbrillen vergessen.

Ein neuer Firefly

Sieben Jahre später taucht Firefly wieder auf. Allerdings sieht er etwas anders aus: Er ist grün-gelb gestreift und seinen Rücken zieren nutzlose Flügel. Als er das Gold des Millionärs Ted Carson stiehlt, erkennt ihn Bruce Wayne zwar, aber hält ihn für einen neuen Gegner – so als hätte es nie einen anderen Firefly gegeben. Es ist auch tatsächlich nicht Garfield Lynns. Allerdings ist auch er ein Blender, wenn auch mit einer Leuchtscheibe am Kopf.

Richtige Sorgen hat Bruce Wayne aber eher wegen Kathy Kane (alias Batwoman), die mit Ted Carson anbandelt. Bruce wird eifersüchtig und buhlt mit Blumen um sie, was nicht von Erfolg gekrönt ist. Als Batman kämpft er an der Seite von Batwoman gegen Firefly, aber sie scheitern daran, dass der Schurke Vibrationen auslöst, die Glas zerspringen lassen. Kathy kommt zu dem Schluss, dass Ted Batman ist und Bruce Firefly – warum auch immer. Jedenfalls verliebt sie sich nur wegen dieses Irrglaubens in Ted.

Doch der (Achtung: Kalauer) entpuppt sich als Firefly und fesselt Batwoman. Es kommt zum Showdown im Gotham Museum of Natural History: Firefly steht auf einer alten mexikanischen Pyramide und will Batman mit einem tödlichen Strahl treffen, da rettet ihm Batwoman das Leben (siehe Cover). Wie sie sich befreit hat, könnt ihr selbst nachlesen. Klar ist nur: Obwohl sie hinter Bruce Batman vermutet, traut sie sich nicht, den richtigen Schluss zu ziehen.

Batman als Leuchtturm

Batman als Leuchtturm (DC Comics)

Dass Batman selbst nicht nur Hoffnungsträger und Lichtgestalt, sondern auch buchstäblich ein Lichtbringer ist, kann man in einer anderen Geschichte desselben Heftes nachlesen: The Batman Lighthouse. Darin wird erklärt, dass in Gotham eine riesige Batman-Statue steht, die eine Lampe in der Hand hält – wie die Freiheitsstatue in New York City. Allerdings wird in Detective Comics #122 (1947) gezeigt, dass Gotham ebenfalls eine solche Freiheitsstatue hat, auch in Batman: The Animated Series (Off Balance, S01E50) sieht man sie. Aber hier hat Batman offenbar ihren Platz eingenommen – auch wenn diese Statue mit knapp 92 Meter etwas niedriger als das Vorbild.

Wie dem auch sei: In den 90er-Jahren wird Firefly wiederkehren: ernster, tödlicher und mit der Betonung auf Feuer – aber das ist eine Geschichte für später.

>> Batman 1950-1959


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