Titel: Poison Ivy Vol. 4: Origin of Species (dt. Erblühendes Verderben)
Autorin/Zeichner: G. Willow Wilson/Marcio Takara, Haining
Erschienen: 2024 (Poison Ivy #19-24), Paperback/Hardcover 2024; dt. Panini 2024
Der totgeglaubte Jason Woodrue alias Floronic Man ist als Pilzmonster aus Pamela Isleys Bauch ausgebrochen und will nun die Welt vernichten (siehe Vol. 3: Mourning Sickness). Pamela stirbt – schon wieder. Doch zuvor lässt sie in der Tradition von Nahtoderlebnissen ihr Leben noch einmal Revue passieren, auch als Service für die Leser, die gerade erst dazugekommen sind.
Also sehen wir noch einmal, wie Pamela zu Poison Ivy wurde, als vielversprechende Studentin der Botanik begann, von ihrem charismatischen Lehrer Woodrue eingenommen, verführt und schließlich für Experimente missbraucht wurde. Neu ist das alles im Wesentlichen nicht, die Geschichte konnte man ähnlich schon 1988 und 1997 lesen. Hier kommt aber noch – neben Alec Holland (Swamp Thing) und seiner Frau – die Figur Bella Garten dazu, die später zur Schurkin The Gardener wird (siehe Fear State).
Inflationärer Heldentod
Warum Pamela sich für das Experiment als Versuchskaninchen missbrauchen lässt, bleibt jedoch unklar. Da Pamela sieht, dass Woodrue Monster erschafft, dürfte kein rationales Motiv dahinterstecken. Die erste Begegnung mit Batman bleibt oberflächlich. Er besiegt sie schnell, ohne selbst von ihren Pheromonen betört zu werden, später erteilt er ihr eine moralische Lektion („Terrorism is wrong. Always.“), ohne weitere Konsequenz.
Nach drei Kapiteln springen wir wieder in die Gegenwart und sehen das große Finale der Storyline um Woodrue und die Lamia-Pilze. Harley Quinn und Red Hood kommen zur Hilfe, Killer Croc, Solomon Grundy und Janet-from-HR sind schon da. Dann werden fleißig Pilz-Zombies gemetzelt, ohne dass jemals eine Lage bedrohlich erscheint. Um den Schurken zu besiegen, stirbt Ivy den Heldinnentod und wird sofort wiederbelebt (weil das im Slaughter Swamp bereits Grundy passiert ist), was den Tod natürlich völlig entwertet, ebenso wie die Tatsache, dass sie schon einmal gestorben ist (in Heroes in Crisis). Der Superheldentod ist eine ziemlich abgedroschene Angelegenheit, erst recht wenn er so bedeutungslos ist.
Auch Woodrue war bereits tot und wurde wiedergeboren. Doch als Erzfeind scheint er für Ivy zu sein, was der Joker für Batman ist – unentbehrlich. Statt jemand Neues zu etablieren, wird er immer wieder herbemüht und dadurch abgenutzt. Zum Glück ist das nun abgeschlossen und die Serie geht weiter – hoffentlich mit anderen Akzenten, denn leider war dieser vierte Band bisher der schwächste der ansonsten starken Serie.
>> Kaufe Poison Ivy Vol. 4: Origin of Species (TPB) bei WALT’S COMIC SHOP
>> Kaufe Poison Ivy Vol. 4: Origin of Species (HC) bei WALT’S COMIC SHOP


Ein Kommentar