Shadow of the Bat: The Spirit of 2000

DC Comics

Titel: The Spirit of 2000: The Apocalypse Club/Gothamageddon?

Autor/Zeichner: Alan Grant/Mark Buckingham

Erschienen: 1997/1998 (Shadow of the Bat #69-70)


Ende des 20. Jahrhunderts war man in Weltuntergangsstimmung. Die Tatsache, dass das Jahr 2000 bevorstand, nahm man zum Anlass, wilde Spekulationen anzustellen: vom angeblichen Y2K-Crash der Computer bis zur Rückkehr Christi und der biblischen Apokalypse. Nichts davon traf bekanntlich ein, auch 2024 warten wir vergeblich auf das Ende der Welt. Falls es kommt, dann wohl eher schleichend – und sei es in Form der Entropie.

Natürlich gab es auch etliche Superheldencomics, die sich mit diesen Ängsten befassten. Alan Grant brachte sie in einem Batman-Zweiteiler zusammen. Zunächst ist da Gothams Apocalypse Club, der sich unter anderem mit Nostradamus beschäftigt. Mitten in die Sitzung platzt der Schurke Malochia (siehe Shadow of the Bat #40-41), der die Gesellschaft in Flammen aufgehen lässt. Sein Ziel: das Ende der Welt herbeizuführen. Batman ersucht die Wahrsagerin Cassandra um Hilfe (siehe Detective Comics #616-617). Sie erklärt ihm, dass Malochia wahrscheinlich auch andere Untergangspropheten auf dem Gewissen hat.

Bald darauf schlägt der Schurke wieder zu. Batman bekommt unerwartet Hilfe von einem neuen Verbündeten: dem Zauberer Fate (Jared Stevens, nicht zu verwechseln mit Doctor Fate). Er erklärt ihm, dass die Realität bedroht werde von einer Entität namens „Spirit of 2000“, die von Malochia Besitz ergriffen hat und sich von den seelischen Ausflüssen der Weltuntergangskulte nährt. Mit anderen Worten: Je mehr sich die Leute vom Ende der Welt fürchten, desto eher tritt es auch ein! Damit erhält die an sich alberne Story eine vernünftige Botschaft mit wahrem Kern: Negatives Denken wird oft zu selbsterfüllenden Prophezeiungen.

Für die Action und Schauwerte sorgt dann ein Kampf gegen die vier Reiter der Apokalypse und das tatsächliche Auftauchen des Monsters, das an H.P. Lovecraft erinnert. Doch nahezu prophetisch wirkt es, wenn Malochia versucht, ein Flugzeug in Gotham zum Absturz zu bringen – das ist dann am 11. September 2001 ähnlich tatsächlich so passiert. Man muss Alan Grant dafür nicht für einen Propheten halten. Wer so viel schreibt wie er, muss früher oder später die Zukunft vorwegnehmen. Es zeigt nur, dass die Realität die Fiktion oft einholt.

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