Titel: Batman/Superman Vol. 1: Who Are the Secret Six?
Autor/Zeichner: Joshua Williamson/David Marquez
Erschienen: 2019 (Batman/Superman #1-6), Hardcover 2020
„The truth is we’re all twisted on the inside and need to just let go.“ (The Batman Who Laughs)
Was ist, wenn Superhelden plötzlich böse werden? Eine spannende Frage, deshalb wird sie auch immer wieder durchgekaut. Wenn Superhelden nicht gerade auf Schurken treffen (z.B. in Dark Nights: Metal), die ihre dunklen Spiegelbilder darstellen, wechseln sie auch selbst mal die Seiten, damit es zu Kämpfen zwischen den Guten kommt. Die Serie zum Game Injustice treibt das auf die Spitze, aber auch DCeased. Batman hat für solche Fälle, wie sich etwa in Tower of Babel gezeigt hat, ein paar Notfallpläne in der Schublade – womit er sich natürlich keine Freunde macht.
Zum Neustart der Serie Batman/Superman gibt der „Batman, der lacht“ Starthilfe, indem er sechs Helden mit einem Virus infiziert, das ihn zu seinen Gefolgsleuten macht. Diese Secret Six sollen helfen, die ganze Welt zu vernichten. Zuerst ist Shazam dran, er soll Superman anstecken, aber dann werden Supergirl, Donna Troi, Blue Beetle, Hawkman und Commissioner James Gordon zu Schurken. Gemeinsam müssen Superman und Batman versuchen, das Schlimmste zu verhindern.
Die Story spielt im Rahmen des Events Year of the Villain (2019) und mündet in der Storyline The Infected, bevor es dann zum Finale in Year of the Villain: Hell Arisen kommt (beide erscheinen im Juni als Hardcover). Batman und Superman liefern sich einige Schlachten, bevor sie sich den Vorwurf anhören müssen, warum sie den „Batman Who Laughs“ unter der Hall of Justice eingesperrt hielten, ohne den anderen Helden Bescheid zu sagen. Wonder Woman ist mächtig sauer. Batman hat daraufhin eine noch bessere Idee, wie man künftig mit mehr Transparenz besser zusammenarbeiten kann.
James Gordon ist sauer
Who Are the Secret Six? ist keine Sensation, die man unbedingt gelesen haben muss, aber für Freunde der World’s-Finest-Team-Ups ist es ein gelungener, weil kurzweiliger Neubeginn für eine Serie, die zuletzt ziemlich belanglos war. Batman und Superman bilden ein weitgehend eingespieltes Team, die Kämpfe halten auch dank der klaren, dynamischen und ausdrucksstarken Zeichnungen von David Marquez in Atem. Und bevor die Story ermüdend werden kann, endet sie nach fünf Kapiteln, um sich Zeit zu lassen für einen ausführlichen Epilog. Allerdings: So beliebt der böse Batman auch ist, so kam er in letzter Zeit etwas häufig vor und es wäre daher an der Zeit, ihn eine Weile Ruhen zu lassen, damit er sich nicht verbraucht.
In der Story tritt bei Commissioner Gordon ein tiefer Groll zutage: Er will sich endlich bei Batman dafür rächen, dass er ihn so oft hat Selbstgespräche führen lassen, indem er einfach verschwunden ist. Eine alte Tradition, ein Running Gag, der nach 50 (?) Jahren alt wird, aber hier bekommt er eine schöne Wendung. Ja, es stimmt: Batman, so behandelt man keine Freunde.

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