Legends of the Dark Knight: The Primal Riddle

DC Comics

Autor/Zeichner: Steve Englehart/Dusty Abell

Erschienen: 1998 (Legends of the Dark Knight #109-111)


Bei einem Kampf mit dem Riddler auf einem Hochhaus stürzt Batman in Hochspannungsleitungen und hat ein Nahtoderlebnis. Zwar überlebt er den Sturz, doch seine Seele bzw. sein Geist spaltet sich von ihm ab und ergreift Besitz von anderen. Zunächst von einem jungen Batman-Fan, der sich daraufhin besonders mutig zeigt, dann von einem einem Feuerwehrmann und schließlich sogar vom Riddler selbst.

Dieser hat Großes vor. Er hat eine erfolgreiche Siebfabrik gegründet (weil Rätsel früher „sieves“ genannt wurden), aber nur um das illegal erbeutete Geld zu waschen. Seine Spielchen treibt er weiter, indem er scheinbar wahllos Leute entführt und bei der Polizei Rätsel hinterlässt. Lange erträgt der Riddler jedoch Batmans Seele nicht und gibt sie weiter. Batman hingegen vermisst etwas, ohne dass er sagen könnte, was es ist.

Batman sucht seinen Geist

Eine sehr seltsame Geschichte. Batman wirkt ratlos und leer, wenn er auf sich auf die Suche nach seiner Seele begibt, aber auch sehr bodenständig und seltsam volksnah, wenn er zu den Betriebszeiten eine Bibliothek aufsucht, um in einem Thesaurus nachzuschlagen. Bruce Wayne kann sich dafür vor Avancen von aufdringlichen Frauen kaum retten. Einmal sucht er sogar einen Pfarrer auf, um sich über das Konzept der Seele aufklären zu lassen. Leider erfahren wir darüber nichts, die Erzählung springt einfach um eine Stunde vor und lässt Bruce wieder ratlos erscheinen. Zugleich werden „Seele“ und „Geist“ hier durcheinandergeworfen, aber im Grunde ist es auch im übertragenen Sinne Batmans Geist, der andere zu Heldentaten inspiriert.

Bei aller Nachdenklichkeit ist die Story auch voller Albernheiten, die an die Batman-Serie der 60er erinnert. Es gibt nicht nur die obligatorische superausgeklügelte Todesfalle, aus der Batman dann doch superleicht entkommt, weil er immer ein passendes Werkzeug dabei hat, auch die Lösungen der Riddler-Rätsel sind so weit hergeholt, dass man ihnen kaum nachvollziehbar folgen kann – ganz zu schweigen vom eigentlichen Ziel. Was will der Riddler eigentlich am Ende? Scheint nicht so wichtig zu sein, es ist ja alles nur eine Variation des immergleichen Spiels.

Dass es dann mit tödlichen Ernst endet, wird durch einen weinerlichen Batman untergraben, der so wehleidig wie pathetisch schreit: „I won’t die — but I can cry if I want to!“ Steve Englehart (Strange Apparitions, Dark Detective) scheint das als Parodie gemeint haben. Aber so ganz schlau wird man daraus nicht.

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