Batman gegen Blockbuster: Teil 1

DC Comics

Lange bevor Batman auf Marvel’s Hulk traf, bekam er einen Schurken, der auffallende Ähnlichkeiten mit diesem hatte: Blockbuster, ein superstarker Hüne mit lila Hose. Geschaffen wurde er von Gardner Fox und Carmine Infantino.

The Blockbuster Invasion of Gotham City (Detective Comics #345, 1965)

Die Story geht so: Beim Tiefseefischen gerät Bruce Wayne mit seinem Boot in Seenot und rettet sich auf eine Insel. Dort findet er den jungen Roland Desmond, der im Treibsand versinkt, und hilft ihm dabei, rauszukommen. Sein Bruder Mark dankt Bruce dafür. Monate später treibt ein neuer Räuber sein Unwesen in Gotham: Ein großer Kerl in abgerissenen Klamotten bricht durch Wände und raubt Wertsachen. Die Polizei kann mit Kugeln nichts gegen ihn ausrichten, Batman und Robin scheitern mit stählernen Fesseln, Tränengas und Fäusten. Robin nennt ihn „Blockbuster“.

Per Batcopter können sie ihm später folgen, als er zu der Insel schwimmt, auf der einst Bruce gestrandet war. Batman findet heraus, dass es sich um Roland Desmond handelt, und nimmt die Maske ab, in der Hoffnung, dass Roland ihn als seinen Retter wiedererkennt – hilft aber nichts. Blockbuster, der nur grunzen kann, ist nicht besonders helle. Da springt Bruce sogar in den Treibsand, um die Erinnerung aufzufrischen, und Blockbuster rettet ihn.

Es stellt sich heraus, dass Roland ein Serum entwickelt hat, mit dem er sich stark machen wollte, aber dabei an Intelligenz eingebüßt hat. Sein Bruder Mark hat ihn zu den Überfällen angestiftet, denn Roland hört nur noch auf ihn. Bruce verkleidet sich daraufhin als Mark, um Blockbuster zu zähmen, doch dieser macht sich aus dem Staub.

The Blockbuster Breaks Loose (Detective Comics #349, 1966)

Vier Ausgaben später gibt es schon ein Wiedersehen: Als Batman und Robin zwei Panzerknacker auf frischer Tat ertappt, bricht Blockbuster durch den Boden. Robin kümmert sich um die drei Gauner, Batman zieht die Maske aus, um den „brutish behemoth“ zu zähmen. Doch dann fliegt ihm die Maske wieder wie von Zauberhand wieder zu und stülpt sich um seinen Kopf, dass er sie nicht mehr loswird. Blockbuster geht auf ihn los und verprügelt ihn ganz übel. Zum Glück kann Batman noch rechtzeitig die Stimme des Bruders Roland imitieren, bevor ihm der Kopf eingeschlagen wird.

Hat Blockbuster etwa neue Superkräfte entwickelt? Damit das mit der Maske jedenfalls nächstes Mal nicht wieder passiert, bemalt Batman sie mit einer spezieller Calcium-Verbindung, damit er aussieht wie Roland, wenn Robin eine Calcium-Taschenlampe auf ihn richtet.

Das Spiel wiederholt sich: Im Museum erwischen Batman und Robin zwei Einbrecher beim Diebstahl, wieder bricht Blockbuster durch die Wand. Diesmal leuchtet Robin Batman ins Gesicht, die Täuschung wirkt. Doch dann fliegen allerlei Kunstgegenstände durch die Luft, schalten Robin aus, Batman wird wieder verprügelt und landet in einem Steinsarkophag. Ein Unbekannter hat diesen so präpariert, dass eine Strahlung Batman schneller altern lässt (er hat auch für die Telekinese gesorgt). Derweil schmilzt das Calcium von der Maske und bedeckt Batmans Handschuh. So verstärkt kann er mit einem Karateschlag ausbrechen und sogar Blockbuster ausknocken. Der Schurke landet in der Alfred Memorial Foundation, wo er von Wissenschaftlern erforscht wird.

Wer der unbekannte Schurke im Schatten ist? Der Outsider! Aber das ist eine andere Geschichte …

(Die ersten beiden Storys finden sich in der Anthologie „Tales of the Batman: Carmine Infantino“, 2014.)

DC Comics

The Bridge Between Earths (Justice League of America #47, 1966)

In Justice League tauschen Blockbuster und Solomon Grundy die Plätze in ihren jeweiligen Parallelwelten. Blockbuster landet auf Earth-Two, wo er gegen die Justice Society kämpft, während Solomon Grundy auf Earth-One es mit der Justice League aufnimmt. Beide Kolosse bleiben unbesiegt. Doctor Fate schickt dann beide Ligen zum Kampf gegen den Anti-Matter-Man (andere Geschichte), während sich Blockbuster und Grundy gegenseitig die Köpfe einschlagen. Tatsächlich knocken sie schließlich einander aus und schließen daraufhin Freundschaft.

Wie das? „They knocked the hate out of each other!“, sagt Black Canary. Wenn das bloß so einfach bei den Menschen wäre! Völker und Nationen würden dann keine Kriege mehr gegeneinander führen, meint Doctor Mid-Mite. Aber vielleicht ist Krieg auch nichts anderes, als der vergebliche Versuch, den Hass aus der Welt zu schaffen …

The Blockbuster Goes Bat-Mad (Batman #194, 1967)

Der vierte Teil der Blockbuster-Saga hat wohl das spektakulärste Batman-Cover der 60er-Jahre. Der Schurke zerschmettert den steinernen Schriftzug, während Batman von oben auf ihn hinabspringt, das ganze vor knallrotem Hintergrund – ein Meisterwerk von von Carmine Infantino! (Die Zeichnungen im Heft stammen von Golden-Age-Veteran Sheldon Moldoff.) Und das Cover ist Programm: Denn obwohl Grundy Blockbuster den Hass aus dem Kopf geschlagen hat, ist noch ein großer Rest übriggeblieben, der allein Batman vorbehalten ist. Roland Desmond hat in der Wayne Foundation ein neues Zuhause gefunden und sogar zu einer rudimentären Sprache zurückgefunden. Doch jedes Mal, wenn er Batman auch nur sieht, wird er aggressiv.

Da hilft es auch nicht, wenn Batman die Stimme des Bruders Mike imitiert oder die Maske abnimmt. Blockbuster dreht so sehr durch, dass er sogar seine alten zerrissenen Klamotten wieder anzieht und zu seiner Insel zurückschwimmt. Batman jagt hinterher, maskiert sich als Solomon Grundy und lässt sich im Dunkeln der Nacht in den Treibsand werfen. Blockbuster hilft dem Freund heraus, fällt selbst hinein und lässt sich dann von Batman wieder raushelfen. Das versöhnt ihn mit dem maskierten Rächer und alles ist wieder gut. Vorerst. Denn in den 70ern geht die Randale wieder los.

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