Titel: Poison Ivy Vol. 3: Mourning Sickness (dt. Sporen des Schreckens)
Autorin/Zeichner: G. Willow Wilson/Marcio Takara, Kelley Jones u.a.
Erschienen: 2023 (Poison Ivy #13-18), Paperback/Hardcover 2024; dt. Panini 2024
Poison Ivy (Pamela Isley) ist zurück in Gotham, da wird sie schon von Batman belästigt. Der warnt sie, lässt sie dann aber gehen. Also sucht sie sich ein neues Heim auf dem Land. Im Slaughter Swamp gibt es ein nettes Häuschen. Doch da wohnt leider schon Killer Croc. Der ist ebenfalls aus Gotham geflohen, weil in der Kanalisation anscheinend kein Platz mehr für ihn war. Aus irgendeinem Grund hat ein Neubau damit zu tun, wo Luxuswohnungen für die Allerreichsten entstehen. Wenn Pamela das Projekt stoppt, darf sie das Sumpfhaus haben. Doch mit der Baustelle stimmt was nicht. Sie führt ein Eigenleben. Leichen tauchen auf. Und ein Mann mit Blumenkopf.
Im zweiten Teil mutieren die Lamia-Pilz-Sporen weiter und lassen Menschen zu Zombies werden. Ivy versucht, ein Gegenmittel aus ihrem Blut zu gewinnen und bekommt Hilfe von Croc und Solomon Grundy, schließlich bittet sie auch Batman um Unterstützung. Doch darüber hinaus hat Ivy Unterleibsschmerzen – sie ist schwanger. Was da rauskommt? Das müsst ihr schon selbst lesen. Nur so viel sei verraten: Es ist ein alter Bekannter.
Schurkin wird zur Heldin
Die Serie bleibt sich treu mit einer Mischung aus Horror, pointierten Dialogen und Sozialkritik. In Gotham entstehen Wohnungen als Gräber für Reichtum, während hart arbeitende Menschen sich nicht erlauben können, sich krank zu melden. Auch Ivy ignoriert ihre Schmerzen für eine Arbeitsmoral, mit der sie das Wohl der Welt über das ihre stellt. Damit verkehrt sich die Rolle von der Schurkin zur Heldin, die versucht, die von ihr verursachte Epidemie wieder zu beenden. Wenn selbst die Menschenhasserin Ivy bekehrt werden kann, gibt es für uns vielleicht noch Hoffnung, auch wenn die nächste Weltklimakonferenz wahrscheinlich wieder eine Farce wird – wie die zum Artenschutz …
Zu viele Zeichner
Ansonsten wird es mal wieder sehr psychedelisch, wenn wir in die verkehrte Welt des Hochhauses treten und wenn Ivy auf ihrem Pilztrip durch Träume wandert. Zeichner Marcio Takara lässt diese Welt mit feinem Strich lebendig werden, ebenso wie ihm Batman und Croc wunderbar düster gelingen. Als Bonus bekommen wir auch einige Seiten vom Altmeister der Schatten, Kelley Jones, zu sehen. Leider nicht mal eine ganze Ausgabe, denn Kapitel 13 hat gleich vier Zeichner, was solchen Ausgaben stets etwas Unentschlossenes gibt. Anscheinend gab es Deadline-Probleme. Die letzten zwei Kapitel sind wieder von einer anderen gezeichnet, Luana Vecchio, deren vom Manga beeinfusster Stil stark mit dem von Takara bricht. Die Frauenfiguren sind gelungen, aber dafür wirken Croc und Grundy zu niedlich, was dem Zombie-Horror seinen Reiz nimmt.
Dennoch: Diese Serie bleibt lesenswert, vor allem dank G. Willow Wilsons starken Skripten. Noch nie habe ich mich so sehr für Poison Ivy interessiert. Bin gespannt auf die nächsten Bände.
>> Kaufe Poison Ivy Vol. 3: Mourning Sickness bei WALT’S COMIC SHOP

Ein Kommentar