Superman gegen Predator

DC Comics/Dark Horse

Titel: Superman vs. Predator

Aut0r/Zeichner: David Michelinie/Alex Maleev

Erschienen: 2000 (Miniserie #1-3), Paperback 2001/2017 (DC Comics/Dark Horse Comics: Justice League); dt. Panini 2002 (DC Crossover #9-11)


Irgendwo im Dschungel von Mittelamerika findet eine Expedition von S.T.A.R.-Labs-Wissenschaftlern ein außeridisches Raumschiff, das schon länger dort steht. Sie rufen Superman um Hilfe, der fliegt mit Lois Lane hin. Er erkennt in der Kapsel zwar keine Gefahr, doch durch ein Virus schwinden seine Kräfte und er lockt unbewusst einen Predator an.

Dann werden Superman und die Wissenschaftler von Söldnern angegriffen, gefangen genommen und zu anderen Wissenschaftlern gebracht. Die haben eine geheime Maya-Stadt in einer Höhle gefunden. Die Ureinwohner haben bereits Bekanntschaft mit dem Predator gemacht. In der Forschungsstation hat die Organisation „Better Tomorrow“ ein Virus entwickelt, das Gendefekte beim Menschen beseitigen will – indem es Menschen mit Gendefekten tötet. Im Klartext: Massenmord – „Euthanasie“ nach Nazi-Art. Lois Lane soll an einer Doku dazu mitwirken. Sie weigert sich selbstverständlich. Und Superman ist zu schwach, um einzugreifen. Dann taucht der Predator auf und beginnt zu jagen …

Schwacher Superman, schwache Story

Das Prinzip kennt man bereits von Superman/Aliens (1995): Weil auch Predators eigentlich keine ernstzunehmenden Gegner sind für den Mann, der alles kann, macht man ihn schwächer. So sehen wir, wie er zunächst unbeholfen mit einem Ast auf den Gegner einschlägt. Aber wollen wir das sehen? Gut, er muss sich schon etwas mehr anstrengen als sonst, aber meistens ist er nur damit beschäftigt, seine letzten Kräfte zu mobilisieren, um sich von Menschen zu befreien.

Der eigentliche Endkampf mit dem Predator – das, wofür wir Eintritt gezahlt haben – bleibt kurz und unspektakulär. Die Kräfte schwinden, um es spannender zu machen, aber sind plötzlich wieder da, um dem Kampf ein schnelles Ende zu bereiten. Da hätte man sich einen smarteren Plot gewünscht, bei dem Superman mehr sein Supergehirn benutzt statt seiner Fäuste.

Noch fragwürdiger wird es im Epilog: Der gefangene Predator, der kein Englisch spricht, versteht nur durch Blicke, was Superman von ihm will. Er soll die Maschine der bösen Wissenschaftler zerstören (weil Superman das nicht kann). Außerdem zapft er für Superman noch das Gegenmittel, damit dieser seine Kräfte wiederbekommt. Ziemlich weit hergeholt. Und auch ansonsten lassen einen die fast 150 Seiten ziemlich kalt. Auf ihnen tummeln sich zu viele Nebenfiguren und -handlungen und es wird zu viel geredet. Der Predator macht, was er immer tut: Tötet aus Spaß. Sport kann man das nicht nennen, wenn die Gegner unterlegen sind. Von wegen Kriegerehre! Aber dieser Unsinn gehört natürlich zum Predator-Konzept dazu. Leider bleibt auch Zeichner Alex Maleev unter seinen Möglichkeiten. Dafür kann er später bei Daredevil besser auftrumpfen.

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2 Kommentare

  1. Danke für die review, Lukas! Tja schade, jetzt weiß ich wenigstens wieder, wieso ich den Comic verdrängt hatte und mich so gut wie gar nicht mehr an irgendetwas darin erinnern konnte: Weil er einfach unterirdisch schlecht war 😉 Da hätte man definitiv mehr draus machen können, dagegen war ja sogar „Superman vs. Aliens“ noch besser…

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