
DC Comics
Titel: Batman: Hong Kong
Autor/Zeichner: Doug Moench/Tony Wong
Erschienen: 2003 (One-shot)
Ein Hacker in Gotham entdeckt per Zufall einen Livestream von einem Mord. Ein Mann, der kopfüber an einem Seil hängt, wird von einer Kobra gebissen. Der Hacker erzählt Commissioner Gordon davon und bald ist die Leiche gefunden. Dann muss aber auch der Zeuge dran glauben. Batman kommt zu spät zur Rettung.
Die Spur führt zur chinesischen Mafia (Triad) nach Hong Kong, wo ein Triad-Mitglied namens Johnny auf gleiche Weise ermordet wird. Sein Kollege Benny, ehemals auch ein Gangster, will den Mord aufklären, doch weder ein Besuch bei der Polizei noch bei der Mafia bringen ihn weiter. Inspiriert von Batman zieht er sich ein Kostüm mit Goldhelm an und wird zum Superhelden Night-Dragon. Er hilft Batman, den Fall zu lösen.

Inspiriert von Batman: Night-Dragon (DC Comics)
Actionreich geht es auf 127 Seiten zur Sache, mit viel Prügelei, Ballerei und Schwertkämpfen. Es wird persönlich, es geht um Familienbande, ein Familiengeheimnis, zwei Brüder und einen toten dritten. Doch der Mörder, der hinter allem steckt, will eigentlich ganz Hong Kong auslöschen – da stellt sich natürlich die Frage, wozu er sich die Mühe macht, vorher einzelne Leute zu töten und das Ganze im Internet zu streamen.
Das eigentliche Problem an dieser routinierten Story ist aber die Inszenierung. Tony Wong zeichnet in einer Art Manga-Stil, was mit seinen übertriebenen Posen und Proportionen vielleicht gewöhnungsbedürftig ist, aber passend und sehr dynamisch. Leider ist das Ganze aber quietschbunt koloriert, in besonders dramatischen Panels sogar sehr kitschig übermalt. Eine reduziertere Farbpalette oder auch bloß Schwarz und Weiß hätten dem Auge weniger wehgetan. Jedenfalls kommt so nie Nachtstimmung auf. Stets ist alles zu sehen – und das entspricht auch der fehlenden Subtilität von Story und Dialogen.
Kleine Kostprobe? „Crime is criminal — within any borders“, stellt Batman wenig überraschend fest. Und Johnny erkennt: „He’s more than a man because he’s less– because he’s a bat .. making the true man a mystery.“Und dann gibt es noch diesen Spruch: „Looks like dragon and bat together … kick butt.“ Das soll cool klingen, aber das steht in dieser humorlosen Geschichte so einsam heraus, dass es peinlich wirkt.
Oh je vielen Dank, aber nein ich passe. Das habe ich mir schon damals, 2003 nicht angetan. Quietschbunter Manga Stil ist so gar nicht meins, da habe ich eine regelrechte Abneigung dagegen, da bekomm ich Augenkrebs. Einfach nicht mein Stil. Da kann die Story dahinter noch so geil sein. Nope. Sry.
Vor einiger Zeit war der Animationsfilm „Batman Ninja“ mal im Angebot auf Amazon Prime für 99 Cent und meine Frau meinte zu mir sowas wie: „Komm, so schlimm kann es nicht sein, für 99 Cent kann man das mal machen.“ Der ahnnungslose Engel ist halt geborene Schwäbin durch und durch und als solche einem vermeintlich „guten Angebot“ gerne mal erlegen. Also gesagt, getan, geb ich Manga eben nochmal ne Chance, dachte ich. Nun ja, was soll ich sagen: Zum Glück hatte ich eine Flasche guten Single Malts auf dem Tisch, die mir da durch geholfen hat. Einfach nur grottig. Never again. Manga ist für mich gestorben, ein für alle Mal. *schauder*
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Hättest du mal lieber Netflix geschaut: Da gab es ihn mal für lau 😉 Aber das teuerste ist ja immer die Zeit – und die ist er auf keinen Fall wert.
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