
DC Comics
Titel: Batman and the Outsiders Vol. 3: The Demon’s Fire
Autor/Zeichner: Bryan Hill/Dexter Soy u.a.
Erschienen: 2020 (Batman and the Outsiders #13-17), Paperback 2021
„The failed experiment of ‚The Outsiders‘ is over.“ (Shiva)
In Superheldencomics, die kein Ende haben, kehrt notgedrungen alles wieder. So auch Batman & the Outsiders. 1983, 2008 und 2019 war dies der Fall. Und Jedes Mal war schnell wieder Schluss. Jedenfalls mit Batmans Beteiligung. Der neueste Versuch endet nach 17 Ausgaben.
Ra’s al Ghul will noch immer die Welt von allem Übel reinigen. Ohne neue Argumente, dafür mit neuer Waffe. Ein Teil der Outsiders will ihn sofort ausschalten, Batman hält sie zurück, er hat angeblich einen Plan, den er mit Black Lightning ausführt. Die anderen lassen sich natürlich nicht in ihre Schranken weisen, was aber keine große Rolle spielt. Denn so ausgeklügelt ist der Plan ohnehin nicht. Am Ende, nach vielem Gerede, geht alles sehr schnell: Während Orphan sich stumm mit Handlangern prügelt, beendet Black Lightning alles mit einem einzigen Blitz.
Das fünfte und letzte Kapitel des Bandes dient als Epilog, mit Betonung auf das Wort. Es wird viel geredet, ausdiskutiert und am Ende löst sich die Truppe auf. Warum? Weil offenbar zu wenig Leser das Heft gekauft haben. Verständlich. Auch ich werde die Outsiders nicht vermissen. Bis in zehn Jahren mal wieder …
Hm…ich kenne diesen Comic zwar nicht, bin aber immer wieder auf’s Neue erstaunt, wie sich das alles knapp und nüchtern in einigen wenigen Zeilen zusammen fassen lässt. Damit Man(n!) wahlweise eben zugreift, oder eben tunlichst die Finger davon lässt. Respekt! Das muss man als Autor erstmal machen. Danke dafür!
Ich persönlich liebe Batman seit meiner frühesten Kindheit. Ich finde den Dark Knight Detective am unterhaltsamsten und effektivsten, wenn er alleine unterwegs ist. Hart, erwachsen, dreckig. Auf eigene Faust, mit Alfred als letzte Notleine, wenn alle anderen Stricke im sprichwörtlichsten aller Sinne reißen. Wenn er sich übernimmt und so richtig auf die Fresse bekommt. Sorry für die Ausdrucksweise, denn eventuell, oder besser hoffentlich, lesen hier ja auch Minderjährige mit… (Die Hoffnung stirbt bekanntlich ja zuletzt)
Wie auch immer. Der einsame Rächer. So richtig geil. Wie in „Batman: Dead End“, z.B. von Sandy Collora. Ein fleisch gewordener feuchter Fanboy-Traum. Einfach unvergesslich. *sigh*
Zugleich weiß ich aber auch, dass diese Figur vor allem wegen Robin, Alfred P., wegen James Gordon, etc. überlebt hat. Wegen der zahlreichen Nebencharactere und vor allem auch wegen der schillernden Schurken-Galerie. Und insbesondere auch deshalb, weil die Verantwortlichen stets die Zeichen der Zeit zu deuten wussten und weil Batman, einem Chamäleon gleich, sich über die Jahre hinweg immer wieder neu zu erfinden wusste. Immer dann, wenn die Verkaufszahlen der Comics zurück gingen und die Figur im Begriff war, in der Versenkung zu verschwinden oder von „neuen“ Helden verdrängt zu werden, dann kam irgend ein genialer Künstler mit einem noch viel genialerem Schachzug daher: Ein bahnbrechender Film, der frischen Wind und neue Ideen brachte. Oder wenigstens eine Neuerung im Kostüm, die es in sich hatte, wie damals in den 60ern, als erstmals das gelbe Emblem die schwarze Fledermaus auf Batmans Brust umrandete, als Vorbote für die mehr als umstrittene Batman TV-Serie. Gott bewahre, Fluch und Segen zugleich. Oder, oder, oder…
*Minutenlanges Gemurmel, stoischer Sing-Sang und leises Schimpfen und Fluchen, gefolgt von schulmädchenhaftem Kichern und Lachen wechseln sich ab*
*räusper*
Wie auch immer: Batman ist ein weltweites mediales Phänomen. Eine Marke, universell und allgegenwärtig. Und doch nur eine Marke unter sehr, sehr vielen.
Ein genialer Geistesblitz, welcher die Marke „Batman“ an die Spitze der medialen Aufmerksamkeit katapultiert, lässt seit dem Ende von Christopher Nolans Dark Knight Trilogie leider bis heute auf sich warten.
Wenn die aktuellen Stories in „Batman“, „Detective Comics“ und „Batman and the Outsiders“ (um endlich einmal den Bogen zu diesem Artikel zu schlagen) schon mich mit meinen 40 Lenzen nicht locken können: Tom King und Konsorten haben es meiner Meinung nach nicht einmal ansatzweise geschafft, den Beschützer von Gotham City für die berüchtigte Generation „Z“ auch nur ansatzweise interessant zu machen. Das macht mich traurig, weil Batman mich persönlich schon immmer in meinem Tun inspiriert hat, privat wie beruflich: Batman als persönliches Ideal. Ethisch. Deontologisch. Schlichtweg heldenhaft eben.
Mein Sohn Colin zählt zur Generation Alpha. Er findet Batman toll, weil ich Batman toll finde. Welche Überraschung. Gestern haben er und ich den über Amazon Prime frisch eingetrudelten „Reiseführer durch Gotham City“ durchgeblättert. Nett ilustriert, beinahe schon naiv, so eine Mischung aus Comic und überdimensionalem Bilderbuch. Nix dolles, geschweige denn neues, wie ich finde. Hatte ich auch nicht erwartet. Die Zeichnungne waren okay.
Colin jedoch war begeistert. Weil ich es cool fand. Welche Überraschung. Colin ist fünf Jahre alt, wird Ende Oktober sechs Jahre alt. Die bei DC müssen sich schon einiges einfallen lassen, damit mein Sohn auch in zehn Jahrten noch so wunderschön funkelnde und aufmerksame Augen hat wie gestern, bei Papas neuem Corona Reiseführer. Egal ob mit den Outsiders…oder ohne. Hoffentlich ohne!
LikeGefällt 1 Person