Superman und Green Lantern in der Hölle

Cover von Frank Miller (DC Comics)

Titel: Green Lantern/Superman: Legend of the Green Flame (dt. Legende der grünen Flamme)

Aut0r/Zeichner: Neil Gaiman/Mike Allred, Mark Buckingham, John Totleben, Jim Aparo, Matt Wagner u.a.

Erschienen: 2000 (One-shot), Hardcover/Paperback 2016/2018 (The DC Universe by Neil Gaiman); dt. Panini 2001 (DC Crossover #2)


Hal Jordan (Green Lantern) besucht Clark Kent. Er will einfach nur reden, braucht Rat von einem Freund. Seit das Green-Lantern-Corps ist vernichtet, fühlt er sich einsam und fragt sich, was sein Zweck im Leben ist. Clark kommt nicht zum Antworten, denn die beiden werden beim Spaziergang durch den Park von Straßenräubern angegriffen. Und dann muss Clark zu einem Pressetermin, einer Ausstellungseröffnung. Hal begleitet ihn. Im Museum finden sie eine grüne Lampe, die 1949 in Berlin gefunden wurde. Alan Scotts Lampe kann es nicht sein.

Um das Ding zu untersuchen, wird Hal zu Green Lantern sagt seinen Schwur auf. Da werden die beiden von einer grünen Flamme erfasst und getötet. Jedenfalls fast. Gemeinsam landen sie in einem Zwischenreich, wo sie Boston Brand alias Deadman empfängt. Tot seien sie erst, wenn sie ins Licht gehen. Hal versucht, sie mit seinem Ring zurück in die Körper zu befördern (das klappte bei ihm bereits in DC Comics Presents #26), doch sie landen bloß eine Etage tiefer: in der Hölle.

Nutzloser Superman

Superman schwebt über dem brennenden Todesfluss Styx, wo er die unzähligen gemarterten Seelen sieht und über ihnen weint. Dämonen greifen sie an, ein riesiger Greifvogel und eine Art Piratenschiff wirft seinen Enterhaken nach den Helden aus. Hal kann sie mit dem Ring rausholen. Dann landen sie in einer anderen Sphäre, wo ihnen die grüne Flamme erklärt, dass sie die ursprüngliche grüne Macht, nämlich Magie verkörpert. Hal solle sie annehmen (wie Alan Scott) und seinen alten Ring wegwerfen. „Time to leave science and embrace magic … the true power.“ Hal weigert sich, die grüne Flamme will ihn zwingen, da bekommt er Rückendeckung vom Phantom Stranger. Hal sagt Alan Scotts alten Spruch auf und löst damit (aus irgendeinem Grund) alle Probleme auf einmal.

Und was war jetzt mit Hals alten Problemen? Die haben sich seit dem Vorfall geändert, zusammen mit seiner Perspektive: Das Universum sei voller potenzieller Freunde, sagt er. Superman hat dem nichts hinzuzufügen. Ohnehin hat er in der gesamten Geschichte nichts zu tun, als bloß da zu sein. Vielleicht müssen wahre Freunde oft auch nicht mehr leisten. Aber für die Story hätte man es sich schon gewünscht.

All-Star-Aufgebot von Künstlern

Gezeichnet wird sie von verschiedenen, überwiegend sehr bekannten Künstlern: Eddie Campbell, Mike Allred, Terry Austin, Mark Buckingham, John Totleben (Deadman), Matt Wagner, Eric Shanower, Arthur Adams, Jim Aparo, Kevin Nowlan und Jason Little. Dadurch kommen verschiedene Stile zusammen, die mit der gesamten Stimmung auch einige Male brechen. Besonders am Ende wird es zu cartoonhaft. Aber ansonsten bekommt diese gerade mal 38 Seiten lange Story ein All-Star-Aufgebot, das sie nicht verdient.

Interessanter ist fast schon die Geschichte ihrer Entstehung, die Neil Gaiman (Sandman, Whatever Happened to the Caped Crusader?) und Mark Waid erzählen. Ursprünglich wurde sie 1988 geschrieben, aber verworfen, weil sie nicht mehr in die neue Continuity passte. Also lag sie zwölf Jahre lang irgendwo im Schrank, bis man sich wieder ihrer erinnerte und sie abseits vom „Kanon“ publizieren wollte. Doch das Manuskript wurde bei DC verschlampt und nur durch einen Zufall wurde eine Kopie gefunden. Zum Glück? Na ja, von mir aus hätte man sich die Mühe sparen können.

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