Titel: 50th Issue Villain Special/The Nightmare Man/Safe as Milk
Autor/Zeichner: Alan Grant/Dave Taylor
Erschienen: 1996 (Shadow of the Bat #50-52), dt. Dino 1998 (Batman #14-16, Time Warp I)
Es gibt eine Tradition bei Comics: Kaum hat eine Serie 50 Ausgaben erreicht, nimmt man es zum Anlass für ein kleines Jubiläum. (Früher brauchte man noch 100 Ausgaben, heute ist die Lebenszeit von Serien kürzer.) Idealerweise bietet man treuen Fans und neuen Lesern gleichermaßen ein Fest. Und so ist auch die 50. Ausgabe von Shadow of the Bat etwas Besonderes, nämlich ein Heft voller Schurken. Doch nicht etwa die üblichen Verdächtigen wie Joker, Pinguin und Co, sondern die der letzten Jahre, nämlich die, die Autor Alan Grant selbst geschaffen hat. Und er fügt dem noch einen neuen hinzu: Narcosis.
Batman jagt ein paar Gauner in einem Chemiewerk und wird einem Gas ausgesetzt, das ihn Schurken halluzinieren lässt. Der erste scheint noch aus der Reihe zu fallen, nämlich Clayface, doch hier handelt es sich um den neuen Clayface, Basil Karlo, der die Eigenschaften seiner Nachfolger in sich vereint (siehe The Mud Pack, Detective Comics #604-607), dann folgen Bauchredner und Scarface, Rhino und Amygdala, Tally Man, Corrosive Man, selbst der Dämon Mahakala, bis dann auf einer schönen Doppelseite Batman an der Seite von Anarky, Joe Public etc. gegen alle auf einmal kämpft, inklusive Cornelius Stirk und Ratcatcher.
Hier sieht man einmal, wie viele Schurken Alan Grant erfunden hat. So als ob es nach der Crisis darum ginge, möglichst viele neue Gegner zu etablieren. Heute sehen wir, dass davon nur wenige dauerhaft Bestand hatten. Der Bauchredner wurde durch Batman TAS kanonisiert, Anarky lebte immer wieder auf, eine Ratcatcher-Variante konnte man in James Gunns The Suicide Squad sehen – aber der Rest ist nur Eingeweihten 90er-Fans bekannt.
Batman im Land der (Alb)Träume
Aber zurück zur Story: Am Ende des ersten Aktes trifft Batman auf Narcosis, einen Mann mit einem Tuch überm Kopf. Batman ist machtlos gegen den Schurken, der Menschen gern träumen lässt. Und so sehen wir den Helden im zweiten Akt durchs Traumland irren und übers Träumen an sich reflektieren. Niemand weiß, warum wir träumen, manche Träume sind prophetisch, andere Albträume etc.
Nach einigen Kämpfen landet Batman in der Stadt der Träume, Demios Oneiros, einem Ort kurz vor der Hölle. Hier zeigt sich Zeichner Dave Taylor mit einer spektakulären, extrem detailreichen Splash Page (es muss die Hölle gewesen sein, all die winzigen Häuser zu zeichnen). Batman kämpft gegen sein böses Selbst, eine Art Fledermausdämon, und findet wieder zurück ins Wachsein.
Derweil zieht Narcosis ungehindert seinen Plan durch: Er will sein Albtraum-Gift über Milch in der Stadt verteilen. Damit will er sich für seine vernachlässigte Kindheit rächen, die ihm das Gesicht gekostet hat. (Er verbrannte sich als Kind an kochend heißem Essen.) Sobald Batman, Robin und Alfred erkannt haben, was Narcosis vorhat, geht es ziemlich einfach. Der Schurke bekommt etwas von seinem eigenen Gift zu spüren, indem er in einen Milchtank fällt – auch das eine uralte Tradition.
Allerdings sollte man in Gotham endlich mal über höhere Sicherheits- bzw. Hygienestandards nachdenken.

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