Catwoman im Golden Age (Teil 4)
Titel: The Princess of Plunder
Autor/Zeichner: Jack Schiff/Jerry Robinson
Erschienen: 1942 (Batman #10), Hardcover 2016 (Batman: The Golden Age Omnibus Vol. 2)
„She … er … she got away … slipped through my fingers …“ (Batman)
In ihrem vierten Abenteuer trägt Catwoman erstmals eine Kombination aus Violett und Schwarz und stiehlt nicht selbst, sondern lässt ihre Handlanger für sich arbeiten. Und das läuft so: Die wohlhabende Marguerite Tone veranstaltet eine Party, bei der sich die Gäste die Zeit mit einer Schnitzeljagd vertreiben sollen: Jeder Gast ist dazu angehalten, bestimmte Gegenstände zu besorgen. Wie gut, dass Bruce Wayne und Dick Grayson bei diesem öden Unsinn nicht mitmachen und lieber eine Runde als Batman und Robin drehen. Eine günstige Fügung, denn Catwoman macht sich das Spiel zunutze, um ihre Handlanger andere, wertvolle Dinge aus Häusern holen zu lassen.
Batman erwischt zwei Einbrecher, durchschaut die Masche, aber lässt sie vorerst laufen. Bei der nächsten Party sollen sich alle Gäste verkleiden – fünf kommen als Batman, ausgerechnet vier davon sind wieder Einbrecher. Der wahre Batman kann sie mit Leichtigkeit überwältigen, doch die Anführerin kommt davon, weil man ihr nichts beweisen kann. (Ihre Männer werden seltsamerweise nicht vernommen.)
So versucht es Catwoman ein drittes Mal, diesmal mit falschen Butlern und tatsächlich klappt es, weil ein Messer in einem Sack Mehl landet. Wie bitte? Ja, wenn man ein Messer in einen Sack Mehl wirft, gibt das eine so große Staubwolke, dass das Dynamische Duo nichts mehr sehen kann und die Verbrecher entkommen können. Jedenfalls im Comic ist das so. Aber warum? Weil die Geschichte nunmal 13 Seiten hat und man sie deshalb nicht schon auf Seite 12 enden lassen kann.
Doch die Story nimmt eine seltsame Wendung. Statt das Diebesgut auf dem Schwarzmarkt zu verhökern, versucht Catwoman, sie wieder ihren Besitzern zu verkaufen – und schaltet eine Anzeige in der Zeitung. Das hat nichts mehr mit Verbrechergenie zu tun. Das kann nur als verkappte Einladung an Batman verstanden werden. Der platzt auch gleich zur Tür rein, schlägt die Komplizen zusammen und rettet der Anführerin das Leben, als sich einer gegen sie wendet. Dafür gibt’s dann endlich einen Kuss zur Belohnung. Batman ist daraufhin so erstarrt, dass er die Katze wieder davonkommen lässt. Oder jedenfalls tut er so … Robin bleibt skeptisch. Zurecht. Eine seltsame Beziehung.