
DC Comics
Titel: Road to Ruin
Autor/Zeichner: Peter J. Tomasi/Brad Walker u.a.
Erschienen: 2021 (Detective Comics #1028-1033), Hardcover 2021 (Detective Comics Vol. 6)
Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich würde einen Band von Detective Comics nicht unbedingt „Road to Ruin“ nennen. Seit zehn Jahren hat sich diese Serie selten mit Ruhm bekleckert (das letzte Mal war The Black Mirror). Nun bringt Peter J. Tomasi seinen bisher unbeeindruckenden Run zu Ende und der Titel verheißt schon mal nichts Gutes.
Aber der bezieht sich ja auf die Handlung. Wir sehen, wie Gotham dem Future State entgegenschlittert. Der Ex-Cop Nakano, der in Detective Comics #1027 ein Auge verloren hat, will Bürgermeister werden, um alle „Masks“, also Vigilanten und Schurken, abzuschaffen. Passend dazu taucht ein neuer Schurke auf, der sich Mirror nennt und genau dasselbe will. Dieser Mirror trägt zwar auch eine Maske, eine reflektierende Folie am ganzen Körper, aber nur, um anderen den Spiegel vorzuhalten: Jeder kann Mirror sein.
Abgesehen davon, dass die Figur zu sehr an den Charakter Looking Glass aus der TV-Serie Watchmen erinnert (der ironisch auch „Mirror Guy“ genannt wurde), erweist sich diese Figur als Rohrkrepierer: Kaum eingeführt, verpufft sie buchstäblich wieder. Das Problem löst sich in Wohlgefallen auf, zurück bleibt aber eine maskenfeindliche Stimmung, die Nakano den Wahlsieg beschert. Hätte es dafür wirklich so eine Eintagsfliege wie Mirror gebraucht? Nein.
Stattdessen mündet die Handlung in eine Episode mit Hush. Der entführt im Handgemenge mit dem Pöbel die Bat-Family, um sie aufzuschneiden und ihre Organe zu verkaufen. Erstens weil er Chirurg ist, zweitens weil es Bruce Wayne weiter in den Ruin treibt (siehe Titel!). Damian, der als Robin aufgehört hat und nun versucht, die offenen Fälle aus dem Black Casebook zu lösen, hilft Batman dabei, die Familie vor der Ausweidung zu retten. Wie üblich endet hier alles mit einer Prügelei.
Sonst noch was? Ach ja: Batman jagt einen Cop-Killer auf einem Pferd.
Damit endet dieses Kapitel Detective Comics. Als nächstes ist Mariko Tamaki dran. Ja, eine Frau, die erste bei Batman, seit Devin Grayson Gotham Knights verantworten durfte. Das ist DC sogar eine neue Nummer 1 bei den Sammelbänden wert – die dritte innerhalb von sechs Jahren. Hoffentlich bringt sie endlich neuen Schwung in die Serie, mit der einst alles begann.

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Hm. Klingt ja toll. Mirror…so’n Käse. Und Hush nervt auch irgendwie einfach nur noch. Future State kann mich net locken, das wirkt ebenso uninspiriert wie das Drehbuch zu der TV-Serie „Batwoman“, deren 2. Staffel ich fatalerweise eine Chance eingeräumt hatte. Das habe ich bitter bereut, aber wenigstens musste ich nix dafür bezahlen 😀
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