Superman und Batman gegen Atoman

DC Comics

Titel: The Secret Origins of the Superman-Batman Team

Autor/Zeichner: Roy Thomas, Jack C. Harris, E. Nelson Bridwell/Rich Buckler

Erschienen: 1981 (World’s Finest #271), dt. Ehapa 1982 (Superman Superband 18)


Comicverlage sind um Jubiläen niemals verlegen, auch wenn es eigentlich nichts zu feiern gibt. 1981 erschien World’s Finest #271, eine krumme Zahl, aber es war das 200. Team-up zwischen Batman und Superman in der Serie, denn die beiden begegneten sich erstmals bereits in Superman #76 (1952) und später natürlich auch in anderen Serien wie Justice League. Aber egal: Zu dieser Ausgabe hat Autor Roy Thomas nochmal alle gemeinsamen ersten Begegnungen Revue passieren lassen, denn davon gab es in 30 Jahren einige. Gerahmt wird das Ganze jedoch von einer Adaption der allerersten Begegnung, die fand nämlich am 3. März 1945 in der Superman-Radio-Show statt.

Viele erste Begegnungen

Superman träumt davon, wie ihn ein ihm unbekannter maskierter Schurke namens Atoman mit Kryptonitstrahlen malträtiert. Er erwacht nachts, dann hört er von einem Feuer in Gotham City und fliegt hin, wo Batman schon zur Stelle ist. Die Feuerwehr findet einen Metallsarg, aus dem Atoman ausbricht. Batman hält ihn für einen Roboter, den Superman einst gebaut hat und das gleiche Kostüm trug, gelb-rot mit einem Blitz auf der Brust („Powerman“, siehe World’s Finest #94, 1958). Dieser hat es auf Superman abgesehen, aber er hat’s nicht eilig damit, daher fliegt er weg, sobald er Batman herumgeworfen hat.

Den Großteil der Story über verbringen Superman und Batman damit, in Erinnerungen zu schwelgen und sich ihre ersten Begegnungen zu erzählen. Und es gab einige echt schräge, wie etwa als der junge Bruce Wayne nach Smallville kam und als Flying Fox auftrat (Adventure Comics #275, 1960). Alte Leser können nostalgisch werden, neue Leser erfahren, wo sie die nachlesen können, andere wie ich sind genervt, weil sie endlich wissen wollen, wie es weitergeht.

Daher zurück zur Haupthandlung: Atoman steht auf dem Dach des Daily Planet, hält wie Atlas die Weltkugel in den Händen und fordert Superman heraus. Als der dann mit einem Bleischild auftaucht, bringt ihn Atoman fast um. Batman kann ihn jedoch überzeugen, noch eine Weile mit der Hinrichtung zu warten – es schauen doch nur so wenige Leute nachts zu, tagsüber hätte er mehr Publikum. Der eitle Schurke lässt sich darauf ein. Rache scheint nicht dringend, wenn man über 30 Jahre warten musste.

Atoman als Nazi-Übermensch

Wir erfahren, dass Atoman einst Heinrich Melch hieß und ein Nazi war, der von einem gewissen Dr. Teufel und seinem Vater, zwei Wissenschaftlern, zu einem Supersoldaten/Übermenschen gemacht wurde. Mission: Superman töten. Doch kurz darauf war der Krieg vorbei, Melch gab sich in den USA als Amerikaner aus und wurde Reporter beim Daily Star, dann zeigte er sein wahres Gesicht und tötete Superman fast, starb dann aber selbst im Kampf. Superman vergrub ihn dann in einem Metallsarg in Gotham – warum auch immer.

Nun ist Atoman wieder da, will sich rächen und dann alle Nationen zerstören, die sich einst gegen das Dritte Reich aufgelehnt haben. Der Showdown findet in einem Stadion statt, wo haufenweise Leute zusehen, die verletzt oder getötet werden könnten. Doch es geht alles gut: Man prügelt sich, bis Superman trickst und die beiden mittels Vibration nach Erde 2 bringt, wo ein alter Superman und ein älterer Robin helfen, Atoman auszuschalten.

Kurz gesagt: Eine pralle Ausgabe, die auf 48 Seiten alles bietet, was ein Fanherz begehren kann. Dazu schlechtes Deutsch („Verdammt Schwein!“, „Schweinhund!“) und coole Sprüche, wie etwa Superman, wenn er sich über den Nazi lustig macht: „Now why don’t you be a good little Sieg-Heiler …“ Genial!

>> World’s Finest Comics // Superman-Comics

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