Titel: Castle of the Bat
Autor/Zeichner: Jack C. Harris/Bo Hampton
Erschienen: 1994 (One-shot)
„It comes down to a question of vengeance or responsibility!“ (Bruce Wayne)
Was wäre, wenn Bruce Wayne im 19. Jahrhundert Arzt geworden wäre, um das Andenken seines ermordeten Vaters zu ehren? Dann hätte er wohl versucht, seinen Vater mit Elektrizität wiederzubeleben. Castle of the Bat erzählt die Frankenstein-Geschichte neu, indem das Monster zu Bat-Man wird, einem Rächer, der Straßenräuber überfällt. Bruce Wayne ist der fanatische Wissenschaftler, der die Grenzen der Moral überschreitet und aus Leichenteilen neues, groteskes Leben erschafft. Zuerst einen Fledermaushund, dann einen Fledermausmenschen – mit allen bekannten Nachteilen.
Diese Elseworlds-Story greift den alten Topos in bewährter Weise auf, bedient sich dabei auch bei der Verfilmung von 1931, aber findet einen eigenen Ansatz, indem sie eine Verschwörung um den Elternmord hinzufügt. Das Ganze ist in den gemalten Panels wie in einen Nebel getaucht und sorgt für eine schaurige Stimmung. Allerdings wirkt die Erklärung, warum das Monster ein Fledermauskostüm trägt, sehr bemüht, was Zweifel an der Grundidee weckt. Schließlich wird Bat-Man auch noch zu Man-Bat. Jekyll und Hyde lassen grüßen. Und auch ein bisschen Dracula. Aber weil die Versatzstücke zu einer stimmigen Gesamtheit zusammengesetzt sind, ist das dünne Heft ein Spaß für Fans von Gothic Novels.
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